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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Durchschnitt eine ganze Ecke besser sind, als wir.""Wie hast du denn abgeschnitten?", fragte Ragnor neugierig nach.Darauf gestand Ansgar säuerlich lächelnd ein: "Ich hatte das Glück, gleich zweimal zu verlieren, weil ich zwei ihrer Champions, Sven und Sigurd, zugelost bekommen habe, und das, obwohl ich Ralph mit dem Schwert durchaus gewachsen bin. Ich hätte seinem Hochmut die beiden gegönnt.""Ich habe auch ein Gefecht verloren", warf Lamar lächelnd ein, "nämlich gegen das dritte scharfe 'S', das sie haben, einen Kadett mit Namen Söre."
    Bei den Fechtübungen mit den Holzwaffen hielt sich Ragnor zunächst zurück, um Ralph zu ermutigen, mit ihm ein scharfes Übungsgefecht zu machen, das immer am Ende der Fechtübungen stand und von Svartan da Kaarkon persönlich überwacht wurde, damit es keine Verletzten gab.
    Ragnor war noch immer wütend wegen des Lanzentrainings, weniger wegen des Ergebnisses, sondern wegen der fiesen Reaktion des Prinzen. Dieser hatte während der Übungen mit den Holzwaffen Ragnor intensiv beobachtet und durchaus bemerkt, dass dieser äußerst zurückhaltend focht. Er erriet die Absicht des jungen Mannes und lächelte grimmig in sich hinein, denn er vermutete, dass sich Ralph da Caer diese erneute Chance, den von ihm verachteten Bauer zu demütigen, nicht entgehen lassen würde.Und er hatte richtig vermutet: Als die Jungritter aufgerufen wurden, ihre Gegner zu wählen, stürmte Ralph sofort zu Ragnor hinüber, um ihn zu fordern.
    Der Kastellan arrangierte es so, dass das Gefecht der beiden als Letztes stattfand. Ragnor beobachtete die Kämpfe und stellte fest, dass die Schwertkunst der Jungritter wirklich noch sehr verbesserungswürdig war. Er freute sich trotzdem sehr, als Ansgar den arroganten Hamkar da Loza, und Lamar den unfreundlichen Rolf da Maarborg besiegte. Beeindruckt war er nur von der Schwertkunst des kühlen Oswald da Kormon, der mit wenig Finten aber mit viel Übersicht und sehr geradlinig focht und dabei dem stiernackigen Fukur da Seeborg, trotz dessen mit großer Wucht geführten Schwertstreiche keine Chance ließ.
    Dann war es schließlich soweit, und Ralph und Ragnor standen sich mit Schwert und Dolch, gerüstet mit Helm und Kettenhemd, gegenüber. Ragnor ließ den Prinzen erst einmal kommen und hielt ihn einige Minuten mit defensiven Schlägen hin, die Ralph zu einem triumphierenden Grinsen und der Aussage verleiteten: "Hast du Angst, dass ich dir weh tue?", und dann fuhr er fast gönnerhaft fort: "Du darfst mich ruhig richtig angreifen.""Vielen Dank für Eure freundliche Einladung", antwortete Ragnor mit einem demütigen Gesicht, "dann werde ich, mit Eurer freundlichen Erlaubnis, mal einen Gang zulegen."Dann ging alles sehr schnell: Ragnor verließ die Defensive und griff mit einigen schnellen komplexen Schlagsequenzen an, die Ralph da Caer in die Verteidigung bis an die Wand des Jungrittersaales zurückdrängten. Dieser bemerkte nun, dass ihn der von ihm zutiefst verachtete 'Bauer' sauber hereingelegt hatte. Er erkannte entsetzt, dass ihm Ragnor mit dem Schwert haushoch überlegen war. Doch nun war es zu spät. Trotzig versuchte er, sich mit einem kraftvoll geführten Konter zu befreien. Doch anstatt den Schlag mit dem Schwert abzufangen, wie Ralph es erwartet hatte, wich Ragnor blitzschnell zurück. Der Prinz verlor sein Gleichgewicht, denn die Wucht des Schlages riss ihn mit sich. Ragnor nutzte die Gelegenheit und schlug ihm mit der flachen Seite seines Schwertes auf das Handgelenk. Fluchend ließ Ralph seine Waffe fallen und eh er sich versah, setzte ihm Ragnor mit einer betont eleganten Geste sein Schwert eine Handbreit vor die Kehle.
    "Und aus", rief da der Kastellan. "Ragnor hat gewonnen. Geht Euch nun umziehen und findet Euch bis in einer halben Stunde im Kadettensaal der Miliz für den Unterricht wieder ein."Ragnor zog sein Schwert zurück, schob es in die Scheide und verbeugte sich knapp vor Ralph da Caer, ohne ein Wort zu sagen. Doch wenn Blicke hätten töten können, wäre er sicher auf der Stelle gestorben, denn dem eitlen Königssohn war nur zu klar, dass ihn der verhasste Bauer absichtlich in diese Falle gelockt hatte, sodass dieses Gefecht in einer riesigen Blamage geendet hatte. Er nahm sich vor, sich künftig in Acht zu nehmen und den Neuen nicht mehr zu unterschätzen, wie er es heute getan hatte. Das würde ihm dieser dahergelaufene Hund noch büßen, schwor sich Ralph da Caer.
    "Gute Leistung", kommentierte Ansgar da Lorcamon das Gefecht, als sie

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