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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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fürchte, es wird nachher ein längeres Gespräch werden."Der Leutnant ging zur Theke hinüber, und nachdem er bestellt hatte, stieg er die Treppe hinauf, um seinen Vorgesetzten zu informieren.
    Gerade brachte eine junge, hübsche Schankmagd drei Steinkrüge mit dem hellen Kaarborger Bier zu ihnen herüber, als die beiden hörten, wie sich oben die Tür öffnete.
    "Lasse uns noch einen Moment mit dem Bier warten, damit wir vorher den Hauptmann begrüßen können", brummte Menno, als er dies vernahm, und erhob sich. Ragnor stand ebenfalls auf, blieb aber am Tisch stehen, während Menno auf den Hauptmann zuging, um ihn zu begrüßen. Die beiden Männer gaben sich die Hand und tauschten einen kurzen Gruß aus, den Ragnor aber nicht verstand. Dann kamen sie zu Ragnor herüber und der Hauptmann reichte ihm ebenfalls freundlich die Hand, und stellte sich mit den Worten vor: "Willkommen junger Mann. Ich bin Hauptmann Kufur vom vierten Kaarborger Milizregiment. Ich bin vom Grafen in Kenntnis gesetzt worden, dass Ihr kommt und angewiesen worden, Euch in jeder Hinsicht zu unterstützen."Er wies auf den Tisch und meinte mit einem freundlichen Grinsen, der sein durchfurchtes, graubärtiges Soldatengesicht gleich weniger bedrohlich wirken ließ: "Kommt, setzt Euch und lasst uns einen Schluck Bier nehmen, bevor Ihr berichtet, was passiert ist. Es redet sich trocken so schlecht."Sie prosteten sich zu und nahmen einen Schluck. Dann begann Menno von ihrem Zusammenstoß mit den Ahrborgern zu berichten. Während er sprach, musterte der Junge das nun wieder ernste Gesicht des Hauptmanns. Er war wohl bereits etwa vierzig Jahre alt, kräftig und untersetzt und strahlte die ruhige Entschlossenheit eines Berufssoldaten aus, wie er sie bereits bei den königlichen Soldaten in Mors kennengelernt hatte.Als Menno seinen Bericht beendet hatte, runzelte Hauptmann Kufur nachdenklich seine Stirn und fragte: "Was schlagt Ihr vor, was wir nun tun sollen?""Wir müssen sie auf jeden Fall schnell herausholen", sagte Menno bestimmt. "Denn sonst werden wir sie lebendig nicht wiedersehen. Dieser Kastellan wird sie fast umgebracht haben, bis er merkt, dass sie ihm die gewünschten Informationen nicht geben können, weil sie nichts über Rurigs Pläne wissen.""Das wird schwierig werden. Der Graf hat mich angewiesen, im Moment auf keinen Fall einen offenen Konflikt mit den Ahrborgern zu provozieren, da die Mobilmachung noch nicht abgeschlossen ist und unsere Bündnissituation für einen möglichen Waffengang noch nicht abschließend geklärt wurde. Ich kann also nicht offiziell gegen die Burg vorgehen und  sie belagern", gab der Hauptmann zu bedenken."Das würde sowieso wenig Sinn machen", verwarf Menno diesen Gedanken. "Burg Monstein kann man, wenn die Besatzung erst mal weiß, dass Feinde vor der Burg liegen, nur mit schwerem Belagerungsgerät und einem ganzen Regiment Soldaten einnehmen. Außerdem würde es selbst bei besten Bedingungen einige Wochen dauern. Ich denke, wir müssen nach einem anderen Weg suchen."Ragnor sah, dass es in Menno arbeitete, als dieser einen Moment schwieg und einen langen Schluck aus seinem Krug nahm. Plötzlich blitzten seine braunen Augen entschlossen auf, und er wandte sich wieder an den Hauptmann, der ihn, während seiner Überlegungspause, gespannt beobachtet hatte: "Besitzt Ihr einen Plan von Burg Monstein oder zumindest eine Skizze zur Orientierung?""Wir haben einen Plan von der Burg hier. Ein geflohener Leibeigener hat ihn vor einigen Wochen gezeichnet", antwortete dieser bereitwillig. "Ich werde ihn gleich holen."Hauptmann Kufur erhob sich geschmeidig und ging mit klirrendem Kettenhemd die Treppe hinauf in seine Kammer."Was hast du vor?", fragte Ragnor gespannt."So genau weiß ich das noch nicht, dazu muss ich erst den Plan der Burg sehen. Aber ich suche nach einem Weg, wie wir unbemerkt in die Burg kommen können", antwortete Menno mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln.Er unterbrach seine Erläuterung, denn in diesem Moment kam Hauptmann Kufur bereits wieder zurück und breitete ein, etwas mitgenommen aussehendes, Stück Pergament, mit dem Lageplan der Burg, vor ihnen, auf dem Tisch, aus. Interessiert beugten sich die drei Männer über den Plan der Burg.
    Menno zeigte, nachdem er die Skizze studiert hatte, auf den Burgeingang, welcher auf der Rückseite der Burg, von der Uferstraße aus gesehen, lag und bemerkte grimmig: "Wie ich mir schon gedacht habe, als ich sie mir bei unserer ersten unerfreulichen Begegnung

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