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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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vor?«, fragte sie, als sie aus dem Fenster des Dampfwagens sah und eine Herde durchgehender Kavalleriepferde erblickte, die sich kurz vor Burlesques Ankunft noch an ihren Hafersäcken gütlich getan hatten.
    »Keine Ahnung«, gab Vanka zu, der auf dem Rücksitz saß und die langen Beine ausstreckte. »Vielleicht hat Heydrich das Quartier Chaud überredet, sich zu ergeben.«
    Die Antwort war scherzhaft gemeint, doch als Ella mit Hilfe ihres PINC das Ganze unter die Lupe nahm, schien es einen perversen Sinn zu ergeben. Eigentlich hätten die heftigsten Kämpfe hier um die Hub-Brücke stattfinden müssen, der einzigen Stelle, an der die Angriffsarmee des ForthRight über die Themse hätte setzen können. Doch als Burlesque mit dem Dampfwagen eine saubere, wenn auch unbeabsichtigte Pirouette hinlegte, erhaschte sie einen kurzen Blick auf die Brücke und sah, dass statt der Schlacht, die sie erwartet hatte, nur eine gesittete Schlange von Soldaten des ForthRight geduldig darauf wartete, sie zu passieren. Sie sah sogar GenDarmen – Polizeibeamte des Quartier Chaud –, die den Verkehr regelten, damit die Massen von Männern, Maschinen und Pferden des ForthRight in aller Ruhe die Brücke überqueren und ihr Land besetzen konnten.
    Es war so merkwürdig, dass selbst Vanka sich veranlasst sah, seine Gleichgültigkeit gegenüber allem, was in der Außenwelt geschah, aufzugeben und sich der Sache anzunehmen. »Das Quartier Chaud muss sich tatsächlich ergeben haben«, sinnierte er laut, an niemand Bestimmtes gewandt. »Ich meine, die Medis gelten nicht gerade als Kämpfer – was ich ihnen keineswegs verüble –, aber es heißt auch, dass Söldner, die auf Venedigs Gehaltsliste stehen, einer Keilerei nie aus dem Weg gehen würden.«
    »Warum sollten sie sich ergeben?«, wollte Ella wissen.
    Vanka zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Diversen Gerüchten zufolge kann die Dogaressa Catherine-Sophia Heydrich nicht ausstehen. Sie wird sich garantiert nicht kampflos ergeben.«
    »Glaub ich nich, dass sie sich ergeben hat«, erklärte Burlesque, der gerade herausgefunden hatte, dass der Dampfwagen eine Drucklufthupe besaß, womit er hupte und er damit einen Haufen Ochsen, die Feldkanonen hinter sich herzogen, in die Flucht jagen konnte. »Vor ’ner Weile wollt ich mal ’ne Kneipe in Barcelona aufmachen, deswegen kenn ich mich im Quartier Chaud ganz gut aus. Wie ich verstanden hab, sind ein paar hohe Tiere in Paris – Kerle wie dieser Robespierre – nich so gut auf den ImPuritanismus zu sprechen. Kein Wunder, Männer mögen’s nu mal nich, wenn sie von Weibern gesacht kriegen, was sie tun solln.«
    »Weibern?«, fauchte Norma. »Das ist ein mieser sexistischer Ausdruck, sogar für ein chauvinistisches Schwein wie dich, Burlesque.«
    Burlesque streckte ihr die Zunge raus, und Ella nahm erfreut zur Kenntnis, dass Norma das Kompliment postwendend zurückgab. Die Kleine schien zu ihrem alten Elan zurückzufinden. »Sexistisch oder nich, Tatsache is, dass die Jungs im Quartier Chaud allmählich die Nase voll ham von den Weibern. Vor ’ner Weile las ich im Stürmer , dass die GenDarmen endlich mit den unBefleckten Schlampen aufräumen solln, weil die nix wie Demonstriern und Krawallschlagen im Kopf ham.«
    »UnBefleckten was?«, fragte Norma.
    »Das is so ’ne Libratistenbewegung«, erklärte Burlesque. »Ein Haufen Weiber in Paris, die ’ne Menge Staub aufwirbeln, weil der Senat ihre sexuellen Freiheiten oder so was Ähnliches beschneidet.«
    Burlesques Ausführungen wurden von einem plötzlichen Schlag unter dem Wagen unterbrochen.
    »Hast schon wieder’n Pferdchen plattgemacht, Burlesque«, rief Rivets bewundernd. »Bald haste ’n Dutzend voll.«
    Burlesque ignorierte ihn. »Tja, die Weiber aus dem Chaud verstehn in puncto Sex und Freiheit keinen Spaß. Die gehn auf die Barrikaden. Bei mir im Prancing Pig hat mal ’ne Nutte aus Rom gearbeitet. Die hat sich ’ne Kippe in den Arsch gesteckt und Rauchringe geblasen mit ihrer …«
    »So was muss ich mir nun wirklich nicht anhören«, unterbrach Norma ihn. Ihre Stimme war derart eisig, dass Burlesque sich genötigt sah, das Thema zu wechseln.
    »Wie auch immer. Offensichtlich ham die Jungs im Senat der Dogaressa nahegelegt, den Weibern mal auf’n Zahn zu fühlen.«
    »Wieso denn?«, fragte Ella.
    »Wegen denen Dunklen Charismatikers.«
    »Dunkle Charismatiker?« Da PINC sich in dieser Frage bedeckt hielt, warf Ella Vanka einen flehenden Blick zu. Als Hellseher – falscher

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