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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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zu sein. Mit offenem Mund und aufgerissenen Augen beobachtete er, wie die Assistentin auf einen der Dampfwagen kletterte und die Fahne schwenkte.
    Als sie am Ende von der Motorhaube des Wagens sprang, wurde sie von den versammelten Mannschaften mit lautem Beifall und Jubel empfangen. Sie schenkte dem Major ein strahlendes Lächeln und versank in einem Hofknicks. Dessen Adamsapfel hüpfte anerkennend auf und ab. »Sehr schön«, murmelte er, und Captain Jenkins wusste nicht so recht, ob er den Auftritt des Mädchens oder ihre entblößte Brust meinte. »Captain Jenkins hat mir Ihre Idee erklärt, und ich muss sagen, dass sie recht gut ist. Aber verraten Sie mir eins, Mademoiselle: Werden Sie in der Lage sein, zwanzig Mädchen zu finden, die bereit sind, ebenso begeistert Liberté zu spielen wie Sie?«
    Die junge Frau runzelte die Stirn. »Nur zwanzig? Wollen Sie damit sagen, dass nicht alle Ihre Dampfwagen an der PaRade teilnehmen werden?«
    »Leider nicht, meine Liebe. Captain Jenkins hat nicht genügend Männer, um in den verbleibenden dreizehn Tagen sämtliche Wagen für die PaRade zur Feier des Anschlusses herauszuputzen. Es ist wirklich eine Schande.«
    Der Major hatte leider recht. Jenkins besaß mehr als einhundertundfünfzig gepanzerte Dampfwagen, die im Jardin de Robespierre parkten; die meisten hatten an der Schlacht um Warschau teilgenommen. Sie hatten harte Zeiten durchgemacht, Beulen, Kratzer und Schrammen zeugten davon. Aber selbst wenn sämtliche Männer Tag und Nacht daran geschuftet hätten, wären zwei Wochen nicht genug gewesen, um sie zu reparieren und frisch zu lackieren, damit sie vor dem strengen Blick des Großen Führers bestehen konnten.
    Die Äußerung löste eine hastige und heftige Diskussion in unverständlichem Französisch zwischen der jungen Assistentin und ihrer Vorgesetzten aus. »Major, als patriotische Bewohner des Medi halten wir es für unsere Pflicht, dem ForthRight unter die Arme zu greifen. Wenn Sie einverstanden sind, wird es Mademoiselle Odette eine Ehre sein, eine Mannschaft aus Mechanikern und Reinigern auf die Beine zu stellen, die Ihre übrigen Dampfwagen unentgeltlich auf Hochglanz bringt. Und um die Macht und Potenz des ForthRight zu schmücken, werde ich einhundertfünfzig der hübschesten Pariser Mädchen zusammentrommeln.«
    Der Major leckte sich die Lippen, und als er sich den Anblick von hundertfünfzig jungen Frauen vorstellte, die so ausstaffiert waren wie die Assistentin, begann sein Adamsapfel erneut zu vibrieren.
    »Und nach der PaRade könnten wir vielleicht im engeren Kreis noch ein bisschen weiterfeiern, was meinen Sie?«
    »Wie würde das aussehen?«
    »Das ist eine Überraschung, Major«, erklärte sie, ein bisschen zu kokett für Jenkins’ Geschmack. »Wenn Sie aber darauf bestehen, bin ich gern bereit, Ihnen meine Pläne unter vier Augen zu erläutern.«
    Damit machten sich Norma und der Major auf den Weg zum Büro des Majors.
    48. Tag im Frühling
    »Noch Wein, Monsieur Kruchkow?«, fragte Claude Poisson.
    Der Russe schüttelte den Kopf. Heute gab er sich sehr geschäftlich. »Der Arbeitsminister erzählte mir, Sie hätten Erkundigungen über mich eingezogen?«
    Poissons Hand mit der Weinflasche erstarrte. Wie konnte der geheimnisvolle Monsieur Kruchkow wissen, dass er sich beim Minister nach seiner Vertrauenswürdigkeit erkundigt hatte? Das war beunruhigend. Er dachte, er habe sich in seinem Schreiben klar genug ausgedrückt, dass die Sache vertraulich zu behandeln sei, aber wahrscheinlich musste auch ein Minister vorsichtig sein, wenn er es mit dem Neffen von Laurentii Beria zu tun hatte.
    Es hatte keinen Zweck, es abzustreiten. »Ganz recht, Monsieur Kruchkow. Wie Sie sich denken können, ist bei einem so großen und unorthodoxen Projekt wie der Verschrottung des Eichelturms …«
    »Monsieur Poisson«, unterbrach ihn Kruchkow mit einem Ton, der plötzlich sehr präzise und wohlüberlegt klang, »am Anfang unserer Verhandlungen habe ich unmissverständlich klargestellt, dass Vertraulichkeit äußersten Vorrang hat. Sie haben sogar eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschrieben, in der steht, dass die Verbreitung von Details dieses Projektes einer Verletzung der Staatssicherheit gleichkommt. Können Sie sich daran erinnern?«
    Der edle Blutwein, den Poisson gerade genoss, wurde mit einem Mal sauer. Die Worte »Verletzung« im Zusammenhang mit »Staatssicherheit« genügten, um ihm das FAÄ gefrieren zu lassen, vor allem, wenn derjenige, der dies

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