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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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Soll die Suche systematisch durchgeführt werden, dann sind eine Menge Einsatzkräfte erforderlich. Und die hab ich leider nicht.«
    »Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen.«
    »Ich hab keine Leute, das hab ich doch gesagt. Es gibt nur zwei Arten, eine Suchaktion durchzuführen: Entweder sammelt man Freiwillige aus dem Ort oder man nimmt das Korps hier in Västerås zu Hilfe.«
    Elina setzte sich wieder. Sie dachte eine Weile nach.
    »Freiwillige aus dem Ort, da hab ich kein gutes Gefühl. Es braucht Zeit, so eine Aktion zu organisieren. Außerdem besteht das Risiko, dass Mikael oder Peter Zeit gewinnen, die Leiche besser zu verstecken. Ich möchte das unangekündigt durchführen. Oder ihnen währenddessen die Fahndung auf die Spur setzen. Das wäre tatsächlich das Allerbeste.«
    »Vergiss es, Wiik. Ich kann aufgrund so vager Vermutungen keine Fahndung einleiten. Und außerdem verlangt die Aktion Leute, die ich nicht habe.«
    »Dann also das Korps aus Västerås«, sagte Elina.
    »Was sind das für Leute?«
    »Kennst du die nicht? Einzigartig im Land, soweit ich weiß. Besteht aus Orientierungsläufern und anderen Leuten, die sich im Wald auskennen. Eine freiwillige Truppe, die nach kurzer Vorankündigung auf die Beine gestellt werden kann. Vor einem halben Jahr haben sie bei Tillberga ein verschwundenes Kind gefunden.«
    Kärnlund kratzte sich am Kopf.
    »Aber ich glaub, wir schaffen das auf einfachere Weise«, sagte er. »Es ist unnötig, dieses Korps zu nutzen, wenn die Lage nicht akut ist. Die Leute müssen sich freinehmen und das kostet Geld.«
    Er fuhr mit dem Finger über die Karte.
    »Das Gebiet ist verhältnismäßig klein. Ein Hundeführer mit einem guten Hund kann die Leiche innerhalb weniger Tage finden. Boss ist wahrscheinlich gut.«
    »Boss?«
    »Magnus Carléns Schäferhund. Carlén ist ein tüchtiger Bezirkspolizist und Boss ist im Korps der beste Hund im Leichenfinden. Jeder Hund hat seine Spezialität. Ich werde dafür sorgen, dass du die beiden kriegst, sobald es geht. Ach, ruf gleich selbst an und bestimm Zeit und Ort. Um den Papierkram kümmern wir uns später.«
    Elina erhob sich und ging zur Tür, wurde aber noch einmal von Kärnlund zurückgehalten.
    »Wiik«, sagte er, »wir wollen deine Hypothese testen. Aber vergiss eins nicht: alternative Täter. Verrenn dich nicht in der Idee, dass es einer der Söhne war.«
    »Nein. Selbstverständlich nicht. Danke, dass du mich daran erinnerst.«
    Elina rief sofort Magnus Carlén an, als sie in ihr Zimmer zurückkam.
    »Wir können gleich Montagmorgen anfangen«, sagte er, nachdem Elina von dem Auftrag erzählt hatte. »Boss ist im Augenblick gut in Form. Er liebt Aufträge, die er draußen erledigen kann.«
    »Möchten Sie, dass ich dabei bin, wenn Sie suchen?«
    »Nein, Sie können kaum von Nutzen sein, wenn Boss arbeitet. Geben Sie mir nur eine ordentliche Karte mit deutlichen Anweisungen, dann schaffen wir das allein. Ich kann in einer halben Stunde vorbeikommen und sie abholen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Elina und legte auf.
    Um drei Uhr am Nachmittag sollte das Amtsgericht in Köping, das auch für die Einwohner aus Surahammar zuständig war, über den Antrag des Bezirksstaatsanwaltes auf Erlass eines Haftbefehls gegen Ismail Mehmedović und Fredrik Tillman entscheiden. Um halb zwei wollte Jönsson sich mit Ulf Lindengren treffen, um den Antrag vorzubereiten. Erkki Määttä hatte Jönsson versprochen, gegen eins ein vorläufiges Ergebnis der Analysen vorzulegen.
    Jönsson hob den linken Arm. Es war eine Minute vor eins. Sein Blick folgte dem Sekundenzeiger. Zu Enquist und Niklasson hatte er gesagt, er glaube, es werde zur Verhaftung kommen. Durch Peter Adolfssons Hinweis auf Tillman standen ihre Chancen zehn zu eins. Aber alle drei waren sich einig, dass sie Untermauerung in Form technischer Beweise brauchten.
    Eine Minute nach eins rief Määttä an.
    »Nichts an Tillmans Kleidung«, sagte er. »Aber an den Arbeitshandschuhen aus Mehmedović’ Garten haben wir Spuren von Benzin gefunden.«
    Jönsson reckte den rechten Daumen.
    »Wenn man allerdings berücksichtigt, dass er einen benzinbetriebenen Rasenmäher besitzt, ist das vielleicht nichts Besonderes«, sagte Määttä. »Ich gieß auch immer etwas daneben, wenn ich meinen auffülle.«
    »Dann ist das also kein Beweis?« Jönssons Stimme klang enttäuscht.
    »Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen, das weißt du.«
    Er schwieg eine Weile.
    »Beurteile es trotzdem«, sagte

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