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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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gar nicht kommen!«
    » Doch, kann es. Und zwar, wenn wir das hier melden und Mo zur Zielscheibe machen.«
    Lena schüttelte den Kopf. » Die Alarmanlagenfirma wird ohnehin die Polizei rufen.«
    » Der Alarm verständigt nur mich«, erwiderte er. » Nicht die Polizei. Es gibt Situationen, in denen sie einem nicht helfen kann, und das hier ist eine davon.«
    Lena sah mich an. » Seid ihr euch sicher?«
    » Keine Polizei«, stimmte ich zu und rappelte mich auf. » Es tut mir so leid, Lena. Geht es dir gut?«
    Ihre Hände zitterten, als sie sich die Haare aus dem Gesicht strich, aber sie sagte: » Es geht mir gut. Und dir?«
    » Auch.«
    » Wir sollten dich nach Hause bringen«, sagte Colin.
    » Klar. Weil es ja auch gar nicht verdächtig ist, wenn wir um« – sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr – » vier Uhr nachts bei mir zu Hause aufkreuzen. Ich fahre am Morgen nach Hause. Kann ich mein Handy wiederhaben?«
    Colin musterte sie einen Moment lang. » Hier.«
    » Danke«, sagte sie steif. » Es ist saukalt hier drinnen.«
    » Ich decke die Fenster irgendwie ab«, erklärte Colin und zog sein eigenes Handy aus der Tasche, zweifellos um meinen Onkel anzurufen.
    » Ich mache uns Tee«, sagte ich, da ich mich irgendwie beschäftigen musste. » Sehen wir uns oben?«
    Lena zögerte und warf Colin einen schiefen Blick zu, nickte aber dann. Ich tastete mich durch das glasübersäte Wohnzimmer und ging in die Küche. Der hintere Teil des Hauses war nicht beschädigt, aber die Alarmanlage blinkte wild. Als ich den Code eingab, entdeckte ich Colins Truck in der Einfahrt. Er musste den anderen Bodyguard nach Hause geschickt und stattdessen selbst über uns gewacht haben. Nicht auszudenken, was ohne ihn geschehen wäre!
    Mechanisch füllte ich den blauen Emaillekessel und wartete, bis das Wasser kochte. Ich entschied mich für Kamillentee und reckte mich, um die Teeschachtel vom obersten Regal zu holen, konnte sie aber auch auf Zehenspitzen nicht ganz erreichen.
    » Ich hab sie.« Colin stellte sie ab und lehnte sich dann mit verschränkten Armen an die Theke.
    » Danke.« Ich hängte einen Teebeutel in jede Tasse, zog die Schildchen ordentlich zurecht und hielt Colin die ganze Zeit über den Rücken zugewandt.
    » Du hättest nach oben gehen sollen.«
    » Das war mir entfallen.« Komisch, wie eine Pistole, die auf einen gerichtet ist, das bewirken kann.
    » Denk beim nächsten Mal daran.«
    » Wird es denn ein nächstes Mal geben?« Der Kessel pfiff schrill, und ich goss Wasser in die Becher.
    » Wir müssen dich für eine Weile aus der Stadt wegbringen.«
    » Nein.« Ich drehte mich um. » Ich habe zu viel um die Ohren. Schule. Magie. Ich kann nicht weg.«
    » Zum Teufel mit der Magie«, sagte er. » Dein Leben ist wichtiger.«
    » Ich bleibe hier.« Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihm zu erklären, dass beides miteinander verbunden war. » Es ist nicht deine Entscheidung.«
    Seine Augen blickten müde, und bei meinen Worten biss er die kantigen Kiefer zusammen. » Als du zum Ball aufgebrochen bist, war irgendetwas nicht in Ordnung, das konnte ich an deinem Gesicht sehen. Was entgeht mir hier?«
    Ich stählte mich. » Nichts. Du hattest nur recht, das ist alles. Mit uns funktioniert es nicht – nicht, solange du für Billy arbeitest. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich daran bald etwas ändern wird, du etwa?«
    » Mo …«
    » Billy hat gewonnen. Ich habe genug, Colin. Du vertraust ihm, nicht mir, und dagegen kann ich nicht ankämpfen.« Ich hob den Tee hoch. » Zu dem Schluss bin ich heute vor dem Ball gelangt. Deshalb war ich so aufgewühlt. Billy bekommt dich … und ich nicht.«
    Er bedeckte meine Hände mit seinen eigenen, während nach Kamille duftender Dampf zwischen uns aufstieg.
    » Weißt du, wie oft ich dich schon beinahe habe sterben sehen?«, fragte er und starrte in den Becher.
    » Wenn man heute Nacht mitzählt? Dreimal.«
    » Zu oft. Ich kann es nicht zulassen.«
    » Das würdest du auch nicht.« Ich dachte an seine Familie, an das kleine Mädchen, das seine Schwester war, irgendwo dort draußen in der Welt, und löste mich von ihm. » Aber du kannst nicht alle schlimmen Dinge verhindern. Du kannst nicht alle retten. Nicht ständig.«
    » Mir sind nicht alle wichtig, sondern nur du.«
    Ich dachte daran, dass er ganze Teile seines Lebens geheim hielt, nur um mich davor zu bewahren, dass er mich daran hinderte, ihn kennenzulernen, mich aus den edelsten Absichten heraus aussperrte. Er ging so in der

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