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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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blickte zu Iron Mike. »Das macht jetzt zwei Streifenwagen und drei Motorräder plus mindestens zwei Cops, wofür sie uns festnageln wollen.« Er deutete zur Straße, wo blitzende blaue Lampen inzwischen die Szene beherrschten. »Sie werden alles aufbieten, was sie haben. Sie glauben, wir hätten die Turmspitze hochgejagt, obwohl man uns doch reingelegt hat.«

Mike nickte müde. Ein Blutrinnsal kam aus den schwarzen Locken zum Vorschein, und er verschmierte es auf der Stirn, als er mit dem Handrücken darüberwischte. »Wir stecken tief drin, Junge, kein Zweifel. Die Halloweener werden uns nicht helfen, und dieser Mr. Johnson wird nicht mal mit den Augen zwinkern, wenn er das Nachrichtenfax über diese ganze komische Geschichte liest ‐ falls wir es überhaupt zu einem Fax bringen.«

»Nun, ich habe noch dreizehn Streifen für die AK und genug Schrotmuni, um eine Menge Begräbnisinstitute glücklich zu machen,« Tiger lächelte grimmig. »Was würdest du zu dem Vorschlag sagen, daß wir jetzt in flammender Glorie hinausmarschieren?«

Iron Mike zuckte zusammen. »Ich kenne deine Liebsten nicht, Tiger, aber meine Ladies sehen in Schwarz nicht gut aus.« Tiger lachte. »Deine Frauen waren doch immer Halloweener, Mike. Die tragen immer nur Schwarz!«

»Nicht, wenn sie bei mir sind, Boyo!« Er wischte sich noch mehr Blut von der Stirn und verteilte es auf den Schultern seines Mantels. »Wir werden Hilfe brauchen, um aus der Sache rauszukommen, Tiger.«

Er deutete mit der Kalaschnikow auf das öffentliche Telefon, das an der Wand zwischen verblaßten Handzetteln und einem Nagoya‐Pirelli-Kalender hing. »Ich denke, du rufst ihn jetzt besser an.«

Tiger brauchte eine halbe Sekunde, um schlau daraus zu werden, wen Mike mit ›ihn‹ meinte. Als es bei ihm einrastete, schüttelte er den Kopf. »Nein. Vergiß es!« Sein Bauch fühlte sich wie implodiert an. »Von Charles dem Roten gedemütigt und dann von einem Mr. Johnson reingelegt zu werden, ist schon schlimm genug. Von LoneStars angegriffen zu werden, ist noch schlimmer. Aber nein, verdammt, ich lasse mich lieber über den Haufen schießen, als daß ich ihn anrufe!«

Mike zog die Predator und legte sie neben seine Kalaschnikow auf den Boden. »Ich wär’ mir lieber ganz sicher, was das angeht, mein Junge, denn genau das ist im Moment wirklich deine einzige Alternative!«

»Scheiße!« Tiger grub in der Hosentasche herum und brachte eine Yen‐Münze zum Vorschein. Ihn schauderte, denn die Hand wurde dabei naß und klebrig vor Blut. »Ich sterbe vor Scham …«

Iron Mike klappte die Stütze aus der Kalaschnikow. »Besser als eine Bleivergiftung, Tiger. Scham hinterläßt eine hübschere Leiche, und wenn man schnell genug Hilfe bekommt, ist sie nicht immer tödlich.«



MICHAEL A. STACKPOLE
Spiegelfechtereien
    Übersetzt von Thomas Schichtel
    Der brennende Turm überzog die schmutziggrauen Wolken mit seinem roten Leuchten, und schwarzer Rauch quoll über den Himmel, glitschig wie Öl, das aus einem zerbrochenen Supertanker strömt. Viel dichter an meinem Versteck lief das Inferno ab, das die beiden LoneStar‐Kreuzer und die Überreste des Motorrades verschlang und die Kreuzung aus der Dritten und Madison fröhlich abfackelte. Obwohl nur zwanzig Meter von der Seitenstraße entfernt, wo ich hockte, berührten mich weder das Licht noch die Hitze des Feuers. Der schwere, beißende Gestank von brennendem Gummi hätte ausgereicht, die meisten Leute, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte waren, aus der Gefahrenzone zu vertreiben, aber falls ich irgendeinen Anspruch auf Vernunft hätte erheben können, wäre ich überhaupt nicht dort gewesen.
    Meine rechte Hand schlängelte sich unter die schwarze Lederjacke und zog die alte Beretta Viper‐14 aus dem Schulterhalfter. Die linke Hand suchte einen Schalldämpfer aus dem Sammelsurium in meiner Tasche. Ich schraubte den langen, kalten Zylinder auf die Pistole und spürte jedes Zittern, das durch das metallene Scharren des Gewindes in der Waffe hervorgerufen wurde. Ich löste die Sicherung mit dem Daumen und lächelte vor mich hin.  Alle Systeme arbeiten   einwandfrei.
    Draußen hinter dem LoneStar‐Freudenfeuer drängelten sich Streifenwagen dicht an dicht auf der Madison, und ihre Lichter blitzten in spasmodischen Synkopen. In dem bläulichen Lichtschein konnte ich die zwei Dutzend Cops ausmachen,
    die
    hinter
    ihren
    Wagen
    hockten.
    Mit
    schußbereiten Gewehren suchten sie die Fassade von MacKuens

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