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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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haben müssen. Es gelang zwar, sie einzuholen, als sie aber vor der Wasserung wieder ausgeschoben werden sollten, versagte der Mechanismus. Offenbar ist er in Unordnung geraten, als die unter vollem Luftdruck stehenden Hilfsschwingen mit übermäßiger Gewalt eingezogen wurden. Jedenfalls steht das Ergebnis fest, daß es nicht möglich war, sie im kritischen Moment wieder auszuschieben. Die Piloten mußten infolgedessen mit einer überhöhen Geschwindigkeit wassern, und die Katastrophe war unvermeidlich. Der Bericht schließt mit der Mitteilung, daß Fisher & Ferguson nach diesem Unglück nicht mehr die Absicht haben, ihre ultraschnellen Flugzeuge mit ausreckbaren Hilfsschwingen in das Rennen zu schicken.“
    Eine Weile herrschte Schweigen im Raum. Der jähe Fliegertod der englischen Kameraden ging den jungen Piloten der Eggerth-Werke nahe.
    „Sollen unsere St-Maschinen dem Rennen wirklich fernbleiben?“ fragte Georg Berkoff. Der Professor warf ihm einen Blick zu.
    „Die Entscheidung darüber, Herr Berkoff, behalte ich mir bis zur Nennung unserer Maschinen für den Reading-Preis vor. Es wird ganz davon abhängen, mit was für Maschinen unsere Konkurrenten antreten. Das kann ich Ihnen aber schon heute sagen, fernbleiben werden unsere drei Maschinen vom St-Typ dem Rennen nicht. Unter allen Umständen würde ich sie auf unserer Strecke als Hilfsschiffe einsetzen, um unsere im Rennen befindlichen Flugzeuge jederzeit unterstützen zu können.
    Für die Stratosphärenschiffe gilt das gleiche wie für die Maschinen vom Typ der Seeschwalbe. Sie müssen bis zum 22. September gut eingeflogen und vollkommen in der Hand ihrer Piloten sein. Herr Berkoff und Herr Schmieden und die übrigen Führer der Stratosphärenschiffe werden ebenfalls unablässig zu üben haben. Sie dürfen nur bei Dunkelheit von unterem Platz aufsteigen und auch nur bei Dunkelheit irgendwo wassern. Es hat sich zwar leider nicht vermeiden lassen, daß über die Existenz unserer Stratosphärenschiffe allerlei bekannt wurde. Ihre wirklichen Leistungen aber müssen unbedingt geheim bleiben.“
    „Danach handeln wir selbstverständlich, Herr Professor“, erwiderte Georg Berkoff. „Wir waren gestern mit >St 1< über der Schreckensbucht. Da wird es ja jetzt überhaupt nicht mehr recht dunkel. In zehn Kilometer Höhe haben wir ein paar Schleifen über der Bucht geflogen und die meteorologische Station mit der Tele-Kamera aufgenommen. Kein Mensch hat da unten auch nur eine Spur von uns gemerkt. Die Aufnahmen habe ich übrigens bei mir, wenn es Sie interessiert.“ Er reichte dem Professor einige Fotos. Der betrachtete sie mit Interesse.
    „Der Platz sieht ja ganz manierlich aus, Herr Berkoff. Soviel sich erkennen läßt, weithin eisfreies Wasser.“
    Das Klingeln des Telefons unterbrach ihn. Er griff zum Hörer.
    „Wie? Was sagen Sie da, Wulicke? In flagranti ertappt ... Sie haben den Kerl doch richtig festgesetzt? Im Sicherheitsraum der Werkzeugausgabe? Sie haben ihn gründlich revidiert und ihm alles abgenommen ... Kommen Sie mit den Sachen gleich zu mir ins Konferenzzimmer.“ Er legte den Hörer wieder auf und wandte sich den anderen zu.
    „Schöne Bescherung, meine Herren, Da hat Meister Wulicke einen unserer Leute beim Skizzieren erwischt ...“
    Oberingenieur Vollmar fuhr zusammen. „Meister Wulicke! Das heißt in der Montage der St-Schiffe. Mein Gott, wie ist so etwas möglich?“
    Der Professor machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Gedulden Sie sich, Herr Vollmar! Wir werden es gleich hören.“
    Noch während sie sprachen, klopfte es an der Tür. Meister Wulicke kam herein. Er war noch außer Atem. Sein Haar war in Unordnung, eine Schramme auf seiner linken Wange verriet, daß es bei der Festnahme des Übeltäters nicht ganz friedlich zugegangen sein mochte.
    Der Professor deutete auf einen Stuhl. „Setzen Sie sich, Meister, und berichten Sie uns.“
    „Ja also, Herr Professor, jetzt eben in der Mittagspause ... Manche von den Leuten gehen ja in die Kantine, aber manche bleiben auch in der Werkstatt und essen da ihr Mitgebrachtes .
    . . Also da sehe ich doch, wie der Schlosser Schulze 3 mit seinem Essenpaket in die Nordwestecke der Halle geht. Ich denke mir, der Mann wird sich da auf die Feilbank setzen wollen und achte nicht weiter darauf. Nach zehn Minuten gucke ich mal zufällig aus meiner Bude 'raus. Ich kann durch die Scheiben auch die Feilbänke übersehen, aber da sitzt kein Schulze 3.
    Ih! denke ich mir, wo ist denn der

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