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Der Weg ins Dunkel

Der Weg ins Dunkel

Titel: Der Weg ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Woodhead
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Kopf ins Licht, als hätte er es seit Jahren nicht gesehen.
    «Merci, merci»
, stammelte Bear.
    Luca und sie rannten über das Geländer auf die andere Seite des Gewölbes und sprangen schnell in eine halbvolle Wanne, die hochgezogen wurde. Die Ketten knirschten unter der zusätzlichen Last, und beide lagen vollkommen still, um die Wanne nicht ins Schaukeln zu bringen.
    Zwei Etagen höher stiegen sie aus und betraten den erstbesten Minenschacht. Hier lösten einige Männer das Gestein mit Pressluftbohrern. Einer setzte das Gerät ab, als er die beiden Fremden kommen sah.
    «Où est le blanc?»
, schrie Bear, um den Lärm zu übertönen. Wo ist der Weiße?
    Der Arbeiter hob die Hand und zeigte tiefer in den Schacht. Bear und Luca rannten los.
    Hinter der zweiten Biegung blieb Luca so abrupt stehen, dass er noch ein Stück weiterrutschte. Ein Weißer saß auf dem Boden und wandte ihnen den Rücken zu. Er war so dünn, dass man seine Rückenwirbel durch das schmutzige, zerrissene T-Shirt sehen konnte. Mit vorgebeugtem Kopf durchsuchte er das Gestein, das aufgehäuft vor ihm lag.
    «Josh», flüsterte Luca und ging langsam näher. «Josh, bist du das?»
    Langsam drehte sich der Mann um. Man sah, dass ihm jede Bewegung schwerfiel.
    Luca erkannte die hellblauen Augen des Freundes sofort, ließ sich auf die Knie fallen, nahm ihn in die Arme und drückte den ausgemergelten Körper, bis ihm fast die Luft ausging.
    Joshua war so überwältigt, dass er nicht sprechen konnte. Als er es versuchte, bewegten sich zuerst nur seine Lippen. Dann krächzte er: «Luca?»
    Luca beugte sich zurück, und ein breites Lächeln zog sich durch die Schmutzschichten auf seinem Gesicht. Seine Augen leuchteten vor Glück, und er rüttelte den Freund, als müsste er ihn zu neuem Leben erwecken.
    «Was …», stammelte Joshua und versuchte zu verstehen, was gerade passierte. «Haben sie dich auch gekriegt?»
    «Nein, Josh. Wir sind durch einen Tunnel am Fuß des Vulkans gekommen. Wir holen dich raus.»
    Verwirrt starrte Joshua den alten Freund an. Dann signalisierte er, dass Luca ihm aufhelfen sollte. Unsicher kam er auf die Beine. «Rausholen?», fragte er und hielt sich an Lucas Arm fest. «Es gibt einen Fluchtweg?»
    Luca nickte. «Wir haben einen Tunnel gefunden. Ein Minenarbeiter muss da unten gegraben haben und auf einen alten Lavastrom gestoßen sein, dem er dann nach draußen gefolgt ist. Wir haben die ganze Mine durchkämmt, um dich zu finden.»
    Fassungslos schüttelte Joshua den Kopf. «Ihr habt wirklich einen Fluchtweg gefunden?»
    «Ja, wirklich.» Luca grinste. «Und jetzt bringen wir dich hier raus.»
    Die Aussicht auf Flucht beeindruckte Joshua sichtlich. Doch statt sich in Bewegung zu setzen, sah er an Luca und Bear vorbei auf drei Männer, die den beiden gefolgt waren und das Gespräch jetzt erwartungsvoll verfolgten.
    «Dites aux autres, nous partirons d’ici»
, sagte Joshua zu ihnen, bevor Luca ihn daran hindern konnte. Sagt den anderen, dass wir fliehen können.
    Luca war gekommen, um Joshua – und nur Joshua – zu retten, aber der schien andere Vorstellungen zu haben.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 25
    Zwei weitere Männer, von Kopf bis Fuß mit schwarzem Staub bedeckt, kamen mit den anderen drei zur Biegung des Minenschachts zurück, an der Bear, Luca und Joshua auf sie warteten. Alle fünf waren in einem erbärmlichen Zustand und völlig ausgezehrt, ihre Kleider nicht mehr als Lumpen.
    «C’est fou!»
, flüsterte Bear Luca zu. Das ist Wahnsinn. «Er will die ganze verdammte Mine retten. Begreifst du denn nicht, in welcher Gefahr wir uns alle befinden?»
    Luca nickte und nahm Joshua beim Arm. «Wir sind schon viel zu lange hier, Josh. Lass uns gehen!»
    Verzweifelt blickte Joshua sich um. Es gab so viele, die es zu retten galt. Im Laufe der letzten Monate hatte sich herumgesprochen, dass er Arzt war, und viele hatten ihn gebeten, sie zu behandeln. Meist war ihm das nicht möglich gewesen, aber dennoch war er für die anderen zu einer Art Anführer geworden, auf den sie ihre letzten Hoffnungen setzten.
    «Josh», sagte Luca eindringlich. «Wir können diese Männer nicht mitnehmen. Wir müssen gehen. Jetzt!»
    Joshua zögerte noch einen Moment, dann humpelte er näher an Luca heran und stützte sich auf ihn. Er konnte das rechte Bein kaum benutzen und zog es hinter sich her.
    «Was zum Teufel ist passiert?», fragte Luca.
    «Mordecai», sagte Joshua leise. «Ich wurde erwischt, als ich fliehen wollte. Deswegen hat

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