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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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der Bund zu Ende war. Du beherrschst die Magie gut. Niobe hat dir den Gefallen getan hierzubleiben, aber du bist nun gut genug ausgebildet. Von jetzt an bist du auf dich allein gestellt.«
    » Du kannst mich nicht hinauswerfen. Nur weil du jetzt zu den Quartoren gehörst, kannst du mich noch lange nicht verbannen!«
    » Das habe ich auch nicht vor. Sieh zu, wie du zurechtkommst, Constance. Orla kann dir das Recht auf dein Haus nicht wieder entziehen, obwohl ich mir vorstellen könnte, dass sie dir das Leben dort ziemlich schwer machen wird. Aber es ist mir alles egal– deine Erklärungen, deine Ausreden und deine Probleme. Jeder von uns fällt Entscheidungen«, sagte ich. » Man muss nur lernen, auch mit ihnen zu leben. Jetzt bist du damit an der Reihe.«
    Es tat mir weh, das zu sagen und zu wissen, dass ich Veritys Schwester schutzlos zurückließ. Aber ich hatte sie– und meine Schuld– so weit getragen, wie ich konnte. Constance musste allein zurechtkommen.
    Sie starrte mich mit vor Ungläubigkeit ausdrucksloser und dann mit wütender Miene an. Dann rauschte sie davon.
    » Hast du ihr die Meinung gesagt?«, fragte Niobe hinter mir.
    » Glaubst du, dass sie zurechtkommen wird?« Ich dachte an die Bögen im Obdachlosenasyl und fragte mich, ob Constance so enden würde wie sie.
    » Ich glaube, dass du nicht dafür verantwortlich bist. Du hast sie vor der Magie gerettet, aber du kannst sie nicht vor sich selbst retten.« Sie seufzte. » Manchmal steht jemandes Leben auf Messers Schneide– sie verfügt über große Macht, und sie könnte sie zu guten oder bösen Zwecken einsetzen. Oder sie könnte sich entschließen, uns ganz zu verlassen. Es liegt bei ihr.«
    » Nicht beim Schicksal? Constance darf also von ihrem freien Willen Gebrauch machen?« Ich gab mir keine Mühe, meine Skepsis zu verhehlen.
    » Im selben Maße wie jeder von uns.«
    » Aber du glaubst doch ans Schicksal.«
    » Und du nicht. Dennoch sind wir beide hier, in Leben, die völlig anders sind als die, mit denen wir gerechnet haben, genau so, wie es sein sollte. Überlass es Constance, ihr Schicksal zu ergründen, und genieße stattdessen dein eigenes.«

Kapitel 50
    » Wir müssen über unsere Zukunft nachdenken«, sagte meine Mutter ein paar Tage später beim Abendessen.
    » Okay.« Ich legte meine Gabel hin. Ich tat die ganze Zeit schon nichts anderes, als über meine Zukunft nachzudenken– vor allem darüber, wie sehr ich mir wünschte, dass sie schon begonnen hätte, und wie ich meiner Mutter erklären sollte, dass sie nicht in Chicago lag.
    » Ich will das Slice nicht wieder eröffnen«, sagte sie. » Es wäre zu schwer, dorthin zurückzukehren, Mo.«
    » Das verstehe ich.« Ich war nicht mehr im Restaurant oder im Morgan’s gewesen. Auf der Busfahrt zur Schule achtete ich jeden Morgen darauf, auf der anderen Seite zu sitzen und aus dem Fenster zu starren, bis wir drei Haltestellen weiter waren. » Was willst du tun?«
    Sie faltete ihre Serviette zu einem perfekten Quadrat und tupfte sich damit den Augenwinkel ab. » Das weiß ich nicht genau. Ich kann kochen. Ein Restaurant leiten und wahrscheinlich auch jeden anderen Laden.«
    » Das ist ein guter Anfang. Es gibt hier sicher irgendeine Firma, die dich gebrauchen könnte.«
    » Aber ich will nicht hierbleiben.«
    Ich verschluckte mich an meinem Wasser. » Wie bitte?«
    » Dein Vater wollte immer einen Neuanfang«, sagte sie. » Irgendwo anders hingehen. Es wird Zeit dafür.«
    » Aber all deine Freunde sind hier. Du lebst schon dein ganzes Leben lang in Chicago. All deine Erinnerungen…« Ich brach ab und verstand.
    » Wir könnten zusammen irgendwo hingehen«, sagte sie. » Du und ich. Die Fitzgerald-Mädels. Du hast die Wahl zwischen mehreren Universitäten. Dein Vater hatte eine Lebensversicherung. Sie war nicht sehr hoch, aber wenn wir das Haus verkaufen und ich arbeite, dann kommen wir schon zurecht.«
    Zum ersten Mal seit dem Tod meines Vaters wirkte sie hoffnungsvoll. Nein zu sagen würde das Grausamste sein, was ich tun konnte– aber die Wahrheit war, dass ich eine andere Art von Neuanfang brauchte, nicht einfach nur dasselbe Leben an einem anderen Ort.
    Sie musste es mir am Gesicht angesehen haben, denn sie winkte ab, als wollte sie ihre Worte auslöschen. » Oder auch nicht«, sagte sie schnell. » Ich will dir keine Last sein, Mo. Ich versuche nicht, dich zu gängeln. Ich habe nur Angst, dass ich dich verlieren werde, sobald du ausziehst– dass ich dich nie wiedersehen

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