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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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Bösen sprudelte aus ihm heraus, und es fühlte sich schrecklich an, sie auszusprechen. »Jack, Sie wissen doch, was wir mit Wurzeln machen. Wir verbrennen sie, wir gebrauchen und missbrauchen sie, wir zerstören sie, wir verkaufen sie, wir behandeln sie wie den abstoßenden Unrat, für den wir uns selbst halten!« Er ließ Jack wieder los, der sich die Tirade freundlich, aber ohne eine Miene zu verziehen, angehört hatte.
    Tony ging zum Fenster und schaute hinaus. Er entdeckte dort nichts Besonderes und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Schweigen hing zwischen ihnen wie ein trennender Vorhang, doch Jack schlug ihn beiseite.
    »Das Problem des Schmerzes«, sagte er sanft, »ist ein Wurzel-Problem.«
    Tony hörte die Antwort hinter sich und ließ den Kopf hängen. »Ich weiß nicht, Jack«, sagte er. »Ich weiß nicht, ob ich den Mut habe, meinem ganzen Müll ins Gesicht zu sehen. Der Haufen ist schrecklich und groß.«
    »Keine Sorge, mein Junge«, antwortete Jack freundlich. »Wenn es so weit ist, werden Sie diesen Weg gehen. Vergessen Sie nicht, Tony, dass nichts Gutes jemals vergessen wird oder vergeblich war, nichts, was wahr, edel, richtig und gerecht ist.«
    »Und was ist mit all dem Schlechten, dem Grausamen und Falschen?«
    »Ah, das ist das wahre Wunder.« Jack war offenbar von seinem Sessel aufgestanden, denn Tony spürte plötzlich eine feste, fleischige Hand auf der Schulter. »Irgendwie ist Gott in der Lage, den Schmerz, die Verluste, das Schlechte in das zu verwandeln, was es eigentlich niemals hätte sein können: Ikonen und Monumente der Gnade und Liebe. Das ist dieses tiefe Mysterium, wieso Wunden und Narben kostbar werden können oder warum ein schreckliches, furchteinflößendes Kreuz zum Symbol für unerschütterliche Zuneigung werden kann.«
    »Aber ist es das wert?«, flüsterte Tony.
    »Falsche Frage, Sohn. Es gibt kein ›Es‹. Die Frage ist und war es immer: ›Bist du es wert?‹ Und die Antwort lautet immer und ewig: ›Ja!‹«
    Dieser Satz hing in der Luft wie die letzte Note eines Cellos und verklang nur allmählich. Tony fühlte, wie der Griff auf seiner Schulter fester wurde, ermutigend, sogar liebevoll, und Jack schlug vor: »Hätten Sie Lust auf einen Spaziergang? Sich Ihren Besitz anschauen? Ein paar Nachbarn kennenlernen? Aber dafür sollten Sie sich besser etwas anziehen.«
    »Ich habe Nachbarn?«, fragte Tony.
    »Nun, Nachbarn nicht direkt. Illegale Landbesetzer trifft es wohl eher. Aber ich bin hier, um Sie zu ihnen zu führen, wenn Sie möchten. Ist Ihre Entscheidung. Ich warte draußen, während Sie es sich überlegen.«
    Damit ging er hinaus und überließ Tony einem Wirrwarr aus Gedanken, Gefühlen und noch mehr Fragen. Aber die Aussicht, an diesem Ort andere Menschen zu treffen, weckte seine Neugierde. Also zog er sich eilig an, spritzte sich ein bisschen Wasser ins Gesicht, lächelte sein Spiegelbild kopfschüttelnd an und ging zur Tür.

    Der Morgen war frisch, mit jenem kühlen Biss, der auf eine Wetteränderung hindeutete. Am Horizont rotteten sich ein paar Wolken zusammen, noch nicht bedrohlich, aber mit Potenzial.
    »Hier, ziehen Sie das über.« Als Tony ins Freie trat, reichte Jack ihm eine Jacke. Es war eine wohlvertraute gefütterte Columbia-Windjacke. Tony schlüpfte hinein, dankbar, dass es kein Tweed war. Jack war wie immer gekleidet, aber jetzt trug er einen knorrigen Wanderstock und eine alte Fischermütze aus Tweedstoff, die dringend Beachtung verdiente.
    »Nette Mütze!«, sagte Tony anerkennend.
    »Oh, dieses alte Ding? Na, danke für das Kompliment. Ich verliere sie ständig, aber irgendwie taucht sie immer wieder auf. Wenn das geschieht, weiß ich nichts anderes mit ihr anzufangen, als sie wieder aufzusetzen, bis sie erneut verschwindet.«
    Tony stand da und ließ den Blick über das Anwesen schweifen. Zu seiner Überraschung bemerkte er ein paar Verbesserungen, so als wäre eine Brise der Ordnung durch das frühere Chaos geweht, jedoch nur so viel, dass man den Unterschied bemerkte. Allerdings bemerkte er in einigen der fernen Schutzmauern Löcher, eingestürzte Stellen, die neu zu sein schienen. Jedenfalls erinnerte er sich nicht an sie. »Aber vielleicht habe ich einfach nicht genau hingesehen«, dachte er, während Jack auf einen Pfad zeigte, der zu einem kleinen Wäldchen führte. Dahinter stiegen kaum sichtbare Rauchfahnen auf.
    »Nachbarn?«, fragte Tony.
    Jack lächelte und zuckte die Achseln. Er schien nicht mehr dazu sagen zu

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