Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
Vom Netzwerk:
wurden seine Augen stahlhart. Ich nickte, und er zog mich in seine Arme. » Wie ist er so nahe herangekommen?«
    Luc, der hinter mir stand, klang so erschöpft, wie ich mich fühlte. » Er hat keine Magie eingesetzt, deshalb hat er keinen der Schutzzauber ausgelöst. Düsterlinge greifen nicht auf die Linien zurück, daher haben sie es auch nicht getan. Niemand hat bemerkt, was vorging, bis er mit der Spaltung begonnen hat.«
    » Du wusstest über all das Bescheid?«, fragte Billy und rammte Colin einen Finger gegen die Brust. » Du wusstest die ganze Zeit, dass diese Kreaturen hinter ihr her sind? Dass es solche Wesen überhaupt gibt? Und du hast mir nichts gesagt?«
    » Du hättest ihm nicht geglaubt«, erklärte ich.
    » Magie«, sagte er, und sein Tonfall war nicht ängstlich. Er war eher… staunend, als hätte er eine himmlische Vision gehabt. Dieser Wandel alarmierte mich. » Das ändert alles.«
    » Das tut es ganz und gar nicht.« Ich wandte mich an Luc. » Gibt es nichts, was du tun könntest, um ihn alles vergessen zu lassen? All das hier auszulöschen?«
    » Nichts außer einer Spaltung«, sagte er. » Und das ist eine Grenze, die ich nicht überschreiten werde, nicht einmal für dich.«
    Ich schüttelte den Kopf und erinnerte mich an das Gefühl, wie Anton in meinem Kopf herumgewühlt hatte. Das hätte ich niemandem gewünscht, und ich wollte nicht, dass Luc dazu in der Lage war. » Du darfst nicht darüber sprechen«, sagte ich zu Billy. » Kein Wort.«
    » Aber, Mo, mein liebes Mädchen…«
    Ich raffte das letzte bisschen Kraft zusammen, das mir noch geblieben war, schloss die Hand fester um das Messer und sagte: » Ich bin nicht dein liebes Mädchen. Ich bin müde, mir ist kalt, und ich habe es wirklich, wirklich satt, dass Leute versuchen, mich umzubringen. Du sprichst mit niemandem darüber. Du vergisst, dass das hier je geschehen ist. Du lässt die Finger davon, Billy, denn wenn du es nicht tust, wird jemandem etwas zustoßen. Vielleicht sogar dir.«
    Luc lächelte, während er mir gleichzeitig den Dolch entwand und die Schärfe der Klinge an seinem Daumen prüfte. » Da gibt es kein ›Vielleicht‹.«
    Billy sah von mir zu Luc und wieder zurück. Er öffnete den Mund und schloss ihn abrupt wieder.
    » Nach Hause«, sagte Colin. » Sofort.«
    » Meine Tasche…« Ich brach ab, als ich Colins Gesichtsausdruck sah.
    » Donnelly hat recht«, sagte Billy. » Wir bringen dich am besten nach Hause. Ich komme nachher mit deinen Sachen vorbei. Wir werden uns unterhalten, du und ich.«
    Die Wärme in seinem Lächeln ließ mein Blut zu Eis erstarren. Ohne ein weiteres Wort schob Colin mich zum Truck.
    Luc folgte uns. Mit gesenkter Stimme fragte er: » Bist du sicher, dass du nicht verletzt bist?«
    Ich presste die Lippen aufeinander. Ich war nicht verletzt– nicht richtig, obwohl mir die Hände und Knie von meinem Sturz brannten und mein Hals dort wehtat, wo Anton mich gepackt hatte. Aber das hier war genau das, was ich immer zu vermeiden versucht hatte– ein Zusammenstoß zwischen den magischen und gewöhnlichen Teilen meines Lebens, der alles in Gefahr brachte, worauf ich hingearbeitet hatte. Billy kannte jetzt die Wahrheit, und das machte ihn gefährlich.
    Von dem Moment an, in dem ich an Veritys Stelle zum Gefäß geworden war, hatte Luc darauf beharrt, dass ich mich zwischen einem Leben bei den Flachen und einem bei den Bögen würde entscheiden müssen– und er hatte kein Geheimnis daraus gemacht, zu welchem davon ich seiner Ansicht nach bestimmt war. Bis heute Abend hatte ich geglaubt, ich könnte beides zugleich haben. Ich hatte protestiert und gequengelt, war davongelaufen und hatte mich geweigert. Jetzt musste ich mir die Frage stellen, ob er recht hatte. Wenn er recht damit hatte, wohin ich gehörte, was bedeutete das dann für meine Beziehung zu ihm? Und für meine Zukunft mit Colin?
    Colin, der neben mir so zornig wirkte, als wäre Luc die eigentliche Gefahr. » Kann das nicht bis morgen warten?«
    Luc fuhr sich mit der Hand durchs Haar. » Wir können morgen reden. Aber du brauchst von jetzt an Schutz.«
    » Wie hast du überhaupt davon erfahren?«, fragte ich, als ich meine Stimme wiederfand. » Er hat mir gesagt, dass die Düsterlinge angreifen würden, wenn ich nach dir rufen würde.«
    Er berührte mich am Kinn, und die sanfte Berührung verscheuchte die Erinnerung an Antons Würgegriff. » Die Bindung funktioniert in beide Richtungen. Als du Angst bekommen hast– große Angst bis ins

Weitere Kostenlose Bücher