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Der Weihnachtsfluch - Roman

Der Weihnachtsfluch - Roman

Titel: Der Weihnachtsfluch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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und wünschte, sie könnte ihn trösten, ihm im Glauben die Hand reichen und ihn so vielleicht stützen. Er war davon überzeugt, dass er seine Leute nicht erreichen konnte, er hätte nicht genug Gottvertrauen oder würde Gottes Wege nicht verstehen und hätte deshalb das Versagen der Menschen mit verursacht.
    Dazu fiel ihr nichts Hilfreiches ein.
     
    Es war spät am Nachmittag, es wurde fast schon dunkel, als sie einen Entschluss fasste. Sie bräuchte allerdings die Hilfe von Father Tyndale und auch von Maggie O’Bannion und vielleicht sogar von Fergal. Bevor sie
nicht sicher wusste, dass ihr Plan durchzuführen wäre, hatte es keinen Zweck, Susannah davon zu erzählen. Sie hätte lieber gewartet, bis es ihr etwas besser ginge, aber das könnte unter Umständen gar nicht mehr sein. Es könnte schlechtes Wetter hereinbrechen und alles unmöglich machen.
    Schlimmer noch als alles andere wäre es, wenn derjenige, der Connor umgebracht hatte, in Daniel die Vergangenheit wieder aufflammen sähe und ihn auch umbringen würde.
    Sie ging durch die abendliche Dämmerung. Nur im Westen legte sich die scharlachrote Sonne hell über das metallgraue Meer, so als ob Blut verschüttet worden wäre. Sie klopfte an Maggies Tür.
    Maggie machte auf, und als sie Emily sah, wich die Farbe aus ihrem Gesicht.
    »Nein, nein«, beeilte sich Emily zu versichern. »Ihr geht es nicht schlechter. Ich glaube sogar, dass es ihr erheblich besser geht. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und nach Galway fahren. Ich muss mindestens zwei Nächte dort bleiben. Könnten Sie bei Susannah übernachten? Bitte. Ich kann sie nicht alleine lassen. Nachts ist ihr immer so übel. Von Daniel kann ich nicht verlangen, dass er sich um sie kümmert. Überhaupt sollte es eine Frau sein, eine, die sie kennt und der sie vertraut. Bitte.«
    Fergal kam hinter ihr an die Tür. In seinem düsteren Gesicht standen Erinnerung und Schuld. »Nein«, sagte er, bevor Maggie sprechen konnte. »Mrs. Radley, warum auch immer Sie nach Galway wollen, es muss warten.
Und Sie können auch von Father Tyndale jetzt nicht verlangen, dass er das Dorf im Stich lässt. Die arme Mrs. Ross kann jeden Tag sterben. Sind Sie nicht deshalb gekommen? Um bei ihr zu sein?« Er hatte sein Kinn herausfordernd nach vorne geschoben und blickte sie mit seinen stechenden Augen streng an.
    »Es ist nicht wegen mir, Mr. O’Bannion.« Emily versuchte, den Ärger in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Es ist wegen Susannah …«
    »Hier hat sie alles, was sie braucht«, unterbrach er sie.
    »Nein, dem ist nicht so. Sie …«
    »Maggie wird auf keinen Fall mit Daniel in dem Haus sein, das ist mein letztes Wort. Gute Nacht, Mrs. Radley.«
    Maggie stand immer noch in der Tür. Obwohl er sie zumachen wollte, wich sie nicht von der Stelle. »Warum wollen Sie nach Galway?«, fragte sie Emily. »Wollen Sie etwas über Connor Riordan herausfinden?«
    »Ja. Hugo Ross ist dorthin gefahren, und ich muss herausbekommen, warum.« Emily hatte nicht beabsichtigt, das zu sagen, aber jetzt war ihr nichts anderes übriggeblieben. »Und vielleicht gibt es dort jemanden, der Daniel kennt.« Sie wandte sich Fergal zu. »Wenn Daniel bei Father Tyndale bleibt, bis ich zurück bin, und Sie auch mit zu Susannah gehen, erlauben Sie es Maggie dann, dort zu übernachten?«
    »Ja, das wird er«, sagte Maggie, bevor Fergal antworten konnte.
    »Maggie …«, protestierte er.
    »Ja, du wirst das erlauben«, wiederholte sie und sah
ihn nur kurz an. »Es ist das einzig Richtige, das jetzt zu tun ist, und wir alle wissen es.«
    Er seufzte, und Emily beobachtete, wie er Maggie mit einer Zärtlichkeit ansah, die seinen Gesichtsausdruck völlig veränderte. In seinem Blick lag eine Einsamkeit, die, hätte Maggie sie gesehen, ihr wohl das Herz gebrochen hätte. »Am besten, Sie fahren schon morgen«, sagte er zu Emily. »Das Wetter wird sich in ein oder zwei Tagen wieder verschlechtern. Es wird zwar nicht so ein Sturm wie der letzte kommen, aber immerhin schlecht genug, um nicht in einem Ponywagen übers Moor zu fahren, selbst mit Father Tyndales Jenny. Morgen früh kommen wir zu Susannah. Sie sollten so um neun Uhr aufbrechen.«
    »Danke«, sagte sie herzlich. »Ich bin Ihnen so dankbar.«
    Dann ging sie wieder zu Father Tyndale und erzählte ihm von ihrem Plan und fragte ihn, ob sie Jenny und den Einspänner leihen und ob Daniel solange bei ihm bleiben könnte. Er war einverstanden, warnte sie noch vor dem Wetter und teilte ihr mit, dass er,

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