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Der Weg Zum Glück. Sinn Im Leben Finden.

Der Weg Zum Glück. Sinn Im Leben Finden.

Titel: Der Weg Zum Glück. Sinn Im Leben Finden. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dalai Lama
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Materie, können aber immer noch nicht ihre endgültige Natur begreifen. Das Verstehen von Leerheit ist sogar noch schwieriger und tiefgründiger.
    Je mehr Sie betrachten und untersuchen, wie ein unwissendes Bewusstsein sich die Existenzweise von Phänomenen vorstellt, desto mehr werden Sie feststellen, dass Phänomene nicht existieren. Je mehr Sie jedoch betrachten und untersuchen, was ein weises Bewusstsein versteht, umso mehr werden Sie Bestätigung finden für die Abwesenheit von inhärenter Existenz.
    Begierde und Hass werden von der Unwissenheit regiert und können daher nicht grenzenlos erzeugt werden.
    Existieren Objekte?
    Da wir gesehen haben, dass Phänomene, wenn man sie durch Analyse zu finden versucht, nicht gefunden werden können, könnten Sie sich fragen, ob diese Phänomene überhaupt existieren. Wir wissen jedoch aus eigener Erfahrung, dass Menschen und Dinge Freude und Schmerz verursachen und dass sie helfen oder schaden können. Daher existieren Phänomene ohne Zweifel. Die Frage ist, wie sie existieren. Sie existieren nicht aus sich selbst heraus, sondern haben eine Existenz, die auf vielen Faktoren beruht, einschließlich des Bewusstseins, das diese begrifflich denkend interpretiert. Wenn Phänomene nun existieren, aber nicht aus sich selbst heraus, dann existieren sie notwendigerweise in Abhängigkeit von der Interpretation begrifflichen Denkens. Wenn uns jedoch Phänomene erscheinen, erscheinen sie überhaupt nicht so, als ob sie auf diese Art und Weise existierten. Vielmehr scheinen sie aus sich selbst heraus verursacht und ins Leben gerufen, ohne von der Interpretation eines begrifflich denkenden Bewusstseins abzuhängen.
    Wenn Sie sich in der Entwicklung von Weisheit üben, versuchen Sie, durch Untersuchungen die inhärente Existenz des Objektes, das Sie gerade betrachten, zu finden, zum Beispiel von sich selbst, einer anderen Person, Ihrem Körper, Ihrem Geist oder irgendetwas anderem. Sie analysieren nicht nur die bloße Erscheinung, sondern auch die inhärente Natur des Objekts. Daher ist es nicht so, dass Sie zu einem Verständnis gelangen, dass das Objekt gar nicht existiert; vielmehr finden Sie heraus, dass seine inhärente Existenz unbegründet ist. Die Analyse widerspricht nicht der bloßen Existenz des Objekts. Phänomene existieren in der Tat, aber nicht in der Art und Weise, wie wir uns das denken.
    Was nach unserer Analyse zurückbleibt, ist ein Phänomen, das in Abhängigkeit existiert. Wenn Sie beispielsweise Ihren eigenen Körper untersuchen, wird seine Existenz aus sich selbst heraus zwar negiert; was aber übrig bleibt, ist ein Körper, abhängig von vier Gliedmaßen, einem Rumpf und einem Kopf.
    Wenn Phänomene leer sind, können sie dann eine Funktion ausüben?
    Wenn wir über Objekte nachdenken, glauben wir dann fälschlicherweise, dass diese aus sich selbst heraus existieren?
    Nein. Wir können uns Phänomene auf drei verschiedene Arten vorstellen. Lassen Sie uns einen Baum betrachten. Es gibt keinen Zweifel daran, dass er erscheint, als ob er inhärent existierte, jedoch:
    1. Wir könnten uns den Baum als inhärent, aus sich selbst heraus existent vorstellen.
    2. Wir könnten uns den Baum ohne inhärente Existenz vorstellen.
    3. Wir könnten uns den Baum vorstellen, ohne zu überlegen, ob er inhärent existiert oder nicht existiert.
    Nur die erste dieser Möglichkeiten ist falsch. Die anderen beiden Modi des Erfassens sind richtig, auch wenn der Modus der Erscheinung in der zweiten und dritten Möglichkeit insofern falsch ist, als der Baum als inhärent existent erscheint.
    Falls Objekte nicht inhärent existieren, heißt dies, dass sie keine Funktion erfüllen können? Aus der Tatsache, dass die wahre Natur von Phänomenen die Leerheit ist, die Schlussfolgerung zu ziehen, dass sie unfähig sind, eine Funktion auszuüben, wie zum Beispiel Freuden und Schmerzen zu verursachen oder zu helfen und zu schaden, ist die schlimmste Form von falschem Verständnis, eine nihilistische Sichtweise.
    Wie der indische Gelehrte und Yogi Nagarjuna in seinem Kostbaren Kranz sagt, wird ein Nihilist ganz gewiss eine schlechte Wiedergeburt nach seinem Tod erfahren, wohingegen eine Person, die, wenn auch fälschlicherweise, an die inhärente Existenz glaubt, eine gute Wiedergeburt erfahren wird.
    Erlauben Sie mir, dies zu erklären. Sie brauchen die Überzeugung, dass Handlungen Konsequenzen haben, um in Ihrem Leben Tugendhaftigkeit anzunehmen und Untugendhaftigkeit abzulegen. Vorerst

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