Der Weg in Die Schatten
in Schatten und lief los.
Roths Männer stampften die Treppe empor und traten die Tür zum Schlafgemach auf. Roth und Neph Dada folgten den elf Männern, die sich grunzend und schreiend in den Raum drängten. Die Doppeltüren waren zwar breit genug für drei Mann, aber da vier vor ihm die Tür blockierten, konnte Roth zuerst nicht sehen, was im Raum geschah; er wusste nur, dass es nicht gut war. Er hörte das Geräusch von Fleisch, das auf Fleisch prallte, das Geräusch eines Schwertes, das durch Rüstung schnitt, das Geräusch eines Schädels, der aufplatzte wie eine Melone.
Neph Dada an seiner Seite hatte seine von Vir gezeichneten Arme ausgestreckt. Er murmelte etwas, und ein Viertel der Vir wand sich. Eine lautlose Luftbewegung wehte die Männer auseinander, und die meisten riss es einfach von den Füßen.
Die drei Männer direkt vor ihm wurden aus dem Zimmer geschleudert, direkt auf ihn zu, und Roth wappnete sich gegen
den Aufprall. Aber sie krachten gegen eine unsichtbare Barriere, die Neph zu ihrem Schutz errichtet hatte.
Neph sprach abermals, und der Raum füllte sich mit Licht. Während sie alle sich langsam erholten, trat Roth mit Neph ein.
Logan versuchte, ebenfalls aufzuspringen, aber seine Glieder wurden wie von einem großen Gewicht am Boden gehalten. Er war nackt und wütend. Roth schob sein Schwert in die Scheide, während acht seiner Männer ihre verstreuten Waffen aufsammelten. Sechs Männer lagen auf dem Boden, und sie alle bluteten aus tiefen Wunden. Drei von ihnen waren tot, drei würden es bald sein. Anscheinend war Logan Gyre nicht ungeschickt mit einem Schwert.
Auf dem Bett lag, bekleidet mit einem hochgezogenen, durchsichtigen Nachtgewand, die Prinzessin. Sie schlug in tödlichem Schrecken mit den Gliedern, konnte sich jedoch nicht bedecken. Neph hatte auch sie unbeweglich gemacht.
Roth setzte sich neben dem Mädchen aufs Bett und ließ den Blick über ihren knospenden Leib streifen. Er leckte an einem seiner Finger, legte ihn an die Kuhle ihres Halses und ließ ihn ihren Körper hinunterwandern.
»Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte er.
Jenine Gunders Augen blitzten auf. Sie errötete unter seiner lässigen Musterung, aber sie war auch wütend.
Roth legte ihr einen Finger auf die Lippen und brachte sie zum Schweigen, bevor sie etwas sagen konnte. »Ich bin nur hergekommen, um Euch zu Eurer Eheschließung zu gratulieren, mein Täubchen«, sagte er. »Wie geht es Euch denn so? Seid Ihr zufrieden mit dem Reichtum der Mitgift Eures Gemahls?«, fragte er.
Er schaute zu dem nackten Logan hinüber und runzelte die Stirn. »Nun, ich nehme an, Ihr seid zufrieden. Und mein lieber
Herzog Gyre - stellt ihn auf die Beine«, befahl Roth. »Oder sollte ich sagen, Prinz Gyre? Verliert nicht den Mut. Ich habe Ihre Mutter nackt gesehen, und mit der Zeit wird sie -«
Logan stürzte vorwärts, aber seine Fesseln hielten. Einer der Männer schlug ihm ins Gesicht.
Roth fuhr fort, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. Er schnalzte mit der Zunge. »Mit der Zeit. Das ist der Haken. Mit der Zeit könnte die Prinzessin in diese überaus bewunderungswürdigen Brüste und Hüften hineinwachsen.« Er lächelte sie an und kniff ihr in die Wange. Roth stand auf, und Nephs Magie hob Jenine vom Bett und stellte sie zitternd neben ihren Gemahl.
»Aber Ihr habt keine Zeit. Ich hoffe, Ihr habt Eure Ehe genossen. Und Logan, mein Freund, ich hoffe, Ihr habt Eure Zeit nicht mit dem Vorspiel verschwendet - denn Eure Ehe ist vorüber.«
Der Moment zog sich in die Länge. Nichts liebte Roth so sehr wie die Möglichkeit zu beobachten, wie Verwirrung sich in Furcht verwandelte und Furcht in Verzweiflung.
»Wer seid Ihr?«, fragte Logan, doch seine Augen zeigten keine Angst.
»Ich bin Roth. Ich bin der Mann, der den Tod Eures Bruders befohlen hat, Jenine.« Ohne auf Logan zu achten, beobachtete Roth, wie die Worte einer Welle gleich über dem Mädchen zusammenschlugen.
»Ich bin Roth, der Shinga der Sa’kagé. Ich bin der Mann, der den Tod Eures Vaters befohlen hat, Jenine. Vor nicht einmal zehn Minuten habe ich beobachtet, wie sein Kopf von der hohen Tafel rollte.
Ich bin Prinz Roth Ursuul von Khalidor. Ich bin der Mann, der den Tod Eurer Schwestern und Eurer Mutter befohlen
hat, Jenine. Wenn Ihr lauscht, könnt Ihr vielleicht ihre Schreie hören.« Er legte einen Finger ans Ohr und setzte Jenine zum Hohn einen aufmerksamen Gesichtsausdruck auf.
»Ihr zwei seid alles, was noch zwischen mir und Cenarias
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