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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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des Medi durch das ForthRight unterstützt. Wir müssen uns weigern, die Blutsteuer zu zahlen, da dadurch das ForthRight finanziert wird, wir müssen uns weigern, Post an die Truppen des ForthRight auszuliefern, wir müssen uns weigern, die Soldaten des ForthRight in unseren Restaurants und Bars zu bedienen, wir müssen jede Art der Kollaboration mit dem ForthRight ablehnen. Und all dies müssen wir gewaltfrei tun. Wir dürfen nicht explodieren, wenn wir geschlagen werden, uns nicht wehren, wenn wir verhaftet werden, wir müssen immer freundlich und passiv bleiben … vor allem aber müssen wir darauf vorbereitet sein, so würdig wie möglich zu sterben.« Norma legte eine Pause ein. »Es wird schwer sein, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es letztendlich das Medi unregierbar macht. Meine Kollegen, die wie ich an das Kredo der Gewaltlosigkeit glauben, das wir Normalismus nennen, sind selbst in diesem Augenblick dabei, diese Botschaft im ganzen Medi zu verbreiten. Wir sind entschlossen, der Demi-Monde zu zeigen, dass man das ForthRight entmachten kann, ohne einen Schuss abzugeben oder eine Bombe zu werfen. Aber wir brauchen eure Unterstützung. Deshalb frage ich euch: Steht ihr zu mir?«
    Wie auf ein Stichwort sprang ihr Publikum auf und klatschte Beifall. Jetzt war Norma eine Anführerin, doch nie im Leben hatte sie sich einsamer gefühlt.
    Nach der Versammlung unternahm Burlesque am Ufer der Themse einen Spaziergang mit Odette. Vielleicht war es nicht besonders romantisch, an den Kränen und all dem anderen Brimborium eines Frachthafens entlangzuschlendern, dennoch war Odette froh, eine Stunde Arm in Arm mit ihrem Galan verbringen zu dürfen.
    Sie empfand eine eigenartige Befriedigung dabei, etwas so Einfaches zu tun. Ihr ganzes Leben lang hatte sie im Clinch mit allem und jedem gelegen, sodass es sich nun sehr verwirrend anfühlte, so ruhig, im Reinen mit sich und der Welt zu sein. Doch so war es – und das führte sie darauf zurück, dass sie verliebt war. Endlich hatte sie einen Mann, der sie perfekt ergänzte, jemanden, der körperlich, geistig und emotional zu ihr passte wie ein Deckel auf den Topf.
    Liebe ist schon was Komisches, sagte sie sich. Aber Burlesque auch.
    Als sie jung gewesen war, hatte sie von einem Prinzen auf einem weißen Ross geträumt, der eines Tages in ihrem Leben auftauchen und alles auf den Kopf stellen würde, doch niemals hätte sie sich vorstellen können, dass ihr Prinz ein Fettwanst mit Zahnlücken war, der zu Blähungen neigte. Und das Komischste war: Jetzt, da sie Burlesque begegnet war, würde sie ihn gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen. Er brachte sie zum Lachen, und Lachen, das war ihr bewusst geworden, war der Schlüssel zur Liebe. Um wirklich verliebt zu sein, musste es Spaß machen, mit einem Mann zusammen zu sein.
    Sogar Burlesques mangelhafte Französischkenntnisse waren kein Problem (vor allem, weil sie besser Anglo verstand, als sie zugab). Sie liebte schon allein die Art, wie er versuchte , mit ihr zu kommunizieren. Obendrein schienen sie beide immer instinktiv zu wissen, was der andere gerade wollte, wie alle Verliebten.
    Sie küsste ihn auf die Wange und dankte ABBA im Stillen dafür, dass Er/Sie ihr Burlesque geschickt hatte.
    Schließlich gelangten sie zur Pons Fabricus, und als sie einen Augenblick stehen blieben und über die eiserne Brüstung hinweg den Sonnenuntergang betrachteten, sagte Burlesque in seiner seltsamen Mischung aus Anglo und Französisch:
    »Ma cherie, j’ai eine Idee qui est super. Quand Mademoiselle Norma parle beaucoup de Quatsch über zivilen Ungehorsam und gewaltfreien Widerstand, je pense, elle nimmt uns auf den bras, mais maintement peut-etre que elle parle n’est pas so dumm. Je sehe eine Möglichkeit, die UnFunnies zu erledigen, sans peng peng. Comprenez?«
    »Oui« , kicherte Odette, gab Burlesque einen noch größeren Kuss und steckte ihm die Hand in den Hosenbeutel.
    »Lass das, du geile Franzosenhure. Okay … Odette, qu’est-ce que Franzmännisch für Engländer?«
    Verliebt oder nicht, Odette war kurz irritiert. »Pardon?«
    »Du kapierst nich, was ein Engländer is? Ein Schraubenschlüssel?« Er versuchte, einen anzudeuten.
    »Clé?«
    »Bon, puis je veux un grand clé, un wirklich grand clé.«
    Vankas Mund verzog sich zu einem Lächeln, während er aus dem Fenster auf den Eichelturm blickte, der sich majestätisch über dem nächtlichen Paris erhob. Wie er im Stürmer gelesen hatte, sollten dort am 60. Tag im

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