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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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wohl tun«, sagte Corum.
    Elric keuchte. »Ich nicht! Ich bin ich!«
    »Wie ich!« Falkenmond streckte eine Hand aus, aber Elric sah sie nicht.
    »Es ist unsere einzige Chance«, erklärte Corum. »Das einzige, was wir tun können. Seht ihr das denn nicht ein? Wir sind die einzigen Geschöpfe unserer Welten, die über die Möglichkeit verfügen, die Zauberer zu vernichten – auf die einzige Weise, in der sie vernichtet werden können!«
    Falkenmonds Augen trafen sich mit Elrics, ihrer beider mit Corums, und die der drei mit Erekoses. Das Wissen war in Falkenmond, und die Persönlichkeit, die Falkenmond war, schreckte davor zurück.
    »Wir sind die vier, die eins sind!« Erekoses Stimme klang fest. »Unsere vereinte Kraft ist größer als nur die Summe. Wir müssen uns vereinen, Brüder. Wir müssen erst hier siegen, ehe wir hoffen können, Agak zu schlagen.«
    »Nein …«, weigerte sich Elric und sprach nur aus, was auch Falkenmond empfand.
    Aber etwas, das größer war als er, übernahm in seinem Innern. Falkenmond trat an eine Ecke des Teiches und stellte fest, dass die anderen bereits an den restlichen drei Seiten standen.
    »AGAK!« rief die Stimme. »AGAR!« Das Wallen und Brodeln im Teich wurde noch stärker.
    Falkenmond konnte nicht sprechen. Er sah, dass die Gesichter seiner drei Gegenstücke so erstarrt wie sein eigenes waren. Er war sich kaum der Krieger bewusst, die ihnen hierher gefolgt waren. Sie zogen sich jetzt von dem Teich zurück, um den Eingang zu bewachen. Sie sahen sich wachsam nach Zeichen von Bedrohung um und beschützten die vier. Aber ihre Augen verrieten Grauen.
    Falkenmond sah das schwarze Schwert sich aufrichten, aber seine Furcht davor verließ ihn, als auch sein eigenes Schwert sich dem anderen entgegenhob. Dann berührten alle vier Klingen sich. Ihre Spitzen trafen sich genau über der Mitte des Teiches.
    Im gleichen Augenblick, als die Schwertspitzen sich berührten, keuchte Falkenmond auf. Er spürte eine ungeheure Macht seine Seele füllen. Er hörte Elrics Schrei und wusste, dass der Albino das gleiche erlebte. Falkenmond hasste diese Macht. Sie raubte ihm den eigenen Willen. Selbst jetzt wünschte er sich, ihr zu entfliehen.
    »Ich verstehe.« Es war Corums Stimme, aber es waren Falkenmonds Lippen, die sich bewegten. »Es ist die einzige Chance!«
    »O nein, nein!« Und nun drang Falkenmonds Stimme aus Elrics Kehle.
    Falkenmond spürte sein Ich schwinden.
    »AGAK! AGAK!« Die Substanz im Teich brodelte, wallte, warf sich in aufgeregten Wellen noch. »SCHNELL! WACH AUF!«
    Falkenmond wusste, dass seine Persönlichkeit verblich. Er war Elric. Er war Erekose. Er war Corum. Aber er war auch Falkenmond. Ein bisschen von ihm war noch Falkenmond. Und er war tausend andere – Urlik, Jherek, Asquiol … Er war Teil eines gigantischen, eines edlen Geschöpfs …
    Sein Körper hatte sich verwandelt. Er schwebte über dem Teich.
    Das Rudiment Falkenmonds konnte es sehen, ehe auch es sich dem Hauptwesen anschloss.
    An jeder Seite des Kopfes war ein Gesicht, und jedes dieser Gesichter gehörte zu einem seiner Gefährten. Die Augen waren ernst und erschreckend, sie bewegten sich nicht. Es hatte acht Arme, die sich nicht regten. Es kauerte auf acht Beinen über dem Teich, und seine Rüstung überschnitt sich, und die verschiedenen Farben verschwammen ineinander, und doch war alles irgendwie scharf getrennt.
    Das Wesen umklammerte mit allen acht Händen ein einziges gewaltiges Schwert, und sowohl es selbst auch das Schwert leuchtete in einem gespenstischen goldenen Licht.
    »Ah!« dachte er. »Jetzt bin ich ganz.«
    Die vier, die eins waren, drehten das monströse Schwert, dass die Spitze auf die verzweifelt wallende Masse im Teich deutete. Die Substanz fürchtete das Schwert. Sie wimmerte.
    »Agak, Agak …«
    Das Wesen, von dem Falkenmond ein Teil war, sammelte seine Kraft und begann das Schwert in die Tiefe zu stoßen.
    Formlose Wellen wogten über die Oberfläche des Teiches. Die Farbe der Substanz wechselte von einem kränklichen Gelb zu einem fahlen Grün.
    »Agak, ich sterbe …«
    Unaufhaltsam stieß das Schwert in die Tiefe. Seine Spitze berührte die Oberfläche.
    Die Substanz wich nach allen Seiten zurück. Sie versuchte, sich über die Seiten und auf den Boden zu heben. Das Schwert drang tiefer, und nun spürten die vier, die eins waren, neue Kraft durch die Klinge hochströmen. Ein Röcheln war zu hören, und die Bewegung der Substanz ließ nach. Sie wurde still. Sie wurde

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