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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Teil des gleichen Universums. Doch die Erlangung einer so ungeheuren Macht war vielleicht ein so schreckliches Verbrechen wert …
    Das Wesen unterdrückte sein Verlangen und sammelte seine Kräfte zum Angriff, ehe Agak Argwohn schöpfte.
    »Wollen wir uns jetzt stärken, Schwester?«
    Da wurde den vieren, die eins waren, bewusst, dass das Schiff sie gerade im richtigen Augenblick auf der Insel abgesetzt hatte, ja fast wären sie zu spät gekommen.
    »Schwester!« Wieder klang Agak verwundert. »Was …?«
    Das Wesen wusste, dass es sich nun von Agak trennen musste. Die Rohre und Streben lösten sich von ihm und wurden in Gagak gezogen.
    »Was soll das?« Agaks ungewöhnlicher Körper erzitterte kurz. »Schwester?«
    Die vier bereiteten sich vor. Obgleich sie Gagaks Gedächtnis und ihre Erinnerungen übernommen hatten, waren sie doch nicht sicher, dass sie Agak in Gagaks erkorener Gestalt angreifen konnten. Und da die Zauberin über die Fähigkeit verfügt hatte, ihre Form zu verwandeln, veränderte sich nun auch das Wesen, das eins aus vieren war. Es ächzte und stöhnte grauenvoll, denn der Schmerz war fast unerträglich, als es alle der von Gagak gestohlenen Stoffe zusammenzog, bis das, was zuvor wie ein Gebäude ausgesehen hatte, nun zu gallertigem, formlosem Fleisch wurde. Und Agak sah wie erstarrt dabei zu.
    »Schwester? Was ist mit dir …?«
    Das Gebäude, die Kreatur, die Gagak war, hieb um sich, schmolz und schien sich gleichzeitig aufzublähen.
    Sie kreischte vor Schmerz.
    Sie nahm ihre Gestalt an.

 
6. Die Schlacht um alles
     
    Vier Gesichter lachten von einem gigantischen Kopf. Acht Arme winkten triumphierend, acht Beine setzten sich in Bewegung. Und über dem Kopf schwenkte das Wesen ein gewaltiges Schwert.
    Es rannte.
    Es stürzte sich auf Agak, solange der fremdartige Zauberer sich noch in seiner starren Form befand. Sein Schwert wirbelte und sprühte gespenstische goldene Funken. Das eine, das vier war, war so groß wie Agak. Und in diesem Augenblick war es stark.
    Aber Agak, der die Gefahr erkannte, begann zu saugen. Nun brauchte er dieses so angenehme Ritual nicht mehr mit seiner Schwester zu teilen. Und er musste sich die Energie dieses Universums einverleiben, wollte er die Kraft erlangen, die er benötigte, um seinen Angreifer zu besiegen, der seine Schwester ermordet hatte.
    Welten starben, als Agak saugte.
    Aber es war nicht genug.
    Agak versuchte es mit List.
    »Das hier ist das Zentrum eures Universums. Alle seine Dimensionen überschneiden sich. Komm, ich gestatte dir, meine Macht mit mir zu teilen. Meine Schwester ist tot. Ich finde mich damit ab. Nun sollst du mein Gefährte werden. Mit dieser Macht können wir ein viel reicheres Universum als dieses hier erobern!«
    »Nein!« sagte das Wesen und kam näher.
    »Auch gut. Ich gab dir eine Chance. Nun wird nichts mehr deine Vernichtung aufhalten.«
    Das Vierwesen schwang das Schwert. Es sauste herab auf das Facettenauge, in dem Agaks Intelligenzteich blubberte, genau wie es zuvor Gagaks getan hatte. Aber Agak war bereits stärker und heilte sich sofort.
    Und nun schossen Agaks Tentakel heran und peitschten auf das Vierwesen ein. Doch dessen Schwert durchtrennten sie, noch ehe sie seinen Leib erreicht hatten. Und Agak saugte noch mehr Energie auf. Sein Körper, den die Sterblichen irrtümlich für ein Gebäude gehalten hatten, begann rot zu glühen und strahlte eine unvorstellbare Hitze aus.
    Das Schwert donnerte und strahlte auf. Schwarzes Licht vermischte sich mit goldenem und strömte gegen das Rot.
    Und währenddessen spürte das Vierwesen, wie sein Universum schrumpfte und starb.
    »Gib zurück, was du gestohlen hast, Agak!« befahl es.
    Flächen und Winkel und Bogen, Drähte und Rohre flackerten in tiefroter Hitze. Agak seufzte. Das Universum wimmerte.
    »Ich bin stärker als du!« rief Agak. »Jetzt!«
    Und wieder saugte er.
    Das Vierwesen wusste, dass Agaks Aufmerksamkeit nur abgelenkt war, solange er sich mit neuer Energie füllte. Und dem Wesen wurde auch klar, dass es ebenfalls Energie aus seinem eigenen Universum ziehen musste, um Agak vernichten zu können. Und so hob es das Schwert.
    Die Klinge schnitt durch Tausende von Dimensionen und nahm ihre Energie in sich auf.
    Dann schwang es sich zurück, und schwarzes Licht schoss heraus.
    Sie sauste herab, und nun wurde Agak sich ihrer bewusst. Seine Gestalt begann sich zu wandeln.
    Herab auf des Zauberers riesiges Auge, herab auf Agaks Intelligenzteich glitt die schwarze

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