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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Hakenschwert. Statt zu versuchen, aufzustehen oder sich zur Seite zu rollen, packte Kylar den Teppich und riss.
    Durzo taumelte schneller vorwärts, als er erwartet hatte, und durchschnitt nur Luft, als seine Knie mit Kylars Schulter zusammenstießen. Er machte einen Überschlag.
    Durzos schweres, gebogenes Schwert steckte noch immer in der Kommode neben dem Fenster, aber Vergeltung war näher. Kylar packte es und drehte sich um.
    »... will nicht...«
    Der Blutjunge machte einen Satz, um das Hakenschwert vom Boden hochzureißen.
    »... gegen Euch kämpfen!« Kylar sprang auf das Hakenschwert.
    Durzo zog mit der ganzen Kraft seiner Magie . Einen Moment lang schien es, als würde der Eisenkern der Klinge halten. Dann brach das Schwert etwa zwei Zentimeter vom Griff entfernt ab.
    »Du magst es nicht wollen, Sohn, aber da ist etwas in dir, das
sich weigert zu sterben«, erwiderte Durzo. Er warf die abgebrochene Klinge beiseite, zog jedoch keine andere Waffe.
    »Meister, zwingt mich nicht, gegen Euch zu kämpfen«, bat Kylar und richtete die Klinge auf Durzos Kehle.
    »Du hast deine Entscheidung getroffen, als du meinem Befehl zuwider gehandelt hast.«
    »Warum habt Ihr es getan?«
    »Ich hätte dich nicht in die Lehre nehmen sollen, aber ich dachte, du wärst etwas, das du nicht bist. Mögen die Nachtengel mir vergeben.«
    »Ich meinte nicht mich!« Kylars Hände auf dem Schwert zitterten. »Warum habt Ihr mich dazu gezwungen, meinen besten Freund zu verraten?«
    »Weil du die Regeln gebrochen hast. Weil Leben leer ist. Weil ich ebenfalls die Regeln gebrochen habe.« Durzo zuckte die Achseln. »Es bleibt sich gleich.«
    »Das reicht nicht!«
    Durzo legte die Fingerspitzen aneinander und schürzte die Lippen. »Logan ist schreiend gestorben, weißt du? Jämmerlich.«
    Kylar schlug zu. Das Schwert zielte auf Durzos Hals. Doch Durzo wich ihm nicht aus. Die Klinge traf auf seine Hand und verharrte, als wäre die Schneide vollkommen stumpf.
    Aber Durzo hielt noch immer die Fingerspitzen vor sich aneinandergelegt. Die Hand, die Kylars Schwert hielt, bestand aus purer Magie.
    Sie entriss Vergeltung Kylars Griff. Andere Hände erblühten in der Luft und schlugen nach ihm. Kylar wehrte eine ab und taumelte zurück, während Durzo langsam vorwärtskam, erfüllt von Magie .
    Es gab nichts, was Kylar tun konnte. Er wehrte die Schläge immer schneller und schneller ab, aber die Hände kamen noch
schneller. Vage erblühten vor ihm Hände seiner eigenen Magie und blockten einige der Angriffe ab, aber es war nicht genug. Durzo trieb ihn immer weiter zurück.
    Schließlich legten sich Hände um Kylars Arme und Beine und drückten ihn gegen die Wand. Er konnte sich keinen Zentimeter mehr bewegen.
    »Ah, Kind«, sagte Durzo. »Wenn ich dich hätte lehren können, deine Magie zu benutzen, wärst du wirklich etwas Besonderes gewesen.«
    Durzo zog ein Wurfmesser. Drehte es in den Fingern. Nahm es hoch. Er hielt inne, als wollte er etwas sagen, dann schüttelte er den Kopf.
    »Es tut mir leid, Kylar.«
    »Das muss es nicht. Leben ist leer, nicht wahr?«
    Durzo seufzte. Er starrte Vergeltung an, das Schwert, das schwarz glänzend zu Kylars Füßen lag, so nah wie das Mondlicht und so fern wie der Mond. Der Ausdruck auf seinem vernarbten Gesicht zeigte Qual, Bedauern.
    Kylar, der seinem Blick folgte, starrte auf das schwarze Schwert, das Durzo so viele Jahre getragen hatte, und erinnerte sich...
    Stirnrunzelnd hatte Durzo ihm den Beutel entrissen und umgedreht. Die Kugel der Kanten fiel in seine Hand. »Verdammt. Genau das habe ich mir gedacht«, sagte er, und seine Stimme klang hart in der Stille des Flures im Hause Jadwin.
    »Was?«, fragte Kylar.
    Es war eine Fälschung, ein weiterer gefälschter Ka’kari.
    Aber Durzo war nicht in der Stimmung, Fragen zu beantworten. »Hat das Mädchen dein Gesicht gesehen?«
    Kylars Schweigen war genug.
    »Kümmere dich darum. Kylar, das ist keine Bitte. Es ist ein Befehl. Töte sie.«

    »Nein«, sagte Kylar.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Durzo ungläubig. Schwarzes Blut tropfte von Vergeltung und sammelte sich in einer Lache auf dem Boden.
    »Ich werde sie nicht töten. Und ich werde nicht zulassen, dass Ihr es tut. Es tut mir leid, Meister.«
    »Wer ist diese Frau, dass sie es wert ist, dass du für den Rest deines kurzen Lebens gejagt...« Er brach ab. »Sie ist Puppenmädchen.«
    »Ja, Meister. Es tut mir leid.«
    »Bei den Nachtengeln! Ich will keine Entschuldigungen! Ich will Gehor-« Durzo hob

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