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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Abenteuer erzählen sollte, würde mir niemand glauben.«
    Falkenmond bat ihn zu schweigen, denn die Szenen wechselten nun viel langsamer, und schließlich umgab sie wieder völlige Schwärze, in der sich außer ihnen nur die schwach glühende Pyramide befand.
    Und plötzlich drang von irgendwoher Licht.
    Falkenmond erkannte Baron Kalans Labor. Er handelte instinktiv und schnell. »Beeilt Euch, Graf Brass. Wir müssen die Kugel verlassen.«
    Sie sprangen durch den Schleiervorhang auf die schmutzigen Bodenfliesen. Glücklicherweise befanden sie sich hinter verschiedenen, großen, grotesk geformten Maschinen an einem Ende des Labors.
    Falkenmond sah die Kugel erzittern, dann war sie verschwunden. Nun bot ihnen nur noch Kalans Pyramide eine Chance, diese Dimension wieder zu verlassen. Bekannte Gerüche und Geräusche drangen auf Falkenmond ein. Er erinnerte sich schaudernd, wie er vor langen Jahren als Baron Meliadus’ Gefangener das erste Mal Kalans Labor betreten und Kalan ihm das Schwarze Juwel in die Stirn gepflanzt hatte. Er spürte eine seltsame Kälte in seinen Knochen, obwohl ihre Ankunft offenbar unbemerkt geblieben war, denn Kalans Gehilfen widmeten ihre ganze Aufmerksamkeit der Pyramide. Sie standen bereit, ihrem Herrn die Maske auszuhändigen, sobald er aus seinem ungewöhnlichen Fahrzeug stieg. Die Pyramide schwebte nun auf den Boden. Kalan kletterte heraus, nahm wortlos seine Maske entgegen und stülpte sie sich über. Seine Bewegungen verrieten Hast. Er sagte etwas zu seinen Dienern, die ihm daraufhin alle folgten, als er das Labor verließ.
    Vorsichtig kamen Falkenmond und Graf Brass aus ihrem Versteck hervor. Beide hatten ihre Schwerter gezogen. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass sich tatsächlich keine Menschenseele mehr im Labor aufhielt, überlegten sie ihren nächsten Schritt.
    »Vielleicht sollten wir warten, bis Kalan zurückkehrt, und ihn dann auf der Stelle töten«, schlug Graf Brass vor. »Zur Flucht können wir seine eigene Pyramide verwenden.«
    »Aber wir wissen nicht wie sie zu bedienen ist«, gab Falkenmond zu bedenken. »Nein, ich bin dafür, dass ‚wir uns erst ein wenig in dieser Welt umsehen und versuchen, etwas über Kalans Pläne herauszufinden, ehe wir ihn töten. Es wäre ja möglich, dass er Verbündete hat, die mächtiger sind als er und die dann seine Pläne weiterführen.«
    »Klingt vernünftig«, gab Graf Brass zu. »Aber dieser Ort hier macht mich nervös. In engen Wänden fühlte ich mich nie wohl. Ich ziehe das Freie vor. Deshalb hielt ich es auch selten lange in einer Stadt aus.«
    Falkenmond betrachtete Baron Kalans Maschinen. Viele von ihnen waren ihm dem Aussehen nach vertraut, aber er wusste nicht, wie sie funktionierten. Er fragte sich, ob er sie gleich vernichten, oder lieber erst herausfinden sollte, wozu sie gut waren. Ahnungslos mit der Art von Kräften herumzuexperimentieren, mit denen Baron Kalan sich beschäftigte, mochte sich als verhängnisvoll herausstellen.
    »Mit den richtigen Masken und geeigneter Kleidung hätten wir eine größere Chance, uns umzusehen, ohne unsere Identität zu verraten«, sagte Falkenmond nachdenklich. »Ich glaube, wir sollten uns als erstes darum kümmern.«
    Graf Brass pflichtete ihm bei.
    Sie öffneten die Tür des Labors und kamen auf einen niedrigen Gang. Die Luft war stickig und stank nach Moder. Ganz Londra hatte früher so gerochen. Doch nun, da Falkenmond sich die Wandmalereien näher ansehen konnte, war er sicher, dass das hier nicht die alte granbretanische Hauptstadt war. Das Fehlen von Details war zu auffällig. Die Bilder waren nur in Umrissen gearbeitet und mit Farben gefüllt, doch nicht mit den verschiedenen geschickten Tönen talentierter Künstler. Wo die Farben sich im alten Londra geschnitten hatten, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, waren diese hier nur schlecht gewählt. Es erweckte den Eindruck, als hätte jemand, der Londra nicht länger als eine halbe Stunde gesehen hatte, versucht es nachzuahmen.
    Selbst Graf Brass, der die Hauptstadt Granbretaniens ein einziges Mal besucht hatte, fiel der Unterschied auf. Sie schlichen vorsichtig den Gang weiter, ohne auf irgend jemanden zu stoßen, und überlegten, wohin Baron Kalan sich wohl begeben haben mochte, als der Korridor eine Biegung machte und sie plötzlich zwei Soldaten in Heuschreckenmasken -König Huons alter Leibgarde – gegenüberstanden, die mit Lanze und Schwert bewaffnet waren.
    Sofort machten Graf Brass und Falkenmond sich zum Kampf

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