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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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hatte sie verwandelt, sie auf eine Art verwandelt, die sie sich niemals hätte vorstellen können, und wenn es ihr Schicksal sein sollte, hier in der Demi-Monde zu sterben, war sie entschlossen, etwas Gutes daraus zu machen.
    Vanka war von ihrer neuen Entschlossenheit nicht überzeugt gewesen. Als sie ihm erklärte, dass die Bewohner der Demi-Monde von der Bedrohung durch Gewalt befreit werden müssten, falls sie jemals einen echten freien Willen haben sollten, hatte er sie angesehen, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank.
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte er, und in seiner Stimme schwang mehr als nur eine Andeutung von Spott.
    »Natürlich. Wenn wir dem Tier entgegentreten wollen, müssen wir uns weigern, mit unseren Möchtegern-Unterdrückern zusammenzuarbeiten, aber gewaltfrei und zivilisiert.« Hier hatte sie ironisch gegrinst, während sie Edmund Burkes berühmtes Epigramm verdrehte: »Um den Triumph des Bösen aufzuhalten, reicht es, wenn die Guten nichts tun, aber auf eine resolute und stoische Weise. Wir müssen die Bewohner der Demi-Monde dazu bringen, dem Hass mit Freundlichkeit zu begegnen, der Gewalt mit Frieden und der Bestrafung mit Unerschütterlichkeit. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um die Maschinerie von Gewalt und Zerstörung aufzuhalten, die durch das ForthRight verkörpert wird.«
    »Aber wie soll uns das Aufhalten des ForthRight helfen, Lady IMmanual zu besiegen?«
    »Indem es zeigt, dass es auch anders geht, friedlich. Wenn wir Erfolg haben, wird den Menschen, wenn Lady IMmanual an die Macht gelangt, bereits bewusst geworden sein, wie trügerisch Gewalt ist, also wird sie politisch neutralisiert sein.«
    Vanka sah entschieden skeptisch aus.
    »Und wie willst du diese gewaltlose Bewegung nennen?«
    »Ich habe ihr noch keinen Namen gegeben.«
    »Versuch es mal mit Normalismus«, lachte er und hatte ins Schwarze getroffen.
    Allerdings war ihm das Lachen vergangen, als ihm klar wurde, dass sie Venedig verlassen müssten, wenn sie für den Normalismus die Werbetrommel rühren wollten. Obwohl Lady IMmanual ihm nach dem Leben trachtete, wollte er seine Liebe nicht aufgeben. Am Ende hatte Burlesque ihn überzeugt.
    »Wanker, das Wichtigste is, dass wir uns dünnmachen, bevor die Signori di Notte an die Tür klopfen. Hab schreckliche Dinge über diese Hundesöhne gehört, wenn’s drum geht, einem den Garaus zu machen, kann sich die Checkya noch ’ne Scheibe von denen abschneiden. Wenn wir im Medi sind, können wir Miss Norma helfen, ihre schmalzige Botschaft annen Mann zu bringen und ’ne Menge Wirbel machen. Das würd letztlich sogar Miss Ella helfen. Selbst wenn’se das miese Tier is, so wird’se wenstens nich gegen das ForthRight kämpfen müssen. Das hat genug damit zu tun, das Chaos, wo wir veranstalten, wieder gradezubiegen. Um Miss Ella zu retten, müssen wir das ForthRight besiegen, alter Freund.«
    Es war ein so überzeugendes Argument, dass sich Vanka, wenn auch widerwillig, breitschlagen ließ, Miss Norma ins Medi zu begleiten. Und hier kam Burlesques Freundin Odette ins Spiel. Sie bekam den Auftrag, die Anführerinnen der UnBefleckten Liberationalistinnenbewegung zu einem konspirativen Treffen zusammenzutrommeln, wo die potenziellen Teilnehmerinnen einen bemerkenswerten Menschen kennenlernen würden, wie sie ihnen atemlos zuraunte. Schließlich hatte sie an die hundert Frauen dazu gebracht, der Ausgangssperre zu trotzen und sich im Hinterzimmer eines schäbigen Lokals namens Maison d’Illusion einzufinden.
    Heute Abend würde Norma ihren ersten Ausflug in die Politik unternehmen. Und sie machte sich in die Hose vor Angst.
    Die Idee, sich als Aaliz Heydrich auszugeben, war ihr gekommen, als sie Odette erklärte, dass man jemanden brauchte, der die Massen faszinierte, wenn man eine politische Botschaft rüberbringen wollte. Leider, so hatte sie reuevoll zugeben müssen, verfügte der Normalismus über kein echtes Zugpferd.
    »O doch, ich meine, dass wir jemanden hätten«, entgegnete Odette grinsend. »Ich kann mich erinnern, dass du mir erzählt hast, wie du mal als Aaliz Heydrich Modell gestanden hast …«
    Und da war Norma klar geworden, dass sie die Lösung des Problems war. Wer war besser geeignet, um sich Reinhard Heydrichs UnFunDaMentalismus entgegenzustellen, als seine eigene Tochter? Das war eine extrem starke Marketingstrategie. Der Vater, der von seiner eigenen pflichtbewussten Tochter abgelehnt wurde. Und da die echte Aaliz irgendwo in der Realen Welt ihr

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