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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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sein.
    »Khalidor?«, fragte Feir.

    »Nun, dort wartet meine Braut. Ich kann es nicht erwarten herauszufinden, wer sie ist. Ich denke, auch Curoch wird seinen Weg dorthin finden.«
    Feir fluchte, aber Solon - mit gebrochenem Arm, purpurnen Flecken vor den Augen und allerlei sonst - lachte nur.

65
    In der Reichweite seines Schwertes, seiner Fäuste oder Füße gingen Männer zu Boden wie Korn in einem Sommergewitter. Kylar hatte stets eine Begabung für das Kämpfen gehabt, aber jetzt ergab das Zusammenspiel der einzelnen Schritte, Schläge und Tritte plötzlich einen Sinn. Das Chaos entwickelte sich zu wunderschön raffinierten, einander überlappenden und logischen Mustern.
    Allein indem er einem Mann ins Gesicht sah, konnte er sofort ein Urteil fällen: parieren links, verzögern, zustoßen, freimachen. Ein Mann starb und fiel weit genug von ihm entfernt zu Boden, dass er Kylars Bewegungen nicht hemmte. Der Nächste, rechts parieren, Rückdrehung, Faust auf Nase, Drehung, Achillessehne, Kehle. Parieren, Riposte. Stoß.
    Passend zu den Pulsen einer jeden Kammer seines Herzens, hatte die Schlacht einen Rhythmus, eine Musik. Kein Laut war deplatziert. Der Tenor klirrenden Stahls überlagerte einen Bass der Fäuste und Füße, die auf Fleisch einhämmerten - weich gegen hart, hart gegen weich -, und den Bariton von Flüchen, durchsetzt von dem Stakkato berstender Panzer.
    Kylar, dessen Magie sang, war ein Virtuose. Er kämpfte in
einem schönen Wahn, ein Tänzer, der besessen war. Die Zeit verlangsamte sich niemals, aber er stellte fest, dass sein Körper auf Bilder reagierte, die er nicht bewusst wahrnahm.
    Die Hochländer trachteten danach, ihn durch ihre überlegene Zahl zu überwältigen. Ihre Klingen bohrten sich nur Zentimeter von Kylars Ohr in die Luft, einen halben Zentimeter von seinem Bauch entfernt, einen Viertelzentimeter von seinem Oberschenkel entfernt. Schließlich fielen die Männer, wenn er sie tötete, nach vorn statt nach hinten, so sehr drängte es sie zu sterben.
    Er schob Vergeltung in die Scheide, packte die Hand, die mit einer Klinge auf seinen Bauch zielte, und riss einen mageren Hochländer durch den Kreis, um seinen Kameraden zu erstechen. Dann nahm er ein Messer hinter den Rücken und wehrte einen Schwerthieb ab, während sein anderes Messer eine Augenhöhle fand.
    Zwei Speere flogen auf ihn zu, und er ließ sich auf den Boden fallen. Während jeder davon einen Körper aufspießte, schwang er sich hoch und zerstörte das Gesicht eines anderen Hochländers mit einem Tritt.
    Aber die Situation war hoffnungslos. Innerhalb eines Gewirrs von verhedderten Waffen und sterbenden Männern würde er binnen Augenblicken in der Falle sitzen.
    Leichtfüßig wie eine Katze sprang er auf den Rücken eines Mannes, der auf den Knien liegend starb, und schwang sich über die Schulter eines der aufgespießten Krieger.
    Während er sich seitlich durch die Luft warf, schoss ein Ball grünen Hexerfeuers von der Größe seiner Faust durch die Luft auf ihn zu. Das Hexerfeuer verfing sich in seinem Mantel und verteilte sich. Er landete auf den Füßen und wich einem Schwerthieb aus. Sein Mantel ging in grünen Flammen auf. Kylar riss ihn sich herunter, während er zwei Speeren auswich.

    Er hielt einen Zipfel des Mantels fest, kam auf die Füße und wickelte den Mantel um einen weiteren seiner Angreifer. Die grüne Flamme züngelte nach der Haut des Mannes und brannte dort in einem grimmigen Blau, während der Mann schrie.
    Ein weiterer Ball Hexerfeuer zischte durch die Luft, und Kylar sprang hinter eine der Säulen, die die hohe Decke trugen.
    Es folgten zwei Herzschläge der Ruhe. Kylar hatte mehr als die Hälfte der Khalidori getötet oder kampfunfähig gemacht, aber jetzt spielten die anderen ihre Stärke aus.
    »Zum Hauptmann! Haltet einen Meister in Sichtweite!«, rief Roth. Männer strömten auf den Hauptmann zu, um einen Keil zwischen Kylar und Roth zu bilden, der sich zum Thron zurückgezogen hatte, um das Ganze zu beobachten.
    Aber Kylar verschwendete keine Zeit, während er im Schutz der Säule stand. Er wusste, wenn er eine Chance haben wollte, Roth zu überwältigen, musste er die Hexer töten. Beide Hexer musterten die Zwischenräume zwischen den Säulen, wo er sich schließlich würde zeigen müssen.
    Er sammelte den Ka’kari in der Hand und brachte ihn mit seinem Wollen dazu, an seinem Schwert herabzulaufen. Der Ka’kari, der Kylars Drängen zu spüren schien, bedeckte sofort den Stahl. Ka’kari

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