Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
Flüstern, Blubbern. Sie kamen aus einem großen, in der Mitte des Raumes eingelassenen Teich.
    Zögernd traten sie an diesen Teich und betrachteten ihn. Sie sahen, dass die Substanz in ihm vielleicht der Lebensstoff selbst sein mochte, denn sie bewegte sich unaufhörlich, bildete Formen – Gesichter, Rümpfe, Gliedmaßen aller Arten von Menschen und Tieren; Strukturen, die in ihrer architektonischen Vielfalt jenen der Stadt Konkurrenz machten; ganze Landschaften in Miniaturform; fremdartige Firmamente, Sonnen und Planeten; Geschöpfe von unglaublicher Schönheit, und solche von abgrundtiefer Hässlichkeit; Bilder von Schlachten, häuslichem Frieden, Ernten, Zeremonien, Prunkszenen; Schiffe von sowohl bekannten als auch grotesken Formen, von denen manche durch die Luft flogen oder durch die Schwärze des Alls oder tief unterhalb der Meeresoberfläche dahinbrausten, und sie schienen aus Material zu bestehen, für das sie keine Namen wussten, aus ungewöhnlichen Holzarten und merkwürdigen Metallen.
    Fasziniert starrte Falkenmond in diesen Teich, bis eine Stimme, die Stimme, aus der bewegten Substanz schallte.
    »WAS? WAS? WER IST EINGEDRUNGEN?«
    Falkenmond sah Elrics Gesicht im Becken, er sah auch Corum und Erekose. Und als er sein eigenes erkannte, wandte er sich ab.
    »WER IST EINGEDRUNGEN? ACH, ICH BIN ZU SCHWACH!«
    Elric antwortete als erster:
    »Wir sind die, die du vernichten möchtest! Wir sind die, die du zu deiner Stärkung zu verschlingen begehrst.«
    »ACH! AGAK! ICH BIN KRANK! AGAK, WO BIST DU?«
    Falkenmond tauschte einen verwirrten Blick mit Corum und Erekose. Keiner konnte sich des Zauberers unerwartete Reaktion erklären.
    Gestalten hoben sich aus der wallenden Substanz und tauchten wieder unter.
    Falkenmond sah Yisselda und andere Frauen, die ihn an sie erinnerten, obgleich sie ihr nicht ähnlich waren. Er schrie auf und wollte sich über das Becken beugen, aber Erekose hielt ihn zurück. Die Gestalten der Frauen lösten sich auf, und an ihrer Stelle erhoben sich die gewundenen Türme einer fremdartigen Stadt.
    »MEINE KRAFT VERLÄSST MICH, AGAK … ICH BENÖTIGE NEUE ENERGIEQUELLEN … WIR MÜSSEN JETZT BEGINNEN, AGAK … WIR BRAUCHTEN SO LANGE, HIERHERZUKOMMEN. ICH DACHTE, ICH KÖNNTE MICH AUS –. RUHEN. ABER DIE KRANKHEIT HÄNGT HIER IN DER LUFT. SIE HAT MEINEN KÖRPER VERSEUCHT. AG AK, WACH AUF! WACH AUF!«
    Falkenmond kämpfte gegen den Schauder an, der ihn’ schütteln wollte.
    Elric starrte konzentriert in den Teich. Sein weißes Gesicht verriet, dass er zu verstehen begann.
    »Ein Diener Agaks, der mit der Verteidigung dieses Raumes betraut wurde?« fragte Hown Schlangenbeschwörer.
    »Wird Agak aufwachen?« Bruts Blick wanderte hastig durch das achtseitige Zimmer. »Wird er kommen?«
    »Agak!« Ashnar, der Luchs, warf seinen Kopf zurück, dass die Zöpfe über den Rücken baumelten, und brüllte herausfordernd: »Feigling!«
    »Agak!« schrie John ap-Rhyss und zog sein Schwert.
    »Agak!« gellte Emshon von Ariso.
    Und nun stimmten auch alle anderen, von den vier Helden abgesehen, in den Ruf ein.
    Falkenmond begann zu verstehen, was die Worte bedeutet hatten. Und etwas erwachte in seinem Gehirn und verriet ihm, wie die Zauberer vernichtet werden konnten. Seine Lippen formten das Wort »nein«, aber er konnte ihm keine Stimme verleihen. Er blickte die anderen drei Manifestationen des Ewigen Helden an und las auch in ihren Gesichtern die Furcht.
    »Wir sind die vier, die eins sind.« Erekoses Stimme klang zittrig.
    »Nein …«, begehrte Elric auf. Er wollte offenbar sein schwarzes Schwert in die Hülle zurückschieben, aber ganz offensichtlich widersetzte es sich ihm. Panik und Entsetzen leuchteten aus den roten Augen des Albinos.
    Falkenmond machte einen kurzen Schritt zurück, voll Hass auf die Bilder, die sich vor sein inneres Auge schoben, und auf den Zwang, der sich seines Willens bemächtigt hatte.
    »AGAK! SCHNELL.«
    Die Substanz im Teich brodelte.
    Falkenmond hörte Erekose.
    »Wenn wir es nicht tun, werden sie alle unsere Welten verschlingen. Nichts wird übrig bleiben.«
    Falkenmond war es gleichgültig.
    Elric, der dem Teich am nächsten stand, presste die Hände an den kreideweißen Kopf. Er schwankte und drohte zu fallen. Falkenmond machte eine Bewegung, um ihn zu stützen. Er hörte das Stöhnen des Albinos, und Corums drängende, echoende Stimme hinter ihm und empfand eine verzweifelte, aber rückhaltlose Kameradschaft für seine drei Gegenstücke.
    »Dann müssen wir es

Weitere Kostenlose Bücher