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Der Weihnachtsfluch - Roman

Der Weihnachtsfluch - Roman

Titel: Der Weihnachtsfluch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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scherzhaft, aber doch auch mit einem Funken Ernst.
    Er lachte. »Doch schon. Nicht, dass der Unterschied fünf Penny wert wäre. Seine Familie war auch nicht glücklich darüber. Sie hätten es gerne gesehen, wenn er eine nette junge Katholikin gefunden und viele Kinder gehabt hätte. Aber er liebte Susannah nun mal und er hat sich nie darum geschert, was andere dachten.«
    »Aber sie wurde doch katholisch«, bemerkte Emily.
    »Oh ja, aber nicht, weil er sie darum gebeten hatte. Sie machte es zwar seinetwillen, aber mit der Zeit fand sie selbst zum Glauben.«

    Sie wechselte das Thema. »Welche Meinung hatte Hugo von Connor Riordan?« Sie musste ihn fragen, merkte aber, dass sie vor der Antwort Angst hatte. Dieser Mensch, den Father Tyndale so gut gekannt hatte, hatte sicher den Schaden erkannt, den Connor anrichtete, die Geheimnisse, die er zu schnell zu verstehen schien, die Ängste und Sehnsüchte, die er weckte.
    Sie gingen am Ufer entlang, um das Wrack herum. Father Tyndale antwortete nicht.
    »Wo ist Brendan Flaherty hingegangen, Father?«, fragte sie ihn. »Und warum? Hatte sein Vater noch gelebt, als Connor getötet wurde?«
    »Seamus? Nein, er war zu der Zeit schon tot. Aber selbst die Toten haben ihre Geheimnisse. Seine waren zum Teil scheußlicher als Colleen das erahnt hätte.«
    »Aber Brendan kennt sie?«
    »Ja. Und Hugo auch. Ich glaube, das war auch der Grund, weshalb er versucht hatte, Connor nach Galway zurückzubringen. In diesem Winter war das Wetter sehr schlecht. Wir hatten sehr starke Regenfälle und auch Schneeregen. Und Connor war zu schwach, um den ganzen Weg dorthin zu bewältigen. Fünf Stunden auf einem offenen Pferdewagen hätten ihn umgebracht. Er war nicht so robust wie Daniel. Er hat mehr Wasser auf dem Meer abbekommen, glaube ich, und hatte auch länger, halb ertrunken, in den Fluten gekämpft. Es ist schon sehr schlimm, wenn man dem Tod so nahe kommt. Ich weiß nicht, ob seine Lunge sich jemals erholt hätte.«
    »Stammte er aus Galway?«
    »Connor? Ich weiß nicht, ob er dort geboren wurde,
oder ob das Schiff von dort aus in See gestochen war. Aber er sprach wie jemand aus Galway.«
    »Und Hugo wollte ihn dorthin zurückbringen?«
    »Ja. Aber ihm war klar, dass das nicht ging, solange Connor nicht bei Kräften war und das Wetter sich nicht änderte.«
    »Und dann war es zu spät.«
    »Ja.« Sein Gesicht war gramerfüllt. »Gott, vergib uns.«
    Sie waren die Ersten, die seit der Ebbe am Strand entlanggingen. Vor ihnen waren keine Fußspuren, nur der nackte, feste Sandstreifen zwischen dem Wasser und der Linie, die die Flut hinterlassen hatte.
    »Father, hatte Hugo damals schon Angst, dass etwas passieren könnte?«
    Er antwortete nicht.
    »Und Sie? Hatten Sie Angst?«, insistierte sie.
    »Weiß Gott, ich hätte mir Sorgen machen müssen«, sagte er traurig. »Das sind meine Leute hier. Einige von ihnen kenne ich schon ihr ganzes Leben lang. Ich nehme ihnen die Beichte ab, ich spreche jeden Tag mit ihnen, ich sehe, wie sie sich lieben und streiten, kenne ihre Krankheiten, ihre Hoffnungen und ihre Enttäuschungen. Wie konnte das alles nur geschehen, ohne dass ich es vorhergesehen habe? Gott, vergib mir. Ich weiß es immer noch nicht.« Er ging schweigend ein paar Schritte und sprach dann weiter, als ob er vergessen hätte, dass sie da war. »Ich kann ihnen nicht mal jetzt helfen. Sie haben Angst. Einer von ihnen trägt eine Schuld in sich, die seine Seele zerfrisst, und doch sucht mich niemand auf, damit ich für ihn bei Gott Fürsprache erbitten kann,
um für die Last, die sein Leben zerstört, Absolution zu finden. Warum nur? Wie konnte ich nur so völlig versagen?« Sie hatte darauf keine Antwort. An einem gewissen Punkt im Leben schämte sich jeder für irgendetwas. Was konnte es nur gewesen sein, das Connor Riordan erkannt oder erraten hatte? Hatte sich jemand bedroht gefühlt? Jemand, dessen Schwäche er kannte und auch schützen konnte? Konnte es Susannah gewesen sein?
    Sie wollte es nicht wissen. Sie wünschte, sie hätte mit ihren Nachforschungen nie angefangen. Ihr fehlten die Grundlagen, um erfolgreich sein zu können oder um mit den unvermeidlichen Tragödien umzugehen, die dabei herauskämen. Sie hätte den Mut und die Demut aufbringen sollen, das Susannah von Anfang an zu sagen. Wie arrogant war sie doch gewesen, anzunehmen, sie, eine Fremde, könnte hierherkommen und den Kummer von sieben Jahren beheben!
    Sie sah Father Tyndales gebeugtes Haupt, sein trauriges Gesicht

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