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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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verständlicherweise wütend.
    Der Kälte in Neddys Stimme nach zu urteilen, empfand der Magier ebenso. »Sie scheinen sehr sicher zu sein.«
    »Ich wünschte, ich würde mich irren, aber es ist kaum zu übersehen, daß jemand an den Daten herumgepfuscht hat. Sie sind von jemandem untergeschoben worden, und das Ganze ist so durchsichtig … nun, es kann nur die Person gewesen sein, von der ich meine Anweisungen erhalten habe.«
    Fortescue straffte sich. »Ich verstehe. Ich möchte, daß Sie Ihrem Auftraggeber eine Botschaft von mir überbringen.«
    »Sparen Sie sich die Worte, Doktor. Der glattzüngige Mistkerl sitzt bis zum Hals im Drek, und ich werde nicht den Sündenbock für ihn spielen. Dieses Beispiel grenzenloser Dummheit dürfte für seine Vorgesetzten ziemlich interessant sein. Ich habe die Daten kopiert, aber für den Chip habe ich keine Verwendung. Vielleicht können Sie etwas damit anfangen.«
    Frau und Muskelmänner stiegen wieder in den Honda und fuhren ab.
    »Tja, Drek«, murmelte Thorn. »Das war ja eine nette Übung in Sinnlosigkeit.«
    »Ach was, Thorn«, schalt ihn Smedley. »Wir ham die Kreds, selbst wenn der Run ‘n Blindgänger war. «
    »Und damit ist, glaube ich, diese Frage geklärt, Mr. Thorn«, fügte Fortescue hinzu, während er ihm einen der beglaubigten Kredstäbe aus seiner Sammlung aushändigte. Namenlos kam zu ihnen, und auch Iris tauchte aus den Schatten der Promenade auf. Der Magier reichte die verbliebenen Kredstäbe weiter und verstaute seinen eigenen in den geräumigen Innereien seines Dusters.
    Er betrachtete den Datenchip in seiner Hand. »Ich bin versucht, ihn als Mahnung für die Doppelzüngigkeit zu behalten, die unsere Auftraggeber manchmal an den Tag legen. Aber das Schicksal wird höchstwahrscheinlich im Lauf der Zeit für andere Souvenirs dieser Art sorgen.« Er blickte die Straße entlang und sah die sich nähernden Lichter eines Straßenreinigungsfahrzeugs um die Ecke biegen. »Gut getimet«, sagte er, als er den Chip in den Rinnstein warf.
    »Eine kleine Feier wäre nicht ganz unangebracht«, fuhr der Magier fort, »und ich glaube, das Nadelöhr hat heute Hummer Thermidor auf der Speisekarte. Wir atmen noch, und heute nacht sind wir reich. Das sollte im kosmischen Gleichgewicht schon etwas wert sein.«
    Thorn starrte immer noch auf den weggeworfenen Chip. Der Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben. Iris legte ihm einen Arm auf die Schulter. »Was ist, Thorn«, neckte sie ihn, »hat der schwierige Teil schon angefangen?«
    »Ihr habt den schwierigen Teil alle verpaßt«, tönte eine Stimme aus den Schatten auf der anderen Straßenseite. Die Runner fuhren zusammen und wandten sich dem Sprecher zu.
    Sam Hampton, der immer noch den verbeulten Panzer und den zerrissenen Drillich trug, in dem er gekämpft hatte, trat ins Licht. »Ich schätze, bei eurem kleinen Run ist alles ziemlich glatt gegangen. Keinem fehlen irgendwelche Körperteile. Sind alle, die den Run angefangen haben, noch dabei?«
    Thorn schrak vor der kalten Wut in der Stimme des Mannes zurück. »Mein Gott, Colonel, wie schlimm war denn …«
    »Schlimm genug, Thorn. Doch, ich würde sagen, schlimm genug. Heute habt ihr wirklich den Gegenwert für euer Geld erhalten. Ich wollte nur noch ein kleines Extra auf die Rechnung setzen.«
    Neddy fuhr auf. »Wir hatten eine Abmachung, Colonel Hampton, und …«
    »Oh, keine Sorge, mein Freund, das wird Sie nicht einen Yen kosten.« Die Hand des Söldners zuckte, und irgend etwas segelte durch die Luft direkt auf Thorn zu, der es instinktiv auffing. Ein Chip.
    »Nicht diese Art Rechnung. Diese Art läßt sich nicht mit Geld begleichen. Auf diesem Chip sind dreiundzwanzig Dateien.
    Sie verraten euch etwas über dreiundzwanzig Leute, die gestorben sind, um eure runzeligen Ärsche zu decken. Was zu lesen, Thorn. Viel Spaß dabei!« Die muskulöse Gestalt drehte sich um und verschwand in der Nacht. Und blieb noch einmal stehen. »Und, Thorn. Das nächstemal, wenn Sie jemanden brauchen, der Ihnen beim Schlausein hilft, verschonen Sie mich mit Ihren Gefallen.«
    Hampton ging. Keiner rührte sich. Schließlich holte Neddy tief Luft. »Reichlich zimperlich für einen Profi, findet ihr nicht …«
    Thorn fuhr auf. »Halten Sie einfach die Schnauze, Fortescue, okay? Ich hab mit dem armen Bastard dasselbe Spiel gespielt wie Sie mit mir, und wenn er auch nur andeutungsweise das empfindet, was ich jetzt empfinde, dann wundert es mich, daß überhaupt noch einer von uns am Leben

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