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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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herumzulaufen. Sie verschanzten sich im Senatsgebäude von Paris und riefen die EUE aus.«
    » EUE ? Wassen das?«, fragte Rivets. »Klingt ziemlich mies.«
    »Die einseitige Unabhängigkeitserklärung.«
    »Recht haste, Wanka. Darum geht’s. Die drei ham ’n coup de tee erklärt.«
    »Einen coup d’état «, berichtigte ihn Norma.
    »Ja, das auch. Wetten, dass sie sich mit Heydrich zusammengetan, die Hub-Brücke preisgegeben und Venedig als Teil des Geschäfts an ihn verraten ham?«
    Schweigen breitete sich im Dampfwagen aus, während jeder darüber nachdachte, was Burlesque gesagt hatte. So unwahrscheinlich es schien, es war die einzig logische Erklärung für das, was sie gesehen hatten. Das Medi hatte sich offensichtlich dem ForthRight ergeben, ohne dass auch nur ein Schuss gefallen war.
    »Dann können wir jetzt unmöglich ins Quartier Chaud«, rief Norma. »Heydrich wird dort auf uns warten.«
    »Tja, aber zurück können wir auch nicht«, erklärte Vanka.
    »Wir fahren nach Venedig«, sagte Ella nach einem kurzen Blick auf PINC . »Da wollte ich schon immer mal hin.«
    Burlesque nickte und schaltete einen Gang runter, wobei er um ein Haar das Getriebe demoliert hätte. »Prima Idee! Sobald wir über der Themse sind, biegen wir an der HubLand Mauer Richtung Rialto-Tor ab. Und mit ’nem bisschen Glück sind wir noch vor der Armee des ForthRight da.«
    Die Flucht aus dem ForthRight wurde ihnen erleichtert, weil niemand einen Checkya-Wagen aufhalten mochte, schon gar nicht, wenn er Berias Wimpel trug, und erst recht nicht, wenn er allem Anschein nach keine funktionierenden Bremsen besaß. Doch wollten so viele Menschen mit so viel Material über die Hub-Brücke Nr. 2, dass mehrere Stunden, eine Menge Geschrei und noch mehr Flüche nötig waren, um sie zu passieren und auf das HubLand zu gelangen, das ans Quartier Chaud grenzte. Als sie endlich, völlig erschöpft von dem Abenteuer in der vergangenen Nacht und Burlesques’ Fahrkünsten zum Trotz, am Ziel waren, beschlossen sie, sich ein paar Stunden aufs Ohr zu hauen und erst am Abend die Fahrt nach Venedig fortzusetzen.
    Das war die falsche Entscheidung.
    Als sich die Nacht herabsenkte, mussten sie feststellen, dass der Weg nach Venedig durch den Cordon Sanitaire blockiert war, den die ForthRight-Armee an der Mauer zwischen dem Quartier Chaud und dem Hub aufgestellt hatte. Zwischen ihnen und Venedig standen Hunderte von gepanzerten Wagen. Noch schlimmer, die Flüchtlinge, die aus dem ForthRight in diesen Sektor flohen – Ella schätzte, dass tagsüber mehrere Tausend die Themse überquert hatten –, wurden offensichtlich nach Paris umgeleitet, weg von Venedig. Jetzt hatten sie keine andere Wahl: Sie mussten versuchen, über Paris nach Venedig zu gelangen.
    Etwa eine Meile vor der Mauer ließen sie den Dampfwagen stehen, nachdem die Menge an Flüchtlingen so dicht geworden war, dass es sogar für einen todesmutigen Fahrer wie Burlesque unmöglich wurde, sich einen Weg durch die vielen Menschen zu bahnen. Als sie die Porte Saint-Martin erreichten – das Haupttor, durch das man vom HubLand nach Paris gelangte –, gerieten sie in ein wahres Tollhaus. Horden von Vertriebenen versuchten verzweifelt, in die Stadt zu kommen, und die GenDarmen des Chaud bemühten sich ebenso verbissen, sie daran zu hindern. Nicht einmal Vankas Guineen, Burlesques’ Drohungen oder Rivets flehentliche Bitten brachten sie durch das Tor. Ella lehnte sich mitten in der Menschenmenge erschöpft an Vanka und zerbrach sich den Kopf, wie sie wohl nach Paris kommen könnten.
    Doch dann griff das Schicksal ein.
    »Seht nur, seht«, kam ein Schrei aus der Menschenmenge. »Lady IMmanual!«
    Ella brauchte einige Zeit, bis ihr dämmerte, dass mit Lady IMmanual sie gemeint war, und als sie sich zögernd umsah, standen keine zwanzig Meter von ihr entfernt William Penn und der Rest seiner Jünger, die sich »die Zwölf« nannten.
    »Ach du Scheiße«, flüsterte Vanka ihr ins Ohr. »Ich dachte, wir hätten diese Irren im ForthRight gelassen.«
    Ella lächelte und verbeugte sich vor William Penn, der daraufhin vor Aufregung knallrot anlief. »Das, meine Damen und Herren«, rief er an die Menschenmenge gewandt, »ist der Messias. Dieses junge Mädchen ist die göttliche Gesandte, die ABBA uns schickte, um die Seelen der Armen zu retten, die in Warschau von Heydrich, dem Sinnbild des Bösen, festgehalten wurden. Das ist Lady IMmanual, die das Wunder der Grenzschicht vollbrachte. Meine Damen und

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