Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
Vom Netzwerk:
auf Stealth ruhte.
    »Bleibt cool, bleibt cool!« mahnte Tark in orkischem Gossenslang. Er hob die Hände auf Hüfthöhe und bedeutete allen, sie sollten ruhig bleiben. »Bitte, Harry, veranstalte hier kein Blutvergießen.«
    »Graogrim?« Der Ork schien echt überrascht, Tark hier anzutreffen. »Also war das Ganze keine kleine Operation am Rande, die Kid Stealth organisiert hat! Wieso wollte Raven Nadia Mirin erledigen?«
    Seine Stimme rührte irgendwas in meinem Gedächtnis an, und ich wußte schließlich, welches Namensschild ich der Silhouette verpassen konnte. Harry Braxen war ein LoneStar‐Cop, und, soweit ich gehört hatte, ein guter. Ich hatte ihn schon früher gesehen, aber da war er mir nicht so groß erschienen.
    Wenn man natürlich jemandem mit einer MP in der Hand in einem engen Raum begegnet, wirkt er immer groß.
    »Braxen, die Sache stellt sich ganz anders dar.« Ich warf einen Blick auf Zick und Zack. »Sie sind von jemandem reingelegt worden, der Connections zur schmutzigen Seite von LoneStar und den Shadowridern hat. Das wissen Sie so gut wie ich.«
    »Tue ich das?« Er wandte sich ohne eine Spur von Anspannung in der Stimme an mich, hielt aber den Blick weiterhin auf Stealth gerichtet.
    »Yeah, das tun Sie. Wenn Sie nämlich glauben würden, daß diese beiden die blutbeschmierten Mörder sind, als die sie in den Nachrichten dargestellt werden, hätten Sie gleich geschossen. Sie hätten sogar Verstärkung mit in den Tunnel nehmen können. Sie wissen, daß Tark nicht riskiert hätte, diesen Jungs die geheimen Wege zu zeigen, wenn es verrückte Schlächter waren.«
    »Stealth ist doch hier, oder vielleicht nicht?«
    Ich richtete mich zu voller Größe auf. »Stealth’ Tage bei LaPlante und seiner Gang sind lange vorüber, aber seine Anwesenheit hier sollte Ihnen bereits klarmachen, daß Tark ihm vertraut. Stealth, überwachst du immer noch den Nachrichtenkanal?«
    »Ja.«
    »Wie hieß der auf den Hof gestürzte Star?«
    Stealth und Braxen antworteten gleichzeitig. »Corporal John Ogino.«
    »Da haben Sie es, Harry. Ogino war schmutziger als ein trollischer Schlammringkämpfer. Er war George Van Housens guter Junge und Laufbursche, und der gute alte George ist der Fürst der Finsternis persönlich! Sie wissen, daß er diese beiden Jungs nicht als Hervorragende Junge Amerikaner nominiert hat. In Wahrheit hielte er ihr Begräbnis für den gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres.«
    Braxens Waffe bewegte sich keinen Millimeter. »Selbst wenn das, was Sie sagen, die lautere Wahrheit ist, muß ich sie mitnehmen, weil Sie nichts beweisen können.« Enttäuschung klang in seiner Stimme durch. »Die haben sich viel zu gut gesichert.«
    »Vielleicht nicht, Harry.« Tark verschränkte die Arme. »Die Art und Weise, wie Tiger und Mike hereingelegt wurden, deutet darauf hin, daß man ihre Leichen der Presse als Beweis für einen weiteren gelösten Fall präsentieren wollte. So hat man es schon beim Yoshimura‐Mord vor einer Woche gemacht. Für mich riecht es danach, daß man ihnen auch Mordwaffen
    mit
    den
    richtigen
    Fingerabdrücken

    untergeschoben hätte. Die Explosion, bei der der Fairview-Tower seines obersten Stockwerks beraubt wurde, war nicht sehr geeignet, die Beweise übrigzulassen, mit denen Zick und Zack in den Mirin‐Mord verwickelt werden sollten.
    Angesichts der Explosion und ihrer Flucht hat Van Housen sich mit der Behauptung gesichert, sie hätten Mirins Wohnung hochgejagt, aber es wird alles sehr schnell ans Licht kommen, es sei denn, jemand brächte die beiden zum Schweigen.«
    Ich nickte. »Der Trick besteht nun darin, sie lange genug am Leben zu halten, damit George an Verfolgungswahn erkrankt.
    Er wird alle Hebel in Bewegung setzen, um sie zu kriegen, und mit der Zeit werden seine Exzesse dazu führen, daß sich größere Nummern bei LoneStar die Sache genauer anschauen.
    Wenn Sie wollen, daß LoneStar hier einen sauberen Laden schmeißt, ist das Ihre Chance, die bösen Buben zu schnappen.«
    »Und noch eins, Braxen«, flüsterte Stealth mit kalter Stimme.
    »Egal, was Sie von mir oder dem Rest von uns halten, eins müssen Sie bedenken: Hätte Raven den Anschlag durchgeführt, hätten Sie keine andere Möglichkeit, etwas darüber in Erfahrung zu bringen, als seine Memoiren zu lesen.
    Tatsache ist, daß Sie es ihm zu verdanken haben, wenn jetzt nicht ganze Eimer voll Blut vom LaPlante‐Kartell oder den Shadowriders aufgewischt werden müssen. Was mich angeht ‐
    nun, wenn Sie

Weitere Kostenlose Bücher