Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
Vom Netzwerk:
ist er ja erst zwei Monde hier. Man soll die Hoffnung nie aufgeben!"
    Bei den Ställen angekommen ging Ragnor in die Box seiner Stute Amarana, welche ihn freudig begrüßte. Während er sie sattelte, teilte Ragnor ihr telepathisch mit, dass ein Lanzentraining bevorstand, und schärfte ihr ein, aufmerksam zu sein.Als er das Tier herausführte, traf er auf Ansgar und Lamar, die ihn bereits erwarteten. Sie ritten beide mächtige Caerhengste, neben denen Amarana eher zierlich wirkte. Ansgar musterte die Stute, mit dem prachtvollen Chorosanizaumzeug, mit einem begeisterten Kennerblick und meinte dann anerkennend: "Eine echte Chorosanistute, mein lieber Ragnor, ... du überraschst mich. Die meisten Adeligen können sich ein derartiges Pferd gar nicht leisten, und sie sind überdies nur schwer zu bekommen, da der Stolz der Steppenreiter nur selten überhaupt verkauft wird. Von uns Jungrittern besitzt lediglich Ralph einen Chorosanihengst."Ragnor antwortete, ein wenig verlegen: "Ich habe sie auch nicht gekauft, ich habe sie einigen Banditen im großen Wald abgenommen."Lamar schüttelte verwundert den Kopf, bei diesen Worten und bemerkte: "Das musst du uns bei Gelegenheit erzählen. Seit ich dir das erste Mal begegnet bin, habe ich eh das Gefühl, dass du jede Menge interessante Geschichten zu erzählen hast. Doch nun lasse uns zum Turnierplatz reiten, wir kommen sonst zu spät, und der alte Svartan mag Unpünktlichkeit überhaupt nicht."
    Sie trabten zum Turnierplatz hinunter, welcher außerhalb der Burg lag, und Ansgar erklärte Ragnor, auf dessen Frage hin, dass sie dort die Lanzen und die Übungsschilde erhalten würden.
    Die Lanzenübungen selbst verliefen eher ereignislos und Ragnor hielt sich ganz gut, obwohl einige der Übungen für ihn neu waren, da auch Trainingsgerät eingesetzt wurde, das er teilweise nicht kannte. Allerdings musste er neidlos anerkennen, dass Ralph da Caer mit der Lanze ganz klar der Beste war. Bei einer der Übungen, als er gegen ihn reiten musste, hätte ihn dieser, mit einer überraschenden eleganten Drehung der Lanze, die er erst im letzten Moment, bevor er Ragnors Schild traf, ansetzte, fast vom Pferd gestoßen, und es war nur der Geistesgegenwart seiner Stute Amarana und Ragnors gutem Gleichgewichtssinn zu verdanken, dass er dabei nicht vom Pferd in die Heuballen gefallen war. Toll ausgesehen hatte es allerdings nicht, als er nach Ralphs Treffer auf seinem Pferd schwankend die Lanze hatte fallen lassen müssen, um sich wieder fangen zu können. Aber immerhin hatte er besser abgeschnitten als Björn, Mikal und Hamkar, die Ralph mühelos vom Pferd gestoßen hatte.  Trotzdem konnte sich der Prinz nicht verkneifen, als er nach der Beendigung der Lanzenübungen an Ragnor vorbeiritt, bissig zu bemerken: "Na, mein Kleiner, fast vom Pferd gefallen? Aber was soll man von einem Bauer schon anderes erwarten."
    Die Mittagspause, verbrachten sie zusammen mit den Offiziersanwärtern der Miliz, welche sich während des Essens höflich und zurückhaltend verhielten. Ganz im Gegensatz zu Ralph und seiner Clique, die sich lauthals, und nach Ragnors Dafürhalten, völlig zu Unrecht über die Qualität des Essens beschwerten. Ragnor saß mit seinen beiden neuen Freunden an einem Tisch, und Lamar meinte in aufmunterndem Ton: "Du kannst, so denke ich, sehr zufrieden sein. Du hast dich gut gehalten. Der hochmütige Ralph ist ein großes Talent mit der Lanze, und hat mich recht mühelos vom Pferd gestoßen, als wir das erste Mal aufeinander getroffen sind. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich hinter seinen Trick mit der eingedrehten Lanze gekommen bin. Seitdem kann ich mich wenigsten gegen ihn halten. Vom Pferd gekriegt habe ich ihn allerdings leider noch nicht.""Ich habe Glück und vor allem ein gutes Pferd gehabt", gab Ragnor unumwunden zu. "Ich habe seinen Trick ebenfalls nicht erkannt und im letzten Moment den Schild eher in einem Reflex nach oben gerissen, um die Lanze abzulenken."
    Da als Nächstes die Fechtübungen anstanden, fragte er Ansgar ganz beiläufig: "Sag mal, wie ist er den eigentlich mit dem Schwert?""Recht gut aber nicht überragend", antwortete ihm dieser gemütlich. "Er hält sich allerdings für großartig, weil er Kurzem, bei der ersten gemeinsamen Übung mit den Milizkadetten, gegen seine drei zugelosten Gegner siegreich geblieben ist. Dabei hat er nur Glück gehabt, ausgerechnet drei der Schwächeren zu erwischen. Du musst nämlich wissen, dass die Milizionäre mit dem Schwert im

Weitere Kostenlose Bücher