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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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stangenähnliehe Mordwaffe hindeuten, teils weil es zwei Verletzungen gibt.«
    »Zwei?«, sagte Elina erstaunt. »Ich dachte, er hätte nur einen Schlag bekommen.«
    »Das stimmt, aber es gibt noch eine genau über der tödlichen Verletzung. Als ob ihn die Krümmung von einem Kuhfuß etwas schwächer gleichzeitig mit dem geraden Teil getroffen hätte, das die tödliche Verletzung verursacht hat.«
    Svalberg zeichnete einen Kuhfuß in die Luft.
    »Der Pathologe sagt auch, dass es erhebliche Kraft erfordert, um solche schweren Verletzungen zu verursachen. Er schließt aus, dass ein normalwüchsiges dreizehnjähriges Mädchen das schaffen würde.«
    »Dann ist es also nicht Stina. Sie ist ja schwächlicher als normal. Aber sie haben wir ja schon ausgeschlossen, jedenfalls als die, die die Mordwaffe gehalten haben könnte. Worüber reden wir hier, Henrik? Sind die Kräfte eines Muskelpaketes nötig oder reichen die von Peter oder der Ehefrau?«
    »Das habe ich mit dem Pathologen diskutiert. Quintessenz dessen, was er sagte, ohne sich in so many words auszudrücken, war, dass er zu einer Person mit Mikaels Körperkraft tendiert. Aber die anderen beiden kann man trotzdem nicht ausschließen. Menschen können größere Körperkräfte freisetzen, als man ahnt.«
    »In was für Situationen?«
    »Situationen, die sie mit Adrenalin voll pumpen. Unter Bedrohung zum Beispiel.«
    »Oder Hass?«, fragte Elina.
    »Ja. Genau das hat mir der Psychologe gesagt. Wer diese Tat begangen hat, ist besessen von einem zügellosen Hass.«
    Peter oder Mikael, dachte Elina. Wohl kaum Margareta Adolfsson.
    »Wie ist es dir ergangen?«, fragte Svalberg. »Hast du deinen entfleuchten Gedanken eingefangen?«
    »Ja«, sagte Elina. »Das hab ich. Aber du musst dich leider noch etwas gedulden. Ich will erst ein Blatt Papier in der Hand halten, ehe ich dir oder jemand anders etwas darüber erzähle.«
    »Von was für einer Art Papier redest du?«
    »Einer Bestätigung«, sagte Elina, »dass ich Recht habe.«

33
    Erst am Dienstagmorgen brachte die Länstidningen einen Artikel darüber, dass in den Wäldern nördlich von Surahammar eine männliche Person ermordet aufgefunden worden war. Elina las den Text, während sie ihr Schinkenbrot aß und Kaffee trank. Kärnlund wurde zitiert und mit einem kleinen Schwarzweißfoto abgebildet. Der Name des Ermordeten wurde nicht erwähnt, auch nicht, wie er umgebracht worden war. Nur, dass die Polizei den Verdacht habe, hinter dem Tod stecke ein Verbrechen.
    Hoffentlich antwortet Kärnlund auf alle Fragen der Medien, dachte sie. Ein Sommermord, der außerdem schon ein Fahndungs­mord geworden war. Da wird die Länstidningen anbeißen.
    Als sie um Viertel vor acht zur Arbeit kam, lag ein Zettel auf ihrem Schreibtisch. Kärnlund wollte, dass sie sich sofort bei ihm meldete.
    Seine Tür stand offen und Elina trat nach einem leichten Höflichkeitsklopfen ein.
    »Ich nehme an, du willst mit mir diskutieren, wie wir mit den Medien im Mordfall umgehen?«, fragte sie.
    »Mach die Tür zu und setz dich«, sagte Kärnlund.
    Es geht um etwas anderes, dachte Elina und tat, wie ihr befohlen.
    »Bei mir ist eine Beschwerde gegen dich eingegangen, Wiik. Wegen unkollegialen Verhaltens. Und nun möchte ich hören, was du zu deiner Verteidigung vorzubringen hast.«
    Elina saß schweigend da. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Das Unbehagen kroch ihr wie ein Insekt den Rücken entlang.
    »Du warst Samstag in Jönssons Zimmer. Ohne ihn zu fragen oder es ihm hinterher zu sagen, hast du in seinen Unterlagen gelesen. Und du hast eine technische Untersuchung zu einer Ermittlung beantragt, die nicht deine ist. Stimmt das?«
    »Woher weißt du das?«, fragte Elina.
    »Antworte erst. Stimmt das?«
    »Ja …«
    Sie fühlte sich unsicher.
    »… ja, das stimmt. Ich hab mir die Ermittlungen zur Brandstiftung aus Jönssons Zimmer geholt, und ich habe um eine technische Untersuchung von Material gebeten, das zu dieser Ermittlung gehört. Aber woher weißt du das?«
    »Das spielt keine Rolle. Die Sache ist ernst, weil du hinter dem Rücken von Jönsson gehandelt hast und damit auch hinter meinem Rücken, da ich sein Chef bin. Und dein Chef.«
    »Ich möchte trotzdem wissen, woher du das weißt.«
    »Jemand hat dich am Fenster von Jönssons Zimmer gesehen.«
    Scheiße, dachte Elina, das Fenster zum Hof.
    »Diese Person hat es im Vorbeigehen Jönsson erzählt. Und Jönsson ist zu mir gekommen.«
    »Das war ja wirklich sehr mutig von ihm, sich bei

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