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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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ganz gute Chance, denn wir haben eigentlich nichts wirklich Wertvolles bei uns, das ihre Aufmerksamkeit erregen könnte. Wenn wir angehalten werden, benutzen wir wieder unsere Geschichte mit dem Kapitän Menno, der nach Santander unterwegs ist. Das sollte unsere Bedeutungslosigkeit hinreichend dokumentieren."
    Acht Tage nach dem Eintritt in den Grenzwald zu Kaarborg war die Reisegruppe am späten Nachmittag gerade dabei, in eine der vielen Flussschleifen einzubiegen, als drei voll gerüstete Panzerreiter aus dem Wald preschten und ihnen mit drohend eingelegten Lanzen den Weg versperrten. Gleichzeitig tauchten seitlich von ihnen und hinter ihnen etwas mehr als ein Dutzend leicht gerüsteter Kriegsknechte mit gespannten Bögen auf. Die Wagen hielten an und Menno ritt mit Ragnor betont langsam auf die Panzerreiter zu.
    Der Anführer der Reiter, der unschwer an seiner prächtigen Rüstung zu erkennen war, senkte seine Lanze ein wenig und hob mit einer energischen Bewegung sein Visier. Darunter kam ein junges, sehr arrogantes Gesicht zum Vorschein, das wie eine bösartige Kopie des jungen Ahrborgers wirkte, dem sie bei Burg Föhr, an der Grenze zu Niewborg, begegnet waren.
    Menno beugte respektvoll den Kopf und fragte höflich: "Edler Herr, was ist Euer Begehr. Ich bin Kapitän Menno und mit meinem Haushalt auf dem Weg zu meinem Schiff, das im Hafen von Santander liegt. Ich bitte Euch untertänigst, uns passieren zu lassen."Der junge Ritter antwortete schroff, mit einer hohen, unangenehmen Stimme: "Ich bin Atz da Ahrborg, der Kastellan von Burg Monstein und Grenzbevollmächtigter der Baronie Ahrborg. Ihr seid wegen Hochverrates festgenommen."Menno und Ragnor waren überrascht, denn sie hatten lediglich eine Durchsuchung und eine Zollforderung erwartet. Vorsichtig fragte der bärtige Seemann, wobei er ein überraschtes und unschuldiges Gesicht aufsetzte, welches er meisterhaft beherrschte: "Edler Herr, was haben wir denn getan? Wir sind doch nur harmlose Reisende!"
    Der arrogante Reiter lief puterrot vor Zorn an, hob, mit einem heftigem Ruck, seine Lanze wieder an, sodass die eiserne Spitze direkt auf Mennos Brust zeigte und brüllte, wobei sich seine schrille, wenig männliche Stimme dabei überschlug: "Lügt mich nicht an, Ihr seid keine harmlosen Reisenden. Ihr heißt zwar Menno, aber Ihr seid kein einfacher Kapitän, sondern ein enger Freund des Grafen von Kaarborg und damit mein Feind. Ihr seid wegen Spionage festgenommen!"
    Unwirsch winkte er seine Männer herbei und fügte hinzu: "Bringt sie auf die Burg."
    Menno flüsterte Ragnor zu: "Sei friedlich, denn wir haben im Moment keine Chance etwas zu unternehmen, ohne Lars und Tana sofort damit umzubringen. Wir müssen abwarten, bis sich eine bessere Gelegenheit zur Flucht ergibt."
    Die Knechte banden Menno und Ragnor die Hände mit Lederriemen zusammen, sodass sie zwar noch ihre Zügel greifen konnten, aber nicht mehr an ihre Waffen kamen. Auch Maramba wurde gebunden, und während die Kriegsknechte bei den beiden Wagen aufsaßen, wurden Menno und Ragnor von je einem Panzerreiter in die Mitte genommen, während der Kastellan vorneweg ritt.
    Menno und Ragnor konnten sich leise weiter unterhalten, denn die Panzerreiter unter ihren schweren Helmen konnten dann nicht hören, worüber sie sprachen. Ragnor fragte seinen väterlichen Freund etwas bedrückt: "Woher wissen die hier, wer wir sind?""Keine Ahnung", antwortete Menno mit einem Achselzucken, "aber du musst bedenken, dass wir mit den Wagen nur langsam vorangekommen sind und irgend ein Händler oder Spion, der vielleicht etwas aufgeschnappt hat, sehr viel schneller sein konnte, als wir es waren. Aber ich bin erst mal zufrieden, dass sie uns unsere Waffen nicht abgenommen haben."
    In diesem Moment kam Burg Monstein in Sicht.
    Trutzig erhob sich die mächtige Grenzburg der Ahrborger über dem Fluss, und, in fünfhundert Schritt Entfernung, konnte man den steilen aber breiten, mit Bruchsteinen befestigten Weg sehen, der hinauf zur Burg führte. Als sie in langsamem Schritt den steilen Weg ein Stück hinaufgeritten waren, und schließlich auch die Wagen mit lautem Poltern auf den steilen steinigen Weg eingebogen waren, flüsterte ihm Menno zu: "Wenn wir die Biegung da vorne erreicht haben, brechen wir beide quer durch den lichten Wald nach unten auf den Handelsweg durch. Ich werde den Panzerreiter neben mir in den Wald abdrängen, wo er sich hoffentlich den Hals bricht. Die anderen beiden können uns mit ihren schweren

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