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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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den Masten. Der Kapitän zögerte, zu den Rudern zu greifen, denn er hatte nur wenige Männer Besatzung und wollte nicht, dass sie sich überanstrengten. Deshalb entschloss er sich, einen Tag abzuwarten, in der Hoffnung, dass der Wind wieder aufkommen würde. Die Küste von Kypros, einem Inselkönigreich, das wie so viele andere ein Vasallenstaat des Dunklen Imperiums gewesen war, war bereits im Osten auszumachen. Es war frustrierend für die fünf Freunde, es durch die kleinen Bullaugen nur aus der Ferne sehen zu können, ohne ihm näher zu kommen. Alle fünf waren während der bisherigen Reise unter Deck geblieben. Falkenmond hatte dem Kapitän dieses merkwürdige Benehmen damit erklärt, dass sie Angehörige einer religiösen Sekte auf Pilgerfahrt seien, und getreu ihrem Gelübde den ganzen Tag im Gebet verbringen müssten. Der Kapitän, ein ehrenhafter Seemann, der an nichts weiter als an einem anständigen Preis für die Überfahrt interessiert war, akzeptierte diese Erklärung ohne Gegenfragen.
    Es war gegen Mittag des nächsten Tages, der Wind war immer noch nicht aufgekommen, als Falkenmond und die anderen vom Oberdeck Gebrüll, Flüche und aufgeregtes Hin- und Hertrampeln hörten.
    »Was mag geschehen sein?« wunderte sich Falkenmond. »Piraten? Ganz in der Nähe hier hatten wir schon einmal mit Korsaren zu tun, nicht wahr, Oladahn?«
    Aber der Pelzgesichtige blickte ihn nur erstaunt an. »Wie? Dies ist meine erste Seereise, Herzog Dorian.«
    Da erinnerte sich Falkenmond natürlich, dass das Abenteuer mit dem Schiff des Wahnsinnigen Gottes für Oladahn noch in der Zukunft lag, und er entschuldigte sich bei dem kleinen Mann aus den Bulgarbergen.
    Die Aufregung oben wurde lauter. Durch die Bullaugen konnten sie jedoch nichts Ungewöhnliches sehen, weder ein angreifendes Schiff noch irgendwelche Anzeichen eines Kampfes. Vielleicht war ein Seeungeheuer, eine Kreatur, die das Tragische Jahrtausend überstanden hatte, außerhalb ihrer Sichtweite aus dem Wasser aufgetaucht?
    Falkenmond erhob sich, warf sich den Umhang über und zog die Kapuze ins Gesicht. »Ich werde nachsehen, was los ist«, erklärte er.
    Er öffnete die Kabinentür und stieg die paar Stufen zum Oberdeck hoch. Und dort, in Hecknähe, war das Objekt, das eine solche Aufregung unter der Mannschaft verursacht hatte. Die Stimme Kalan von Vitalls klang heraus und forderte die Männer auf, sich auf die Passagiere zu stürzen und sie sofort zu töten, wenn sie nicht wollten, dass das Schiff unterginge.
    Die Pyramide strahlte ein blendend weißes Glühen aus, das sich scharf vom Blau des Himmels und der See abhob.
    Sofort rannte Falkenmond in die Kabine zurück und griff nach einer Flammenlanze.
    »Die Pyramide ist zurückgekehrt!« rief er seinen Freunden zu. »Bleibt hier, ich kümmere mich darum.«
    Er hastete den Niedergang hoch und rannte über Deck auf, die Pyramide zu, während die verstörten Seeleute zurückwichen.
    Wieder schoss ein Strahl rubinroten Feuers aus der Flammenlanze und schloss sich um das Weiß der Pyramide, dass es ‚aussah, als vermische sich Blut mit Milch. Aber diesmal drang kein Angstschrei aus dem Innern, nur höhnisches Gelächter.
    »Ich habe gegen Eure kruden Waffen Vorkehrungen getroffen, Dorian Falkenmond.«
    »Dann wollen wir sehen, in welchem Maß«, erwiderte Falkenmond grimmig. Er vermutete, dass Kalan selbst nicht genau wusste, wie weit er bei der Benutzung der Pyramide und der Manipulierung der Zeit gehen konnte.
    Und nun stand Oladahn mit einem Schwert in seiner pelzüberzogenen Hand neben ihm, und sein Gesicht war vor Wut verzerrt.
    »Hebe dich hinweg, falsches Orakel!« brüllte er. »Wir haben keine Angst mehr vor dir!«
    »Dazu hättest du aber jeden Grund«, erwiderte Kalan, dessen Gesicht verschwommen durch das halbtransparente Material der Pyramide zu erkennen war. Er schwitzte. Ganz offensichtlich erzielte das Feuer der Flammenlanze doch eine Wirkung. »Denn ich habe die Mittel, alle Zeitabläufe dieser Welt – und anderer ebenfalls – zu beherrschen.«
    »Dann tut es doch!« rief Falkenmond und stellte seine Flammenlanze auf höchste Intensität.
    »Ahhh! Narr! Wenn Ihr meine Maschine zerstört, vernichtet Ihr den Stoff, aus dem die Zeit selbst ist. Alle Zeitströme werden durcheinander fließen – im ganzen Universum wird Chaos herrschen. Alles Leben wird erlöschen!«
    Da stürmte Oladahn mit wirbelndem Schwert auf die Pyramide ein und versuchte, durch das seltsame Material zu hacken, das Kalan vor

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