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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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SICH
    »Wahre Freunde erstechen dich von vorn.«
Oscar Wilde
    O h, mein Gooott!« Tony schaute durch Maggies Augen, die durchs Küchenfenster schaute. Draußen vor dem Haus stiegen zwei Männer aus einem Lincoln Town Car.
    »Maggie?«, mischte Tony sich ein. »Was ist los?«
    »Tony?«, schrie Maggie, »dem Allmächtigen sei Dank, dass du da bist. Wo warst du denn? Na, egal. Wir haben eine Krise von gewaltigem Ausmaß! Siehst du, wer dort aus dem Auto steigt? Siehst du das?«
    Tony spürte, wie ihre Aufregung ihn überflutete wie eine Welle am Strand, aber er konzentrierte sich auf die beiden Männer draußen, die miteinander redeten und zum Haus hinüberschauten. Plötzlich erkannte Tony einen von ihnen. »Der Kirchenvorsteher Clarence ist Polizist? Das hast du mir nicht gesagt.«
    »Ja, Clarence ist Polizist. Warum hätte ich dir das sagen sollen? Hast du etwa Ärger mit der Polizei?«
    »Nein«, sagte Tony, »aber es kommt unerwartet.«
    »Na, hör mal!«, rief Maggie. »Ausgerechnet du beschwerst dich über Unerwartetes! Oh, mein Gooott, sie kommen hierher! Schnell, tu etwas!«
    Tony hatte keine Ahnung, was sie damit meinte. In einer normalen Situation und nach dem Klang ihrer Stimme zu urteilen, hätte er sich eilig nach einem Versteck umgesehen. Doch angesichts der Umstände schien das absurd und lächerlich, und deshalb musste er unwillkürlich loskichern. Maggie stürzte in die Diele und trug in panischer Hast Lippenstift und Make-up auf. Tony, der sich das Lachen nicht verkneifen konnte, gab ihr Ratschläge, wo sie das Make-up anbringen sollte. Schließlich beruhigte er sich und unterdrückte seine Heiterkeit, so gut es ging. Maggie starrte wutentbrannt in den Spiegel. Wenn Blicke töten könnten, hätte nun ein toter weißer Witzbold in ihrem Kopf gelegen.
    Es läutete an der Tür. »Warum bist du denn so aufgeregt?«, fragte Tony.
    Maggie strich sich noch einmal die Haare zurecht und flüsterte: »Da draußen steht Clarence, der zweitletzte Mensch, den ich heute sehen möchte. Der letzte ist der andere Typ, der bei ihm ist.«
    »Der ältere Weiße? Wer ist das?«
    »Der Bursche mit der dicken Bibel ist Pastor Horace Skor. Wenn ich es nicht vergesse, erzähle ich dir später mehr über ihn«, fügte sie mit einem Grinsen hinzu. Tony war erleichtert, sie wieder etwas heiterer zu sehen.
    Die Türklingel ertönte erneut. »Besser, du machst ihnen auf. Vermutlich haben sie dich am Küchenfenster gesehen. Außerdem parkt dein Wagen draußen. Woher stammt übrigens diese große Beule hinten rechts?«
    »Nicht jetzt, Tony!«, zischte sie ärgerlich. »Grrrr, du kannst einem wirklich auf den Geist gehen!«
    Sie strich sich noch einmal ihr Kleid glatt und ging zur Tür.
    »Na, wenn das nicht Pastor Skor ist? Was für eine wundervolle Überraschung. Und Kirchenvorsteher Walker, wie schön, Sie so bald wiederzusehen … nach … hm, ich bin gerade auf dem Sprung.«
    »Nun«, begann der ältere der beiden Männer. »Wir müssen mit Ihnen sprechen.«
    »Ein paar Minuten Zeit habe ich schon noch. Darf ich Ihnen einen Kaffee oder Tee anbieten? Kommen Sie herein.«
    Der Mann betrat das Haus, gefolgt von Clarence, der Maggie einen entschuldigenden Blick zuwarf, wobei aber ein amüsiertes Lächeln um seine Mundwinkel spielte. Maggie war spürbar nervös, lächelte aber, so gut es ging, und führte sie ins Wohnzimmer. Dort nahmen das Kirchenvorstandsmitglied und der Pastor Platz, Letzterer steif und aufrecht, der Polizist Clarence entspannt und bequem.
    »Der gute Harry scheint mir ein bisschen aufgeblasen!«, kommentierte Tony. Maggie räusperte sich, was wohl vor allem als Warnung an Tony gedacht war.
    »Verzeihen Sie, wo sind meine Manieren? Kann ich den Herren eine Tasse Kaffee oder Tee anbieten?«
    »Für mich nicht, danke«, sagte der Pastor steif.
    »Könnte ich ein Glas Wasser bekommen, Maggie? Wenn das nicht zu viel Umstände macht.« Der Pastor warf Clarence einen Seitenblick zu, als wollte er signalisieren, dass es sich um einen formellen Anlass handelte, bei dem ein persönlicher Umgangston unpassend war.
    »Aber keineswegs. Einen Moment bitte.« Maggie drehte sich um und ging in die Küche. »Tony, du musst unbedingt still sein! Das lenkt mich viel zu sehr ab. Und der Mann heißt Horace. Pastor Skor für dich!«
    »Aber er ist ein …«
    »Schschsch! Ich will kein Wort hören, hast du verstanden?«
    »Ja, Ma’am. Laut und deutlich. Tony meldet sich ab.«
    »Na endlich! Vielen Dank.«
    Sie kehrte ins

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