Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
und ihre Gerüche vermischten sich mit dem schweren Nebel. Er konnte nur das Stampfen von Hufen hören und das gleichmäßige Atmen schlafender Tiere. Fergund tastete die Dunkelheit auf irgendein Zeichen von Bewegung ab, konnte aber nichts erkennen.

    Je länger er hinschaute, umso törichter kam er sich vor. Ein Teil von ihm dachte, dass er tiefer in die Ställe hineingehen sollte, und ein Teil von ihm wollte sie jetzt verlassen. Niemand würde wissen, dass er gegangen war. Er konnte auf die andere Seite der Burg schlendern und dort umherwandern. Andererseits - wenn er ganz allein einen Eindringling stellte, würde der König ihn zweifellos belohnen. Wenn man sich bei Neuner auf eins verlassen konnte, dann war es seine Großzügigkeit seinen Freunden gegenüber.
    Langsam gab Fergund dem Feuer, das er vorbereitet hatte, eine sichtbare Form. Es flackerte ein wenig, dann hielt die Flamme stand und brannte in seiner Handfläche. Ein Pferd in der ersten Box schnaubte und scheute plötzlich zurück, und Fergund trat vor, um das Tier zu beruhigen. Aber mit Feuer in einer Hand und einem glänzenden Messer in der anderen ließ sich das Pferd kaum besänftigen.
    Es wieherte laut, stampfte mit den Hufen und weckte damit seine Nachbarn.
    »Scht!«, sagte Fergund. »Ganz ruhig, ich bin es nur.«
    Aber ein fremder Mann mit Magierfeuer war zu viel für die Tiere. Sie begannen laut zu wiehern. Der Hengst in der zweiten Box fing an auszutreten.
    »Wollt Ihr wohl aufhören, die Pferde zu erschrecken?«, erklang eine laute Stimme hinter ihm. Fergund erschrak so heftig, dass er sein Messer fallen ließ und das Feuer in seiner Hand verlor. Er fuhr herum. Es war nur der Stallmeister, ein vierschrötiger, bärtiger Mann von der Insel Planga. Dorg Gamet trat mit einer Laterne hinter Fergund. Er bedachte Fergund mit einem Blick purer Geringschätzung, während der Magier zaghaft sein Messer aus einem Haufen Pferdeäpfel las.
    Dorg ging schnell die Reihe entlang, und seine Berührung
und seine Stimme beruhigten die Pferde sofort. Fergund beobachtete ihn peinlich berührt. Schließlich kehrte Dorg zu ihm zurück.
    »Ich wollte nur meine Runde -«
    »Benutzt eine Laterne«, sagte Dorg. Er drückte Fergund seine Laterne in die Hand. Als er davonging, murmelte er vor sich hin: »Meine verdammten Pferde mit Hexerfeuer zu verschrecken.«
    »Es ist Magierfeuer. Das ist etwas anderes!«, sagte Fergund zu seinem Rücken.
    Dorg stürmte aus den Ställen, und Fergund hatte sich kaum umgedreht, als er einen dumpfen Aufprall hörte.
    Fergund rannte hinaus. Dorg lag bewusstlos auf dem Boden. Bevor er etwas rufen konnte, fühlte Fergund etwas Heißes im Nacken. Er hob die Hand und spürte, wie ihm die Laterne sanft abgenommen wurde. Seine Muskeln versteiften sich.
    Das Licht ging aus.

21
    »Was zur Hölle hast du getan?«, fragte Momma K, die aufblickte, als Durzo durch die Tür gestürmt kam.
    »Gute Arbeit«, antwortete Durzo. »Und mir bleibt noch Zeit zum Ausgehen.« Er grinste träge. Er stank nach Alkohol und Knoblauch.
    »Ich interessiere mich nicht für deine Zechgelage. Was hast du mit Azoth gemacht?« Sie betrachtete die reglose Gestalt, die im Gästezimmer ihres Hauses auf dem Bett lag.

    »Nichts«, sagte Durzo mit einem törichten Grinsen. »Sieh nach. Ihm fehlt nichts.«
    »Was soll das heißen? Er ist bewusstlos! Ich bin hierher zurückgekehrt, und die Dienstboten waren vollkommen außer sich, weil du hier mit einer Leiche aufgetaucht bist - so sagten sie zumindest. Ich bin heraufgekommen, und Azoth lag hier. Ich kann ihn nicht wecken. Er ist wie tot.«
    Aus irgendeinem Grund fand Durzo das ungemein komisch. Er begann zu lachen.
    Momma K schlug ihm heftig ins Gesicht.
    »Sag mir, was du getan hast! Hast du ihn vergiftet?«
    Das holte Durzo in die Wirklichkeit zurück. Er schüttelte den Kopf und versuchte, ihn wieder freizubekommen. »Er ist tot. Muss tot sein.«
    »Was um alles in der Welt soll das heißen?«
    »Zauberhafte Gwinvere«, erwiderte Durzo. »Ich kann es nicht sagen. Jemand hat mich bedroht. Jemand, der tun kann, was er gesagt hat. Er sagte, sie würden sich zuerst Azo vornehmen und dann dich - und er wusste von Vonda!«
    Momma K wich zurück. Wer hatte die Macht, Durzo zu drohen? Wer oder was konnte Durzo Blint Angst machen?
    Durzo ließ sich auf einen Stuhl sinken und schlug die Hände vors Gesicht. »Sie müssen denken, er sei tot. Vor allem nach heute Nacht.«
    »Du hast so getan, als hättest du Azoth getötet?«
    Durzo

Weitere Kostenlose Bücher