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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Dringendes. Etwas, das er Feir nicht hatte hören lassen.
    Lass Feir nicht sterben. Er ist wichtiger als das Schwert.
    »Ich werde dich absetzen müssen«, sagte Feir. »Keine Sorge. Ich werde dich nicht allein lassen.«
    In ungeheuerlichen Schattierungen von Grün und Blau waren khalidorische Soldaten vor dem Osttor zu sehen. Solon konnte sich nicht einmal daran erinnern, den Garten verlassen zu haben. Er lachte über den Anblick, der sich ihm bot. Feir benutzte Curoch als Schwert.
    Feir mit einem Schwert zu sehen, war mehr als erstaunlich; es war ein Privileg. Feir war immer ein Naturtalent gewesen, trügerisch schnell, unglaublich stark, seine Bewegungen so präzise wie die eines Tänzers. In einem Wirbel von Grün, Blau und
Rot machte Feir den Soldaten den Garaus. Es gab keinen in die Länge gezogenen Schwertkampf. Jeder Soldat hatte bestenfalls Zeit, seine eigene Waffe ein einziges Mal zu schwingen, sein Ziel zu verfehlen oder seinen Angriff pariert zu sehen und dann zu sterben.
    Feir fluchte, aber als Solon versuchte, seinem Blick zu folgen, war die Fülle von Farben zu intensiv. Der große Mann hob ihn hoch, warf ihn sich abermals über die Schulter und begann zu rennen. Solon sah das Holz der Brücke unter Feirs Füßen.
    »Halt dich gut fest«, sagte Feir.
    Keinen Moment zu früh klammerte Solon sich an Feirs Gürtel zu beiden Seiten seines breiten Rückens. Feir musste einem Angriff zur Seite ausweichen, und dann wurde es für Solon kurze Zeit sehr ungemütlich, da Feir einige Feinde niedermachte, ohne ihn vorher abzusetzen. Feir erklärte: »Dorian hat mir gesagt, unsere Hoffnung sei das Wasser, aber nicht dass wir springen sollen. Halt Ausschau nach einem Seil!«
    Solon hob den Kopf, als könne er eine große Hilfe bei der Suche nach einem Seil sein, während er auf Feirs Rücken hing. Er sah kein Seil, aber er sah einen Meister hinter ihnen, der einen Ball Hexerfeuer heraufbeschwor. Er versuchte zu schreien, bekam aber keine Luft.
    »Verdammt, Dorian!«, rief Feir. »Welches gottverdammte Seil?«
    »Runter!«, befahl Solon.
    Mit den Reflexen des Schwertmeisters, der er war, ließ Feir sich auf der Stelle fallen. Hexerfeuer knisterte über ihre Köpfe hinweg und prallte gegen ein Dutzend khalidorischer Soldaten, die das gegenüberliegende Tor hielten. Solon fiel der Länge nach hin und wurde beinahe von einem der großen Feuertöpfe erschlagen, die zur Verteidigung der Brücke dienten.

    Der alte Hexer hinter ihnen - aufgrund der Dicke seiner Vir vermutete Solon, dass er ein Vürdmeister war - griff abermals nach seiner Magie. Feir packte Solon am Kragen und warf ihn hinter den Feuertopf. Auf diese Weise war Solon in Sicherheit, Feir jedoch nicht. Diesmal war es kein Hexerfeuer, sondern etwas anderes, etwas, das Solon noch nie gesehen hatte. Ein wütender roter Strahl streckte sich auf Feir zu. Er riss einen magischen Schild hoch und duckte sich.
    Der Schild lenkte den Strahl knapp ab, aber die Macht der Magie riss Feirs Schild auseinander und schleuderte ihn selbst zur Seite. Curoch fiel ihm aus der Hand.
    Mit einer Kraft, von der er nicht wusste, dass er sie besaß, packte Solon Feir und zog ihn zu sich in den Schatten des Feuertopfs.
    Zwei weitere Meister rannten herbei, um sich dem Vürdmeister anzuschließen, und hinter ihnen waren Soldaten. Das Tor am gegenüberliegenden Ende der Brücke wurde geöffnet, und Soldaten strömten hindurch.
    Feir setzte sich aufrecht hin und blickte zu Curoch hinüber, das etwa sechs Meter von ihm entfernt ungeschützt dalag. »Ich kann es benutzen«, sagte er. »Ich kann es retten.«
    »Nein!«, widersprach Solon. »Du wirst sterben.«
    Die Soldaten und die Meister hatten innegehalten und sich neu formiert, und jetzt kamen sie langsam, bedächtig und wohlgeordnet näher.
    »Ich bin nicht wichtig, Solon. Wir dürfen ihnen Curoch nicht überlassen.«
    »Du würdest nicht einmal lange genug leben, um es zu benutzen, Feir. Nicht einmal wenn du bereit wärst, dein Leben gegen eine Sekunde der Macht einzutauschen.«
    »Es ist gleich dort!«

    »Genau wie dies hier«, erwiderte Solon und deutete auf den Rand der Brücke.
    Feir folgte seinem Blick. »Du musst Witze machen.«
    Ein schwarzes Seidenseil war dicht unter den Rand der Brücke gespannt worden, von einem Ende zum anderen. Man konnte es von der Brücke aus nur sehen, wenn der Wind es etwas zur Seite wehte. Feir sah nicht das Seil, sondern nur den Fluss darunter.
    »He, so lautet die Prophezeiung, richtig? Es muss

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