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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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unterrichtet. Umsonst hat Gill nicht vor kurzem einmal acht Tage als Liftführer im Reading-Haus gearbeitet.“
    „Andere Sicherungen? Sie meinen die Alarmvorrichtungen? Da muß man eben die Leitungen vorher durchschneiden.“
    „Ist hier nicht möglich“, erklärte Gill. „In dem Kellergang zum Tresor liegen zwei Sperren mit ultraviolettem Licht, verdammt raffinierte Sperren, sage ich Ihnen, Mr. Tredjakoff, man kommt nicht daran vorbei. Jeder, der außerhalb der Zeit von fünf bis sechs durch den Gang will, muß sie mit seinem Körper unterbrechen und den Generalalarm auslösen. Generalalarm, Sie wissen, was das heißt. Hundertpferdige Sirenen im Reading-Haus, Rasselglocken im Hauptquartier der Polizei. In fünf Minuten sind die Überfallwagen da. Noch ehe einer vor dem Tresor steht, legt man ihm die Armbänder an.“ Tredjakoff biß sich auf die Lippen. Aber immer wieder sprach er drängend auf die Männer ein.
    Smyther und Gill schüttelten die Köpfe.
    Entmutigt schwieg Tredjakoff. Smyther winkte dem Barkeeper und bestellte eine neue Lage Whisky. Der scharfe Stoff schien seine Phantasie zu befruchten.
    „Well“, begann er nach einigem Überlegen. „Sie müssen einsehen, daß wir das Geschäft mit Ihnen nicht machen können, so gern wir Ihre Dollar verdienen möchten.“
    Der Russe machte ein mißmutiges Gesicht. Smyther fuhr fort: „Wie hoch würden Sie uns honorieren, wenn wir Ihnen einen anderen sicheren Tip geben und Sie mit Leuten zusammenbringen, die Ihnen die Pläne verschaffen können?“
    Tredjakoff besann sich eine Weile. „Wir wollen ganz offen und ehrlich miteinander reden“, sagte er dann. „Ich habe vor Ihnen kein Hehl daraus gemacht, daß der Besitz dieser Pläne für mich und meine Auftraggeber von großer Wichtigkeit ist. Wenn ich sie mit Ihrer Unterstützung wirklich bekomme, will ich Ihnen die ursprünglich verabredete Summe von 10.000 Dollar ohne Abzug auszahlen.“
    Smyther und Gill nickten sich gegenseitig zu.
    „All right, Mr. Tredjakoff! Bliebe nur noch ein Punkt zu regeln. Welche Anzahlung geben Sie uns jetzt, bevor wir Ihnen unseren Plan entwickeln und die nötigen Verbindungen herstellen?“
    „Sagen wir 1.000 Dollar für jeden von Ihnen.“
    Der Russe zog seine Brieftasche, eine Anzahl Banknoten wanderte in die Taschen von Gill und Smyther.
    „Nun hören Sie zu“, begann der letztere. „Wie Sie sagten, können Sie mit Ihren Nachschlüsseln den Tresor während der bewußten Nachmittagsstunde ohne alle Schwierigkeiten in wenigen Sekunden öffnen.“
    „Das ist richtig. Unsere Nachschlüssel gleichen den echten auf den hundertstel Millimeter.“
    „Gut, Mr. Tredjakoff. Nehmen Sie weiter an, kurz nach fünf Uhr fahren einige Autos vor dem Reading-Haus vor. Ein Dutzend tüchtiger Kerle — Sie verstehen, erstklassige Revolvermänner — springen aus dem Wagen und halten mit ihren Waffen eine Viertelstunde lang alles in Schach, was Ihnen im Reading-Haus in den Weg tritt. Was hindert Sie, in dieser Zeit zu dem Tresor zu gehen, ihn aufzuschließen und sich Ihre Pläne zu holen! Sie können längst damit in Sicherheit sein, bevor die Gangster den Rückzug antreten.“
    „Hm ... hm ...“ Tredjakoff preßte das Kinn in seine Rechte und überlegte.
    „Ihr Plan hat viel für sich, Sir. Nur in einem Punkt möchte ich ihn abändern. Ich möchte mich und meine Freunde nicht unnötig exponieren. Sie müssen bedenken, daß wir nicht amerikanische Bürger sind. Es wäre mir lieber, wenn Sie und Mr. Gill die Sachen aus dem Tresor holten.“
    Wieder ein Blickwechsel zwischen Smyther und Gill. Unausgesprochen hatten sie die gleichen Gedanken: Im Haupttresor des Reading-Konzerns werden außer diesen Plänen sicher auch noch andere, realere Wertgegenstände zu finden sein. Warum sollen wir nicht ein Nebengeschäft machen, wenn der Russe uns die Schlüssel anvertraut?
    Ein kurzes Zögern, ein Nicken. „Wir sind bereit, das für Sie zu besorgen. Bedingung bleibt: Achttausend Dollar bei der Übergabe der Pläne.“
    „Achttausend in Ihre Hände bei Übergabe der Pläne“, bestätigte Tredjakoff das getroffene Abkommen.
    „Well, Sir! Dann ist das nächste, daß wir Sie mit TexasBill bekanntmachen. Wenn die Sache noch heute oder spätestens morgen Nachmittag steigen soll, ist keine Zeit zu verlieren. Am besten, wir fahren sofort zu ihm. Sind Sie bereit?“
    „Mit Vergnügen, Mr. Smyther. Mein Wagen parkt nebenan in der West Street. Wir können sofort aufbrechen.“
    „Noch eins, Mr.

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