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Der Weg ins Verderben

Der Weg ins Verderben

Titel: Der Weg ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Händen, das wie metallische Saugnäpfe aussah, die mit zwei dünnen Drähten verbunden waren. Wohin sie führten, sah ich nicht.
    Ich wusste nicht, was er vorhatte. Es würde mich nicht wundern, wenn er die beiden Saugnäpfe an meinem Körper befestigte und harte Stromstöße durchschickte. Von derartigen Foltermethoden hatte ich in der letzten Zeit oft genug gelesen oder gehört.
    Meine Stirn war breit genug, um die beiden Saugnäpfe aufzunehmen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich gern eine Frage gestellt hätte. Es war mir nicht möglich. Auch meine Zunge schien gelähmt zu sein.
    Aber ich hörte ihn.
    Er lachte.
    Er hatte seinen Spaß, der dann noch größer wurde, als er direkt vor mir anhielt, seinen rechten Arm ausstreckte und dorthin fasste, wo sich meine Beretta befand.
    Ein widerliches Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er die Waffe an sich nahm. Er schaute sie an, nickte und meinte: »Tatsächlich, es ist eine Beretta.«
    Mehr sagte er nicht. Aber er machte weiter. Es gab noch zwei freie Drahtenden.
    Zunächst passierte etwas bei mir.
    Zwar löste sich nicht die Lähmung, aber ein winziger Teil schon, denn ich spürte, dass etwas mit meinem Hals geschah, und ich stellte fest, dass ich wieder schlucken konnte.
    Sarko tauchte vor mir auf, senkte seinen Kopf und nickte, weil er mit sich zufrieden war.
    »Die Verbindung steht«, sagte er.
    Welche Verbindung?, wollte ich fragen, was nicht möglich war, denn meine Kehle war zu.
    Doch in meinem Mund tat sich was. Der Geschmack kehrte zurück. Es verging auch die Taubheit an den Seiten, und ich schaffte es, mich zu räuspern. Das blieb auch Dr. Sarko nicht verborgen. Lässig schlenderte er auf mich zu und blieb vor mir stehen.
    »Du kannst mich hören, Sinclair?«
    Ich verzog die Lippen.
    »Verdammt, ich will eine Antwort.«
    »Ja, ich höre.«
    »Gut, warum nicht gleich so.« Er strich über seinen kahlen Kopf. »Ich muss dem Schicksal wirklich dankbar sein, dass es dich in meine Arme getrieben hat. Das ist fantastisch, denn mir war klar, dass wir irgendwann aufeinandertreffen würden.«
    »Und warum?«, fragte ich.
    »Die Antwort ist simpel, Sinclair. Ich bin dabei, bestimmte Experimente durchzuziehen.«
    »Aha.«
    Er sprach weiter. »Ich will den Menschen beweisen, dass es die Hölle gibt, ich habe mich entschlossen, ihnen den Weg zu weisen, und das ist mir gelungen. Ich schaffte Kontakte.«
    »Zwischen Menschen und Dämonen?«
    »Genau!«, jubelte er. »Du hast es erfasst, Sinclair. Kontakte zwischen Mensch und Dämon. Das ist es doch, was zählt. Ich würde sagen, dass ich ein Wunder geschaffen habe.«
    »Neu ist das nicht«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Ganz einfach, Sarko. Immer wieder versuchen Menschen es mit einem Draht zur Hölle. Sie wollen sich dem Teufel anbiedern. Sie wollen mehr sein als die anderen. Das schaffen sie hin und wieder, weil die andere Seite sich oft genug darauf einlässt. Das ist so, das brauche ich auch nicht näher zu erklären.«
    »Stimmt.«
    »Was ist also neu bei Ihnen?«
    Er verzog das Gesicht. Seine Augen funkelten, und es konnte durchaus sein, dass es ein Ausdruck des Triumphes war.
    »Alles.«
    »Und wie darf ich das verstehen?«
    »Du bist mit dabei!«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dann solltest du daran denken, was sich an deiner Stirn befindet. Ich würde sagen, dass ich dich verkabelt habe.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    »Wunderbar. Und du kannst dir vorstellen, dass ich es nicht grundlos getan habe.«
    »Richtig.«
    »Dann werde ich dir den Grund jetzt zeigen.« Dr. Sarko geriet in meine Nähe. Ich spannte die Muskeln an, weil ich damit rechnete, einen Schlag zu bekommen.
    Der erfolgte nicht. Stattdessen schob er sich an mir vorbei und blieb hinter mir stehen. Das passte mir gar nicht. Ich hatte ihn nicht gern in meinem Rücken, und ich war gespannt, was er mit mir vorhatte. Meine Tragik war es, dass ich mich noch immer nicht bewegen konnte, und so musste ich alles mit mir geschehen lassen.
    Sarko packte zu. Aber er griff nicht nach mir, sondern umklammerte den Sessel von zwei Seiten. Ich sah seine Hände an den Lehnen, dann spürte ich den Ruck und wurde samt Sessel leicht angehoben. Diese Kraft hätte ich dem eigentlich schmächtigen Kerl gar nicht zugetraut. Aber er schaffte es und drehte mich um neunzig Grad, sodass ich jetzt in eine andere Richtung schaute.
    Und dort sah ich etwas.
    Was es war, wusste ich nicht. Dazu war es zu dunkel. Ich hätte näher heran gemusst, aber das war nicht nötig, denn Sarko

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