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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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sein wollte.«
    »Aber du wurdest als Detektor geboren!«
    »Das stimmt. Aber trotzdem wollte ich immer Jäger sein.«
    Pid schüttelte den ganzen Körper vor Ärger. »Das darfst du aber nicht«, sagte er ganz langsam, als müsse er einem Schwachsinnigen etwas erklären. »Die Jägergestalt ist dir verboten.«
    »Nein, hier ist sie das nicht«, sagte Ger. Er wedelte immer noch mit dem Schwanz.

    »Das reicht«, sagte Pid wütend. »Geh jetzt in dieses Kraftwerk und montiere deinen Displacer. Ich werde mich bemühen, über diese Ketzerei hinwegzusehen.«
    »Ich werde nicht gehen«, sagte Ger. »Ich will nicht, dass die Glom hierherkommen. Sie würden diese Welt ruinieren.«
    »Er hat Recht«, sagte eine Eiche.
    »Ilg!«, stöhnte Pid. »Wo bist du?«
    Zweige raschelten. »Hier bin ich«, sagte Ilg. »Ich habe gedacht.«
    »Aber … deine Kaste …«
    »Pilot«, sagte Ger traurig, »warum wachst du nicht auf? Die meisten Leute auf Glom sind unglücklich. Nur unsere Sitten bringen uns dazu, die Kasten und Gestalten unserer Vorfahren zu bewahren.«
    »Pilot«, sagte Ilg, »alle Glom werden gestaltlos geboren!«
    »Und weil sie gestaltlos geboren werden, sollten alle Glom auch die Gestaltenfreiheit besitzen«, sagte Ger.
    »Genau«, sagte Ilg. »Aber er wird es nie verstehen. Entschuldigt mich jetzt. Ich möchte wieder denken.« Und die Eiche verstummte.
    Pid lachte bitter. »Die Menschen werden euch töten«, sagte er. »Genau wie sie die anderen Expeditionen getötet haben.«
    »Kein Glom wurde getötet«, erwiderte Ger. »Die anderen Expeditionsteilnehmer sind alle hier.«
    »Sie sind am Leben?«
    »Aber ja. Und die Menschen wissen nicht einmal, dass sie existieren. Der Hund, mit dem ich vorhin jagen war, ist ein Glom von der neunzehnten Expedition. Es gibt Hunderte von uns, Pilot. Es gefällt uns hier.«
    Pid versuchte, das alles zu verarbeiten. Er hatte immer gewusst, dass die unteren Kasten wenig Kastenbewusstsein besaßen.

    Aber das hier – das war grotesk!
    Die geheimnisvolle Bedrohung auf diesem Planeten war … Freiheit!
    »Komm zu uns, Pilot«, sagte Ger. »Das hier ist ein Paradies. Weißt du, wie viele Arten es auf diesem Planeten gibt? Unzählbar viele! Es gibt eine Gestalt für jeden Anspruch!«
    Pid schüttelte den Kopf. Es gab keine Gestalt für seine Ansprüche. Er war Pilot.
    Die Menschen wussten also nichts von der Anwesenheit der Glom. Es würde einfach sein, an den Reaktor heranzukommen!
    »Der Oberste Rat von Glom wird sich mit euch befassen«, knurrte Pid und verwandelte sich in einen Hund. »Ich werde den Displacer jetzt selbst montieren.« Er betrachtete seinen Körper, sah dann Ger an und bleckte die Zähne, dann trottete er auf das Tor zu.
    Der Mensch am Tor sah noch nicht einmal zu ihm hin. Er glitt durch den Haupteingang des Gebäudes und lief einen Gang hinunter.
    Der Displacer in seinem Körperbeutel pulsierte und zerrte und führte ihn so geradewegs zum Reaktorraum.
    Er sprintete eine Treppe hinauf und einen anderen Gang hinunter. Hinter einer Biegung hörte er Schritte und wusste instinktiv, dass Hunde in dem Gebäude nichts zu suchen hatten.
    Verzweifelt sah er sich nach einem Versteck um, aber hier gab es keins. Doch hingen mehrere Lampen an der Decke …
    Pid sprang und klebte sich an die Decke. Er verwandelte sich in eine Lampe und hoffte, dass die Menschen nicht versuchten herauszufinden, warum er nicht leuchtete.
    Menschen rannten vorbei.

    Pid wurde zur Nachbildung eines Menschen und eilte hinterher.
    Er musste näher heran.
    Ein anderer Mensch kam den Gang hinunter. Er sah Pid scharf an, sagte etwas und fing an zu laufen.
    Pid wusste nicht, was geschehen war, aber er spurtete los. Der Displacer in seinem Körperbeutel zappelte und pulsierte noch stärker. Er musste die richtige Stelle fast erreicht haben.
    Plötzlich kamen ihm schreckliche Zweifel. Alle Expeditionsteilnehmer waren desertiert! Jeder einzelne Glom!
    Er wurde etwas langsamer.
    Gestaltenfreiheit … eine seltsame Vorstellung. Eine verwirrende Vorstellung.
    Und ganz offensichtlich ein Werk des GESTALTLOSEN, sagte er sich und eilte weiter.
    Am Ende des Ganges befand sich eine riesige verriegelte Tür. Pid starrte sie an.
    Schritte hallten durch den Gang, Menschen riefen etwas.
    Was war nicht in Ordnung? Wie hatten sie ihn entdeckt? Er untersuchte sich schnell und fuhr mit den Fingern durch sein Gesicht.
    Er hatte vergessen, es auszuformen!
    Verzweifelt zerrte er an der Tür. Er nahm den winzigen Displacer aus seinem

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