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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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Club in der Rue de Hachette in Paris. Ich werde wegen meines klassisch reinen Stils bewundert und als Purist des Dixieland-Jazz geachtet.
    Aber immer noch lastet dieses Verbrechen auf mir – dass ich den armen Engländer hypnotisiert und vollgestopft habe, indem ich ihm die Musik bot, die er ersehnte.
    Ich bereue es zutiefst.
    Ich habe mich seither oft gefragt, was wohl aus dem Chef und seinem Gast wurde.

3
Der Gast
    Lieber Gott,
    vor vielen Jahren habe ich in einer kleinen spanischen Stadt namens Santa Eulalia del Rio schwer gesündigt. Ich habe meine Sünde bis heute niemandem gebeichtet, aber jetzt fühle ich mich dazu gezwungen.
    Ich war nach Santa Eulalia gekommen, um ein Buch zu schreiben. Meine Frau begleitete mich. Wir hatten keine Kinder.

    Während meines Aufenthaltes eröffnete jemand ein Rijstaffel-Restaurant. Ich glaube, der Mann war Finne oder vielleicht Ungar. Sein Lokal wurde von der ganzen Ausländerkolonie begrüßt. Bevor dieser Mann kam, hatten wir die Wahl, im Sa Punta Paella oder bei Juanito Hummermayonnaise zu essen. Das Essen war in beiden Lokalen gut, aber nach zu häufigem Genuss schmeckt selbst das beste Gericht nicht mehr.
    Viele von uns gingen in »Grüner Jademond«, wie er es nannte. Dort herrschte stets Betrieb. Hinzufügen muss ich noch, dass der Ungar eine schöne Schallplattensammlung und eine gute Anlage besaß. Unter diesen Voraussetzungen konnte das Lokal nur florieren.
    Ich begann dort fünf Abende in der Woche zu essen. Meine Frau war ein wunderbares Wesen, aber keine besonders gute Köchin. Ich gehörte zu den Stammgästen des Ungarn.
    Nach ungefähr einer Woche fiel mir der Kellner auf.
    Er war jung, nicht älter als sechzehn oder siebzehn, und nach meiner Meinung Indonesier. Er hatte eine reine, olivfarbene Haut, Haare und Augenbrauen waren kohlschwarz. Er war schlank, graziös und geschickt. Es war ein Vergnügen, ihn hin und her eilen, servieren und die Schallplatten wechseln zu sehen.
    Das hört sich doch recht unschuldig an, nicht wahr? Aber was sich daraus ergab, war eine Verstrickung in weniger unschuldige Gefühle.
    Wie gesagt, ich bewunderte seine Anmut und Schönheit, so wie man als Mann die Vorzüge eines anderen Mannes schätzt. Nach der zweiten Woche ertappte ich mich jedoch dabei, dass ich mehr noch auf seine feinen Züge, die stolze Haltung des Kopfes, auf seine Schultern, auf die schöne Wölbung seines Gesäßes achtete.
    Ich geriet in einen Zustand der Selbsttäuschung. Ich redete mir ein, dass ich den Jungen etwa so bewunderte, wie
man eine griechische Statue oder die Heroen Michelangelos bewundert. Ich sagte mir, dass mein Interesse rein ästhetischer Natur sei, nicht mehr. Und ich besuchte das Restaurant fast jeden Abend, um eine Rijstaffel zu essen, eines der gehaltvollsten Gerichte, die es auf der Welt gibt.
    Nach dem ersten Monat erkannte ich zu meinem Entsetzen, dass ich mich in den Jungen vernarrt hatte. Mir wurde bewusst, dass ich ihn berühren, sein Haar streicheln, den Linien seines Körpers nachspüren und noch andere, schrecklichere Dinge tun wollte.
    Ich bin und war nicht homosexuell. Es hatte nie einen Grund gegeben, das anzunehmen. Sex mit Frauen war mir immer eine Freude gewesen und ich hatte nie begreifen können, dass ein Mann am Körper eines Mannes auf ähnliche Weise Gefallen finden konnte. Jetzt begriff ich es – zu meinem Kummer.
    Die Scham über meine Erkenntnis blieb mir nur wegen der Heftigkeit meiner Leidenschaft erspart. Jeden Abend ging ich in das Lokal und blieb dort, so lange ich konnte. Der Besitzer gab mir besonders große Portionen und ich verzehrte sie, dankbar dafür, länger bleiben zu können.
    Und der Junge? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er nichts von meinen Gedanken gespürt haben soll, dass er nicht ähnlich empfand. Denn als die Tage und Monate vergingen, raste er immer wilder durch das Lokal, wechselte die Schallplatten, leerte saubere Aschenbecher und produzierte sich auf schamlose Weise.
    Oft tauschten wir bedeutungsvolle Blicke, der Junge und ich. Meine Frau war inzwischen in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt; der Wirt beschäftigte sich mit nichts als seiner Rijstaffel; und der Junge und ich blickten einander an, machten uns gegenseitig unsere Absichten klar, wechselten aber nie ein Wort, berührten uns nicht.

    Ich nahm natürlich zu. Wer kann schon jeden Abend eine riesige Rijstaffel zu sich nehmen und dabei nicht zunehmen? Ich nahm unsinnig zu, von meiner Besessenheit gefangen, voller

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