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Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
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Kärnlunds Zimmer besprochen worden war.
    »Was glaubst du?«, fragte sie.
    »Es wird immer geheimnisvoller«, sagte Svalberg. »Aber Spaß beiseite. Ich bin deiner Meinung, dass Peter und Mikael oder Peter oder nur Mikael etwas mit der Brandstiftung zu tun haben. Genau dasselbe kann man vom Mord sagen. Das Problem ist nur, dass wir überhaupt keine Beweise haben, nur Theorien. Wir wissen nicht mal, nach wem wir suchen.«
    »Und dann das mit Benjaminsson«, sagte Elina.
    »Irgendwas an ihm ist merkwürdig. Etwas, was mit dem Mord zu tun hat, ich bin mir sicher.«
    »Ich glaube Folgendes«, sagte Svalberg. »Und das basiert auf meinem Psychologiestudium sowie auf meiner unschätzbaren Menschenkenntnis. Und auf meinen Gesprächen mit zwei Psychologen letzten Montag, muss ich wohl zugeben. Ich glaube, dass der, der das Bürgerhaus angesteckt hat, es wieder tun wird, also das Haus von jemand anders anstecken.«
    »Brandstiftung gehört nicht zu unserer Ermittlung«, sagte Elina.
    »Nein, ich sag ja auch bloß, was ich glaube. Und ich glaube, der Mörder von Bertil Adolfsson kann noch mehr Schaden anrichten. Vielleicht mehr Menschen töten.«
    »Warum denn?«, fragte Elina. »Wenn es Peter oder Mikael waren, dann ist das Hassobjekt bereits vernichtet: der Vater. Warum sollten sie weiter töten?«
    »Weil das Gefühl, ihn zu erschlagen, unheimlich stark gewesen sein kann. Fast wie eine sexuelle Erregung. Erlösend. Vielleicht möchte der Mörder das Gefühl wieder hervorrufen.«
    »Okay«, sagte Elina. »Bei der Beobachtung dieser Brüder könnten wir also von unseren eigenen Ermittlungsinteressen ausgehen. Sollten wir ein paar Brandstiftertendenzen bei ihnen entdecken, zählen wir das als Bonus.«
    Svalberg schwieg eine Weile.
    »Aber die Chance, sie auf frischer Tat bei einem Verbrechen zu ertappen, ist minimal«, sagte er.
    »Hier nach links«, dirigierte Elina ihn, die die Kartenleserin war.
    Sie parkten auf der Straße vor einem gelben dreistöckigen Haus. Die Tür zum Eingang 53A war verschlossen. Keiner von ihnen kannte den Türcode. Und niemand war in der Nähe, den sie fragen könnten.
    »Typisch«, schnaubte Elina. »Warum haben die eigentlich Türcodes auf dem Lande?«
    Sie ging einige Schritte zurück, um in die Fenster sehen zu können. Hinter einem Küchenfenster im Erdgeschoss sah sie, wie eine ältere Frau sich tiefer in den Raum zurückzog. Elina trat in einen großen Busch, der die Wand unter dem Fenster bedeckte, und klopfte an die Scheibe.
    Die Frau öffnete das Fenster.
    »Wen suchen Sie?«, schrie sie durch die Öffnung.
    »Wir sind von der Polizei in Västerås«, sagte Elina und hielt ihren Ausweis hoch. »Würden Sie uns bitte den Türcode nennen?«
    »Wen suchen Sie?«, wiederholte die Frau.
    Elina seufzte.
    »Wir möchten mit Simon Benjaminsson sprechen«, sagte sie. »Könnten wir den Türcode jetzt bekommen?«
    »Benjaminsson?«, fragte die Frau.
    »Ja, er.« Elina versuchte zu verbergen, dass es sie irritierte, sich ständig erklären zu müssen.
    »Das ist sinnlos. Er ist nicht zu Hause. Er ist vor zwanzig Minuten weggefahren. Eilig hatte er es auch. Er ist fast gelaufen. Wollte verreisen.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Elina.
    »Er hatte einen Koffer bei sich.«
    »Vielleicht ist er zurückgekommen. Geben Sie uns bitte den Türcode, dann können wir bei ihm klingeln.«
    »Sinnlos. Ich sehe alle, die kommen und gehen. Und jemand anders ist nicht in seiner Wohnung. Er lebt allein.«
    »Wissen Sie, wohin er fahren wollte?«
    »Nein, das war ihm nicht anzusehen.«
    Elina überlegte, was die Frau damit meinte. Dann begriff sie, dass die Frau ihre Nachbarn ausspähte, ohne mit ihnen zu reden. Ein Mensch, der seine Einsamkeit durch soziale Kontrolle kompensierte.
    »Wissen Sie, warum er es so eilig hatte?«
    »Nein«, sagte die Frau. »Aber irgendwas war da faul, oberfaul. Sonst hat er es nie eilig.«
    Elina fand, das Wort »oberfaul« klang sonderbar aus dem Mund der alten Frau. Sie reichte ihre Visitenkarte zum Fenster hinauf.
    »Nehmen Sie die«, sagte sie. »Und rufen Sie mich an, wenn er zurückkommt. Dürfte ich um Ihren Namen bitten?«
    »Svea Karlsson.«
    »Ist Simon Benjaminsson übrigens mit einem Auto weggefahren?«, fragte Elina.
    »Ja. In seinem weißen Toyota Corolla.«
    Ein Ort, in dem es von Autoexperten wimmelt, dachte Elina. Da war wirklich etwas oberfaul.

35
    »Was machst du da?«
    Mikael drehte sich so heftig um, dass Peter mehrere Schritte zurücksprang.
    »Ich hab doch

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