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Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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schraube ihn gleichzeitig auf.
    Hat sie gelogen, als sie gesagt hat, dass ich für immer mit ihr zusammen sein will? Die Männer in den Anzügen sagten, es sei nicht möglich, das Phänomen sei erblich bedingt und nicht übertragbar; dass der Kuss eines Vampirs ein Todeskuss war und nicht der Anfang vom ewigen Leben. Wenn sie gelogen hat, wird mich ihr Freund mit Sicherheit töten. Ich lege den Plastikverschluss auf den Schreibtisch und schütte die roten und grünen Kapseln heraus. Sie liegen in einem unordentlichen Haufen neben der Whiskeyflasche, rot und grün, rot und grün.
    Irgendwann spulen sie dann die Aufnahmen zurück, die Männer in den Anzügen. Sie werden dasitzen und sich das Gespräch anhören, das ich mit Terry geführt habe, und sie werden es immer wieder abspielen und sich wundern, dass ich manchmal stottere und manchmal einen verwirrten Eindruck mache, und sie werden sich die Videoaufzeichnung von den versteckten Kameras in den Lüftungsgittern ansehen. Ich glaube nicht, dass sie viel sehen werden, sonst hätten sie es schon bei meinem Besuch bemerkt. In dem Fall hätten sie mich nie wieder gehen lassen. Aber falls sie argwöhnen, dass etwas nichtstimmt, dann erkennen sie vielleicht die Armbewegungen und vielleicht, ganz vielleicht, werden sie sich dann alles zusammenreimen. Falls ja, werden sie zu mir kommen, um herauszufinden, was sie mir erzählt hat. Sie werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um mich zu zwingen, es ihnen zu sagen. Und falls sie glauben, dass ich ihr zu helfen versucht habe, werden sie mich töten, da bin ich mir ganz sicher. Sie töten mich und verlegen Terry und ihre Artgenossen an einen anderen sicheren Ort. Dieses Mal bekommt sie dann von niemandem Besuch, oder vielleicht benutzen sie mich auch als Lockvogel, um durch mich ihre Freunde zu fangen. Terry würde dann annehmen, dass ich sie verraten habe.
    Ich hebe eine Kapsel auf und schlucke sie. Sie schmeckt nach nichts. Ich spüle mit einem Mund voll Whiskey nach.
    In den letzten zehn Jahren hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich bin ziemlich sicher, dass ich jetzt weiß, was gelaufen ist. Terry und ihre Freunde haben jemanden wie mich gesucht, jemanden, über den sie herausfinden konnten, wo man ihre Artgenossen festhält. Sie hatten jahrtausendelange Erfahrung im Verwischen ihrer Spuren, aber dennoch bin ich innerhalb weniger Tage dahintergekommen, wer und was sie sind. Das wäre schlicht nicht möglich gewesen, wenn sie das nicht gewollt hätten. Es war von Anfang an inszeniert: das Foto von Greig Turner, der Porsche, die Kontoauszüge. Alle Hinweise deuteten in dieselbe Richtung, sie führten mich in den Keller, wo sie schon auf mich wartete. Und die ganze Zeit, nie ganz weit weg, der Redneck im Kleinlaster, der zugesehen und gewartet hat, während sie mir die Indizien enthüllte.
    Sie hat sich mit Blumenthals Leichnam erwischen lassen undsich absichtlich mit seinem Blut beschmiert. Sie zeigte mir, wie stark sie war, wie gebildet, wie fähig, und schließlich zeigte sie mir alles, weil sie wusste, dass man ihr auf die Schliche gekommen war und die Männer von der Regierung zu ihr kommen würden. Und sie wusste, dass ich mich in sie verlieben würde, dass ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um mit ihr zusammen zu sein, und dass ich sie schließlich besuchen durfte. Sie brauchten nur abzuwarten und zuzusehen. Es war nur eine Frage der Zeit. Und davon haben sie ja reichlich.
    Was habe ich also für eine Wahl? Terrys Freund tötet mich, die Männer in den Anzügen töten mich, oder keiner tötet mich und ich verbringe den Rest meines Lebens damit, auf sie zu warten, und werde jeden Tag älter. Die Altersflecke auf meinen Handrücken werden größer. Meine Haut ist runzeliger und nicht mehr so geschmeidig wie früher. Meine noch nicht überkronten Zähne beginnen sich gelb zu verfärben. Nicht stark, Sie würden es sicher nicht bemerken, wenn ich Sie anlächeln würde, aber ich kann die Veränderungen sehen. Ich werde älter, und sie bleibt, wie sie ist. Das kann ich nicht ertragen.
    Ich nehme noch eine Kapsel und einen großen Schluck Whiskey.
    Über die Wand vor dem Schreibtisch zuckt ein greller weißer Blitz und der Himmel reißt wieder auf. Von irgendwo im Haus höre ich ein Geräusch, ein Stuhlrücken.
    Ich liebe sie so sehr, ich will sie nicht verraten und ich will nicht alt werden und nicht mit ihr zusammen sein. Ich will nicht verlassen werden. Ich will nicht alt und einsam sein. Ich habe zehn Jahre

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