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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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wird mir genau das geben, was wir brauchen.«
    » Du kannst mit ihnen sprechen…« Die Worte klangen schwerfällig und dümmlich, als ich sie aussprach, so zwecklos wie all meine Fluchtpläne.
    » Besser noch, ich kann ihnen Befehle erteilen. Siehst du, was für einen Gefallen ich dir tue? Wenn mein Befehl sie nicht zurückhalten würde, würden sie sich jetzt schon über dein Knochenmark hermachen.«
    Mein Herz geriet ins Stolpern, und vor Furcht verschwamm mir alles vor den Augen. Kein Wunder, dass er keine Angst hatte. Er schickte mir die Düsterlinge schon seit Monaten nach– im Park, in dem ich Veritys Ring übergestreift hatte, im Wasserturm, in der Allée, sogar auf dem Golfplatz, auf dem Pascal meine Verbindung zur Magie auf die Probe gestellt hatte. Die Düsterlinge wurden nicht einfach nur von Magie angezogen– sie waren seine eigene, persönliche Todesschwadron.
    » Du solltest mir danken, Flache.« Diesmal lag kein grausamer Humor in seinem Tonfall. Er meinte es ernst. Er erwartete es. Er machte noch einen Schritt auf mich zu und packte mich am Handgelenk. Die Verbindung zu Luc wurde kalt und inaktiv. Schmerz durchzuckte meinen Arm. » Ich warte.«
    » Danke.« Meine Lippen formten das Wort, aber es drang kein Laut zwischen ihnen hervor.
    » Besser«, sagte er mit einem Nicken. » Ich will über dich und die Magie Bescheid wissen. Es gibt etwas, das du noch niemandem erzählt hast, irgendeine Wahrheit, die du als Einzige kennst.«
    Ich schüttelte hektisch den Kopf. In mir wand sich die Magie, und ich schloss die Augen und versuchte, uns beide zu beruhigen. Aber alles, was ich sehen konnte, waren die Düsterlinge, die Verity in dem Durchgang angriffen, und ich erinnerte mich daran, wie mühelos sie mich beiseitegeschleudert hatten. Anton packte mich grob am Kinn, zwang mein Gesicht zu seinem empor, und ich öffnete die Augen wieder.
    Sein Atem traf heiß und säuerlich auf mein Gesicht. » Du bist doch so für den freien Willen– jetzt kannst du ihn ausüben. Ich will alles über die Magie wissen: was du damit anstellen kannst, warum du überlebt hast. Und du wirst es mir sagen. Aber ich lasse dir die Wahl. Ich kann eine Spaltung wirken– du hältst still und lässt mich deinem schlauen kleinen Gehirn all diese Geheimnisse entziehen–, oder ich kann die Düsterlinge auf dich loslassen. Langsam, weil du genug Atem brauchen wirst, um mir die Wahrheit zu erzählen.« Seine Hand glitt an meiner Kehle hinab, und er drückte zu. Schwarze Punkte blühten vor meinen Augen auf. » Das würde zwar den Aufstieg auslösen, aber das geht in Ordnung. Wie sagt man so schön? Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?«
    Er ließ mich los, und ich fiel zu Boden und schnappte nach Luft, während der Schneematsch meine Jacke und meine Jeans durchnässte. Die Düsterlinge schlurften näher heran, und der Geruch nach Blut lag wie der von versengtem Metall dick in der Luft. Ich kroch hastig weg, aber einer von ihnen streckte die Hand aus und packte meine Jacke. Der Stoff riss weit auf, und ich stürzte erneut.
    Ich schluckte die Galle hinunter, die mir in den Mund strömte. In mir schlug die Magie um sich, und ich versuchte, sie mit schierer Willenskraft zum Hervorbrechen zu bringen, um Anton und die Düsterlinge zu verbrennen. Ich hatte gesehen, welchen Schaden rohe Magie anrichten konnte. Sie konnte uns doch sicher beschützen, jetzt, da wir beide in Gefahr waren!
    Aber obwohl sie gegen meine Adern anrannte, konnte ich keine Möglichkeit finden, sie loszulassen.
    Anton griff mit beiden Händen und mit seiner Magie nach mir, und ich wollte schreien. Ich begann auch zu schreien– atmete die Nachtluft ein, spürte, wie meine Kehle sich bereitmachte–, aber der Laut erstarb, bevor er meine Lippen erreichte, denn zugleich ertönte ein anderer, nichtmenschlicher Schrei, und der Kopf eines Düsterlings flog über uns hinweg und schlug schwer auf dem Deckel eines nahen Müllcontainers auf.
    » Wenn du sie noch einmal anrührst, werden hier bald nicht mehr nur Fliegen erschlagen!«
    Luc stand an der Einmündung der Straße, zu seinen Füßen die Leiche eines Düsterlings, während rubinrote Flammen die Schneide seines Schwerts umtanzten. Die Symbole, die in die flache Seite der Klinge eingraviert waren, schienen weißgolden zu glühen, und ich konnte die Macht darin spüren, einen Hunger, der vom Zorn angefacht wurde. Luc trat vor, duckte sich unter den ausgestreckten Klauen des zweiten Düsterlings hindurch, versenkte das

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