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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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ebenso wie Männer fähig, die Gaben des Heiligen Geistes zum Ausdruck zu bringen, und Männer und Frauen sind gleichermaßen wichtig für das Leben und die Entwicklung der Kirche …«
    »Warte, gleich kommt es …« Diesmal schlug sich Maggie fester und auffälliger aufs Bein, doch der Pastor beachtete es nicht.
    »… und wir bejahen das göttliche Wort, wonach es nicht länger männlich und weiblich gibt, aber …« Nun wurde er noch ernster, beugte sich weiter vor und schaute ihr tief in die Augen.
    »Voilà!« Tony freute sich hämisch. »Dieser aufgeblasene Depp klingt erstaunlich … nach mir.«
    »Aber im Wort Gottes ist davon die Rede, wie Gott uns sieht, nicht davon, was unsere Aufgaben und Pflichten in der Kirche sind. Wir dürfen niemals vergessen, dass Gott ein Gott der Ordnung ist. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass jeder Mensch seine Rolle spielt, und solange wir innerhalb der Rollen bleiben, die Gott uns zugewiesen hat, funktioniert die Kirche so, wie sie gedacht ist, und die Gesundheit der Gemeinde ist gewährleistet und wird sogar mit Recht gefeiert.
    Ms. Saunders, ich möchte Ihnen nun eine Passage in meiner Bibel zeigen.« Er schlug eine sichtlich viel benutzte King-James-Bibel an einer durch ein Lesezeichen markierten Stelle auf. Clarence beugte sich im Sessel vor, sichtlich gefesselt von dem Pastor und dessen Bibel.
    »Es ist ein Abschnitt aus dem 14. Kapitel des ersten Briefes an die Korinther. Lassen Sie es mich Ihnen vorlesen, Ms. Saunders. Beginnend bei Vers 34 heißt es dort: ›Die Frauen sollen in der Versammlung schweigen, es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert. Wenn sie etwas wissen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen, denn es gehört sich nicht für eine Frau, vor der Gemeinde zu reden.‹«
    Der Pastor klappte die Bibel zu, lehnte sich zurück und nickte sich selbst weihevoll zu. »Nun, Ms. Saunders, wie sich herausgestellt hat, sind Sie unverheiratet. Da Sie keinen Ehegatten haben, den Sie befragen können, muss in diesem Fall die männliche Kirchenleitung helfend einspringen und die Rolle Ihres Familienoberhauptes übernehmen. Wenn Sie also Fragen haben, stehe ich Ihnen persönlich zur Verfügung, um Sie in allen spirituellen Angelegenheiten zu beraten und zu ermutigen.«
    Das Schweigen, das nach diesen Ausführungen des Pastors entstand, war nicht heilig. Es war peinlich. Sogar Tony hatte es die Sprache verschlagen. Maggie hatte keine Idee, was sie von diesem Angebot halten sollte oder was nun von ihr erwartet wurde.
    »Das ist Sarkasmus pur!« Maggie und der Pastor schauten Clarence an, der in unmissverständlichem, festem Ton sprach.
    »Wie bitte?« Skor war von dem Einwurf sichtlich überrascht, aber er reagierte mit professioneller Gelassenheit. »Vorsteher Walker, ich habe Sie gebeten, mich zu begleiten, weil Sie Ms. Saunders kennen und ich daher Ihre Anwesenheit für hilfreich hielt. Aber wie ich vorhin schon zu Ihnen sagte, Sie sind nicht hier, um selbst das Wort zu ergreifen, sondern als Zeuge.«
    »Das ist Sarkasmus«, sagte Clarence wieder, deutlich und langsam. Wenn er verärgert war, verbarg er das völlig hinter einer steinernen, aber konzentrierten Miene.
    »Wovon reden Sie da, Bruder Walker? Glauben Sie etwa, ich wäre sarkastisch?« Es lag ein scharfer Unterton in Skors Stimme.
    »Nein, Sir, nicht Sie. Der Apostel Paulus. Ich glaube, der Apostel Paulus meinte es sarkastisch, als er diese Zeilen schrieb, die Sie uns vorgelesen haben.«
    »Na schön, Clarence, ist mir etwa entgangen, dass Sie auf der Bibelschule waren oder zum Geistlichen ausgebildet wurden?« Skors Ton war nun offen herablassend. »Hat man Sie plötzlich zum Pastor ernannt, damit Sie uns die Mysterien erläutern? Glauben Sie nicht, dass der Heilige Geist uns den Weg zur Wahrheit weist?«
    Das war eine ziemliche Kampfansage, aber Clarence ließ sich nicht darauf ein. »Sir, ich glaube sehr wohl, dass der Heilige Geist uns den Weg zur Wahrheit weist, aber manchmal sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht, und manchmal dauert es eine Weile, bis unsere Augen geheilt sind.«
    Skor klappte mit heftiger Geste die Bibel erneut an der markierten Stelle auf und hielt sie Clarence hin. »Dann zeigen Sie es mir. Und denken Sie daran, dass ich die Bibelschule und das Seminar besucht habe und dass ich das Griechische ziemlich gut beherrsche.«
    Clarence nahm die Bibel aus den Händen des älteren Mannes und hielt sie so,

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