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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Haaresbreite überlebt, doch die Trümmer, die auf ihn herabgeregnet waren, hatten ihre Spuren hinterlassen. Noch heute, zehn Tage nach dem Angriff, war sein Kopf verbunden, der linke Arm steckte in einer Schlinge, und der größte Teil seiner linken Gesichtshälfte war von Prellungen gezeichnet. Es war ein Wunder, dass er überlebt hatte, und so wurde es auch vom Stürmer dargestellt. »Der Große Führer durch ABBA s Intervention gerettet.«
    Natürlich waren die Kommentare in den Zeitungen der anderen Sektoren weniger großzügig gewesen. Eine Schlagzeile, die Skobelew im Venezianischen Visualisierer gefunden hatte, wurmte ihn immer noch: »ForthRight gedemütigt, während IMmanualisten Beria versenken.«
    Hundesöhne. Falsche Hetzer! Nicht die IMmanualisten, sondern die Normalisten hatten Beria den Garaus gemacht.
    »Also, Skobelew«, sagte der Führer schließlich so leise, dass man Mühe hatte, ihn zu verstehen. »Wollen wir mal sehen, ob ich das, was während der Anschlussfeierlichkeiten passiert ist, recht verstehe. Trotz aller Anstrengungen der Checkya konnten Terroristen Sprengsätze am Eichelturm anbringen, an einem der am besten bewachten Bauwerke der Demi-Monde, und sie während des Höhepunktes der Feierlichkeiten zünden. Die Explosionen führten dazu, dass der Turm auf die Ehrentribüne stürzte, die vollgepackt mit zweihundertfünfzig Würdenträgern des ForthRight und anderen Gästen war. Ist das so weit korrekt?«
    »Jawohl, Kamerad Führer.«
    »Unter den zu Tode Gekommenen sind Kamerad Stellvertretender Führer Beria, zwei Bischöfe von der Kirche des UnFunDaMentalismus und eine ganze Reihe von Mitgliedern des Medi-Senats – darunter CitiZen Robespierre und Großinquisitor de Torquemada. Die Rechnung der Schlächter umfasst fünfundvierzig Tote und dreiundsiebzig Schwerverwundete. Ich nehme an, dass wir zu den Toten auch Männer wie Kommissar Havelock zählen sollten, die wegen ihrer Inkompetenz, den Angriff zu verhindern, dran glauben mussten. Ist das eine präzise Zusammenfassung der Erniedrigungen, die das ForthRight ertragen musste?«
    »Jawohl, Kamerad Führer.«
    »Obendrein gelang es den Terroristen, in fünfundneunzig Kesseln unserer Dampfpanzer Bomben anzubringen und diese in die Luft zu jagen. Mit einem Schlag wurde unser Arsenal an einsatzfähigen Dampfpanzern um die Hälfte reduziert. Ist das eine präzise Darstellung der Schmach, die dem ForthRight zugefügt wurde?«
    »Jawohl, Kamerad Führer.«
    »Offensichtlich sollte die Sprengung des Eichelturmes auch das Signal für einen allgemeinen Aufstand gegen die Kräfte des ForthRight sein, die das Medi besetzt haben. Ich habe gehört, dass Paris, Rom und Barcelona …« Heydrich nahm einen Bericht von seinem Schreibtisch und blätterte zu einer markierten Seite. »… sich in einem Zustand von ›stillem Aufruhr‹ befinden. Stiller Aufruhr, Kamerad General, ist das ein militärischer Ausdruck, den ich nicht kenne? Oder ist es eine schönfärberische Umschreibung? Heißt Aufruhr vielleicht Rebellion? Könnte es sein, dass das Medi den Aufstand gegen seine von ABBA gewollten und legitimen Herren probt?«
    Besorgt beobachtete Skobelew, wie der Führer mit dem kristallenen Aschenbecher auf seinem Schreibtisch spielte. Der Mann war dafür bekannt, denen, die ihn ärgerten, Gegenstände an den Kopf zu werfen.
    »Es wäre ein bisschen früh, von einer Rebellion zu sprechen, Kamerad Führer«, stammelte er. »Obwohl sich die Menschen in Scharen der abtrünnigen Aaliz Heydrich anschließen …«
    Skobelew wollte sich schon ducken, doch Heydrich schien keinen Anstoß daran zu nehmen, dass er seine Tochter als Abtrünnige bezeichnet hatte.
    »… handelt es sich eher um Bürgerproteste als einen echten Aufstand.«
    »Bürgerproteste«, sinnierte Heydrich, zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch an die Decke. »Bürgerproteste sind mir zuwider, Kamerad General. Ein Führer hat die Aufgabe, Sicherheit und Präzision in die Führung des Sektors zu bringen, den er regiert, und Bürgerproteste zeigen, dass er seinen Pflichten nicht nachkommt.« Plötzlich schleuderte er den Aschenbecher gegen die Wand, wo er mit einem lauten Knall in tausend Stücke zerbarst. Skobelew duckte sich trotzdem, Übung macht den Meister. »Ich werde nirgendwo im ForthRight Bürgerproteste dulden. Haben Sie mich verstanden, Kamerad General?«
    »Jawohl, mein Führer.«
    »Wir werden diese Bürgerproteste zermalmen. Die regulären Truppen werden mit der Checkya

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