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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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dass beide hineinschauen konnten. »Hier. Schauen Sie sich den nächsten Vers an. Da steht: ›Ist etwa das Gotteswort von euch ausgegangen?‹ Das ist die erste von zwei Fragen. Die zweite lautet: ›Ist es‹, also das Gotteswort, ›etwa nur zu euch gekommen?‹ Diese Fragen ergeben nur dann einen Sinn, wenn Paulus diese Stelle sarkastisch meint, wenn er also das genaue Gegenteil von dem meint, was Sie gerade zu Maggie gesagt haben. Er zitiert aus einem Brief, den diese Leute ihm geschickt haben, und er ist ganz und gar nicht einverstanden mit dem Inhalt dieses Briefes.«
    »Das ist völliger Unsinn! Zeigen Sie mal her.« Er nahm seinem Kirchenvorsteher die Bibel aus der Hand. Es folgte ein Moment des Schweigens, während dessen der Pastor die Passage las und noch einmal las.
    Maggie schaute mit großen Augen zu und wagte kaum zu atmen.
    »Was ist mit dem Gesetz, das Paulus zitiert?«, fragte Skor herausfordernd.
    »Zeigen Sie es mir«, erwiderte Clarence.
    »Was soll ich Ihnen zeigen?«
    »Das Gesetz, das Paulus zitiert.«
    Clarence’ unerschrockenes Auftreten brachte Skor völlig aus dem Konzept, und wie es oft geschieht, wenn jemand in seinen eigenen Annahmen gefangen ist, verlagerte Skor den Streit auf eine persönliche Ebene. »Sie, junger Mann, wagen es, jahrhundertelanger Kirchengeschichte zu widersprechen, Theologen, die klüger waren als wir beide zusammen und die in dieser Frage eindeutig mit mir übereinstimmen? Diese Angelegenheit, bei der eine Frau einen Aufruhr auslöste, in dem sie in unheiliger Weise Aufmerksamkeit erregte, gewinnt dadurch ganz andere Ausmaße …«
    »Wie bitte?« Maggie war sprachlos.
    »Ich denke, Sie sollten Ihre Zunge im Zaum halten, Sir!«, warnte Clarence, aber der Pastor war längst außer sich.
    »Als Amtsträger der Kirche, vor dem Sie sich zu verantworten haben, Clarence, fordere ich Sie auf, sich zu fügen und anzuerkennen, was in der Heiligen Schrift steht.«
    »Entschuldigen Sie, Sir, aber ich muss mich Ihnen gegenüber nicht verantworten. Ich bin Beamter der Polizei von Portland. Ich muss mich vor Gott und den Menschen in unserer Stadt verantworten.«
    »Na schön! Dann haben Sie offensichtlich entschieden, dass Ihr Platz an der Seite dieser … dieses Flittchens ist!« Skor bedauerte sofort, dass er sich zu dieser Bemerkung hatte hinreißen lassen, denn Maggie und Clarence sprangen beide auf. Clarence überragte den Pastor deutlich. »Ich rate Ihnen, sich zu entschuldigen, Sir! Das geht entschieden zu weit!«
    »Sie haben recht.« Skor machte einen Rückzieher. »Ich habe die Beherrschung verloren und entschuldige mich hiermit dafür«, sagte er zu Maggie. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Clarence zu. Die Wut war ihm sichtlich über den Hemdkragen gestiegen, der gestärkt und steif seinen Hals umschloss. »Aber Sie, junger Mann, sind ebenso wie diese Frau in meiner Kirche nicht länger willkommen. Ich erwarte, dass Sie unverzüglich schriftlich Ihren Rücktritt aus dem Kirchenvorstand erklären.«
    »Tun Sie, was Sie für erforderlich halten, Mr. Skor, aber ich weigere mich, Ihnen ein solches Schreiben zu schicken. Außerdem rate ich Ihnen, dieses Haus zu verlassen. Jetzt!« Sein Tonfall war ruhig und beherrscht, aber er strahlte dabei Autorität und Stärke aus.
    »Na, das ist ein wirklich cooler Typ!«, rief Tony anerkennend, und Maggie, die nervös auf ihrer Lippe kaute, musste unwillkürlich lächeln.
    Ohne ein weiteres Wort ging Pastor Skor rasch hinaus, stieg in seinen Wagen, schlug die Tür zu und fuhr davon.
    »Gott, schütze uns vor denen, die nicht wissen, was sie tun«, seufzte Clarence, mehr zu sich selbst. Dann rief er auf der Polizeiwache an, ehe er sich wieder Maggie zuwandte. »Sie schicken einen Streifenwagen vorbei, der mich in ein paar Minuten abholt. Es tut mir leid, Maggie. Ich denke nicht, dass Horace ein schlechter Mensch ist, er weiß es nur nicht besser. Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte, und es ist mir sehr unangenehm, daran beteiligt gewesen zu sein.«
    »Soll das ein Witz sein?«, meldete sich Tony in Maggies Kopf zu Wort. »Von gestern Abend abgesehen habe ich mich selten so königlich amüsiert!«
    »Hm … was den gestrigen Abend angeht …«, begann Maggie, aber Clarence ließ sie nicht ausreden.
    »Oh, fast hätte ich’s vergessen«, sagte er. Er zog einen kleinen Ziploc-Beutel aus der Jackentasche. »Der eigentliche Grund, warum ich Horace begleitet habe, ist, dass ich Ihnen das hier zurückgeben wollte. Ich

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