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Der Weg ins Dunkel

Der Weg ins Dunkel

Titel: Der Weg ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Woodhead
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den Beinen und strich sich das Haar aus dem Gesicht. «Das sind Trommeln, Luca!»
    «Trommeln?»
    «Die LRA . Sie haben unsere Fährte aufgenommen. Komm, wir müssen weiter. Schnell!»
    Luca kam hoch und tastete seinen Gürtel ab, um zu prüfen, ob er sein Messer wieder eingesteckt hatte. «Mitten in der Nacht können die uns doch nicht finden.»
    «Sag ihnen das selbst.» Bear griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich fort. Stolpernd folgte Luca ihr, dann übernahm er wieder die Führung und tastete mit der freien Hand in Kopfhöhe nach Zweigen und Ästen, um sich und Bear davor zu schützen. Überall waren sie von dichtem Blattwerk umgeben, und in der Dunkelheit fühlte es sich fremd und unwirklich an.
    Nach ein paar Schritten blieb er stehen. In der plötzlichen Stille waren die Trommeln wieder zu hören.
    «Das ist doch verrückt, Bear! Ich weiß nicht mal, in welche Richtung wir uns bewegen.»
    Bear stand dicht hinter ihm und hielt seine Hand, damit sie sich nicht verloren. «Das spielt jetzt keine Rolle», sagte sie. «Hauptsache, wir bewegen uns von dem Getrommel weg. Bis zum Morgengrauen müssen wir sie auf Abstand halten.»
    Luca drückte ihre Hand. «Sie kriegen uns nicht. Versprochen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 18
    Als das erste Tageslicht ins Becken des Ituriwaldes fiel, traten Luca und Bear plötzlich ins Freie. Nach ihrer endlosen Wanderung durchs Dschungeldickicht standen sie nun vor einer felsigen Lichtung, die sich einen kleinen Hügel hinaufzog. Sie taumelten in die Mitte der Lichtung und starrten ganz überwältigt in den freien Himmel. Es war ein wunderbares Gefühl, der klaustrophobischen Umgebung des Waldes entkommen zu sein, wenn auch nur für einen Moment.
    Bear setzte sich auf den roten Felsen, zog die Knie an und beobachtete, wie der Himmel langsam heller wurde. Sie war so erschöpft, dass sie sich zwingen musste, die Augen offen zu halten.
    Die ganze Nacht über hatten sie die Trommeln gehört. Zuerst waren sie aus der Ferne gekommen und hatten die nächtlichen Dschungelgeräusche kaum übertönt. Manchmal hatten die Flüchtenden sogar stillstehen und den Atem anhalten müssen, um sie überhaupt noch zu hören. Doch im Laufe der Nacht waren sie dann immer näher gekommen. Bear und Luca hatten sich immer schneller durch das unwegsame Gelände bewegt, aber auch wenn sie ihre Anstrengungen verdoppelten, waren die Trommeln immer lauter geworden. Vor etwa einer Stunde hatten sie dann sogar Stimmen gehört – tiefe Grunzlaute, denen ein vielstimmiges hohes Geheul folgte.
    Luca stieg auf den felsigen Hügel und sah sich um. «Wo zum Teufel sind wir? Wir müssen unsere Position bestimmen, und zwar schnell.» Er zeigte in die Ferne. «Das da muss der Fluss sein, in den wir gestürzt sind.» Er sah in die aufgehende Sonne. «Wenn da Osten ist, müssen wir uns hauptsächlich in westlicher Richtung bewegt haben.»
    Bear musste sich anstrengen, um ihm zu folgen. Überlegungen, die sie sonst ganz instinktiv anstellte, kosteten sie jetzt große Mühe. Ihre Müdigkeit ließ den einfachsten Gedanken zu einem schier unlösbaren Problem werden.
    «Komm schon!», ermahnte sie sich selbst und versuchte sich das Luftbild der Gegend in Erinnerung zu rufen. Nach einer Weile sah sie zu Luca auf und sagte: «Wir sind zwölf Kilometer nordnordöstlich von Epulu abgestürzt, zwanzig Kilometer von der nächsten UN -Basis. Sie müsste sich 160  Grad von hier befinden, fast genau südlich, auf der anderen Seite des Flusses.»
    «Zwanzig Kilometer?», wiederholte Luca entsetzt und drehte sich zu Bear um.
    Sie nickte, wagte aber nicht, ihn anzusehen.
    Beide wussten, dass die LRA ihnen dicht genug auf den Fersen war, um sie bis Mittag einzuholen. Sie zwanzig Kilometer lang auf Distanz zu halten, war völlig undenkbar.
    Luca kam vom Hügel herunter und reichte Bear die Hand, um ihr aufzuhelfen.
    Sie wollten gerade weitergehen, als sie wieder Stimmen hörten. Sogar einzelne Worte waren zu verstehen.
    «Verstehst du, was sie sagen?», flüsterte Luca.
    Bear nickte.
    «Was denn?»
    «Das übersetze ich lieber nicht. Du willst es gar nicht wissen.»
    Luca sah, wie sie zitterte und sich eine Gänsehaut auf ihren Armen bildete. Er nahm sie bei der Hand, um sie zu stützen, als er auf der anderen Seite der Lichtung plötzlich eine Lücke zwischen den Büschen sah. Er lief hinüber und bückte sich. Am Boden waren Fußspuren zu erkennen. Er blinzelte in den Wald. Das hier war definitiv eine Art Pfad.
    «Komm her!»,

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