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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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prunkvolle Panzerhelme mit abgenommenem Visier identifizierte. Außerdem trug jeder von Ihnen einen bestickten Wappenrock über dem Kettenhemd. Ein schlanker, blonder Jungritter, der offensichtlich das große Wort in der Gruppe führte, bemerkte seine Anwesenheit zuerst und rief in barschem Befehlston zu ihm herüber: "He, du da. In diesem Saal findet jetzt die Ritterausbildung statt. Also verschwinde!"
    Bevor Ragnor antworten konnte, ertönte die kräftige Stimme des Kastellans von der Tür her, die ausgesprochen barsch bemerkte: "Da irrt Ihr Euch, Ralph da Caer. Dieser junge Mann, mit Namen Ragnor, wird ab heute, auf Geheiß des Grafen von Kaarborg, an der Ausbildung zum Ritter teilnehmen."
    Ragnor spürte, wie die jungen Adeligen ihn abschätzend musterte. Er ließ seinen Blick ebenfalls über die Gruppe streifen, die meisten betrachteten ihn sehr herablassend, und nur einer von ihnen lächelte ihm zu. Es war ein kräftiger, untersetzter, junger Mann mit braunen Haaren, dessen Gesichtszüge auffallend dem alten Kador da Niewborg ähnelten. Ragnor beschloss, es zu riskieren, ging auf ihn zu, streckte die Hand aus und sagte freundlich: "Mein Name ist Ragnor, wie Ihr bereits vernommen habt. Lamar da Niewborg, wie ich vermute. Ich traf Euren Vater auf meiner Reise hier her und er trug mir auf, Euch von ihm zu grüßen."Überrascht lächelte der andere erneut, nahm die dargebotene Hand, drückte sie fest, und antwortete: "Vielen Dank für den Gruß. Ihr müsst mir bei Gelegenheit erzählen, wo Ihr meinen alten Herrn getroffen habt. Ich heiße Euch hiermit auch im Namen der anderen Jungritter herzlich willkommen.""Wenn wir schon bei der Vorstellungsrunde sind, werde ich sie gleich einmal komplettieren, damit Ragnor weiß, mit wem er es hier zu tun hat", ließ der Kastellan vernehmen und bellte dann seinen Lieblingsbefehl: "Achtung!", den er von der Milizausbildung übernommen hatte, und von dem er wusste, dass ihn die jungen Adeligen hassten.
    Die Jungritter spritzten, trotz ihres Widerwillens, der ihnen deutlich auf die Gesichter geschrieben stand, gehorsam auseinander, und stellten sich in einer perfekt ausgerichteten Reihe auf. Svartan da Kaarkon rief Ragnor, der sich ebenfalls mit eingereiht hatte, wieder zu sich heraus, und ging mit ihm an der Reihe der Jungritter entlang, wobei er jeden einzelnen formell vorstellte. Er begann mit dem ersten in der Reihe, dem blonden jungen Mann, Ralph da Caer, dem ältesten Sohn des Königs und designierten Thronfolger, der Ragnor recht abweisend musterte und ihm recht widerwillig und erst, auf einen strengen Blick Svartans hin, die Hand reichte. Dann folgte Mikal da Koman, der dritte Sohn des Kastellans von Burg Koman, ein mittelgroßer, etwas schüchtern wirkender, junger Mann mit struppigem, pechschwarzem Haar. Der Nächste war Fukur da Seeborg, der dritte Sohn des Kastellans von Burg Seeborg, ein breitschultriger junger Mann mit hochmütigem Gesicht, welcher nur ein wenig kleiner war, als er selbst. Dieser drückte ihm, offensichtlich mit aller Kraft, zu der er fähig war, die Hand, als wollte er Ragnor damit in die Knie zwingen. Etwas wie Wut und Enttäuschung blitzte in seinen Augen auf, als Ragnor mühelos standhielt, für den dieser Händedruck nach seinen Erfahrungen mit Karl dem Schmied kein ernstes Problem darstellte. Nachdem sie Lamar da Niewborg, dem er sich ja bereits vorgestellt hatte, passiert hatten, stellte der Kastellan ihm Rolf da Maarborg, den ersten Sohn des Kastellans von Burg Maarborg vor, der ihn ebenfalls eher unfreundlich musterte. Als Nächster folgte Hamkar da Loza, der Neffe des königlichen Stadtverwesers von Mors und erste Sohn des Barons von Loza. Dieser musterte ihn mit offener Verachtung und schien sich über den Gruß, den ihm Ragnor von seinem Onkel ausrichtete, alles andere als zu freuen. Er schien Mark da Loza offensichtlich nicht zu mögen und Ragnor fand unter allen Jungrittern, speziell Hamkar, der relativ klein und drahtig war, und mit seinen fettigen glatten schwarzen Haaren und seiner spitzen Nase, wie eine Ratte aussah, höchst unsympathisch. Einen ganz anderen Eindruck gewann Ragnor da von Ansgar da Lorcamon, dem fünften Sohn des Kastellans von Burg Lorcamon. Er hatte eine ähnliche Statur wie Fukur da Seeborg, doch strahlte sein ernstes Gesicht, mit den freundlichen, braunen Augen eine große Ruhe aus, und er wirkte auf Ragnor, fast wie eine junge Ausgabe von Menno. Oswald da Kormon, den zweiten Sohn, des Barons von Kormon, konnte

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