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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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vor Eindringlingen aus dem Hub schützte, öffnete und ein beleibter GenDarm-Sergeant mit einer Pistole in der rechten Hand und ein ähnlich pummeliger Kollege, der mit einer riesigen Muskete bewaffnet war, einen Augenblick unter dem berühmten Schild über dem Tor – » Liberté, Fraternité, Frivolité « – stehen blieben und dann auf sie zukamen. Die beiden GenDarmen trugen ziemlich komische Uniformen aus einem Material, das aus breiten zitronen- und fuchsiafarbenen Streifen bestand, doch nach dem, was sie von dem halb unter einer Maske verborgenen Gesicht des Sergeants sehen konnte, war mit diesem nicht zu spaßen. Das stark gerötete, finstere Gesicht ließ darauf schließen, dass er zu allem entschlossen und obendrein unglücklich war. Ella hatte das dumpfe Gefühl, dass die Situation schnell in Gewalt ausarten könnte, wenn die Verhandlungen nicht auf diplomatische Art und Weise geführt wurden.
    »Wieso trägt dieser Knilch eine Maske?«, wollte Norma wissen. »Für wen hält der sich? Für einen einsamen Westernhelden?«
    Ella schüttelte den Kopf. PINC hatte sie bereits unterrichtet. »Jeder im Quartier Chaud, der sich in der Öffentlichkeit sehen lässt, trägt eine Maske, Norma. Das ist ein ImPuritanischer Brauch, der dazu dient, Menschen zu helfen, sich eine sexuell freizügige Persönlichkeit anzueignen. Wenn man sie nicht erkennt, müssen sich die CitiZen nicht schämen oder unwohl fühlen, wenn sie Gelegenheitssex praktizieren.«
    Norma zog einen Schmollmund. »Klingt nicht schlecht. So mancher Kerl, mit dem ich zu tun hatte, hätte mit einer Maske besser ausgesehen … aber noch besser: vielleicht ganz ohne Kopf.« Sie beugte sich vor, um den GenDarmen besser unter die Lupe nehmen zu können. »Aber hat der nicht einen viel zu aufgebauschten Hosenbeutel?«
    »Nich, wenn Beria sich seine Klöten vorgenommen hat«, bemerkte Burlesque mitfühlend.
    Ein lächelnder Vanka trat einen Schritt vor, um mit dem zornigen GenDarm zu verhandeln, wurde jedoch von Burlesque mit dem Ellbogen beiseitegeschoben. »Lass mich mit dem Franzmann reden, Wanker. Ich kenn mich aus mit deren Kauderwelsch.«
    Vanka versuchte, ihn am Arm festzuhalten, doch es war bereits zu spät.
    » Bon jour, Mon-Siu le Franc. Je suis Burlesque Bandstand, Lieferant de beverages alcoholiques et impresario extraordinaire .« Burlesque streckte ihm die schmutzige Hand entgegen, woraufhin der GenDarm alarmiert zurückfuhr.
    Der Sergeant warf Burlesque einen Blick zu, und Ella sah, wie er die lange Nase rümpfte, als würde er von einem übel riechenden Geruch beleidigt, was durchaus der Fall war. Burlesque stank nach Schießpulver, Verwahrlosung und einigen anderen unsäglichen – ja unvorstellbaren – Substanzen.
    Erst als der Sergeant seine Fassung und offensichtlich auch seinen Geruchssinn wiedergewonnen hatte, ließ er sich herab, Burlesque zu antworten. »Pourquoi toutes ces gens sont-elles à genoux devant cette fille?« (Wieso knien all diese Leute vor diesem Mädchen?) Und damit nickte er in Ellas Richtung.
    » Par ce que elle est une … Hellseherin « , entgegnete Burlesque und sah Vanka an. »Hey, Wanker, was heißt Hellseherin auf Französisch?«
    » Voyante «, antwortete Vanka. »Hör mal, Burlesque, ich glaube, es wäre besser, wenn ich …«
    Burlesque fegte Vankas Einwand beiseite. »Elle est un beaucoup de important voyante. Vous savvy bon, Mon-Siu?«
    Erstaunlicherweise schien der GenDarm durchaus folgen zu können. »Une voyante? Comment s’appelle-t-elle?« (»Eine Hellseherin? Wie heißt sie?«)
    »Lady IMmanual.«
    Offensichtlich sagte der Name dem GenDarm etwas. »C’est la Dame IMmanual? C’est la fille qui a ouvert la Couche Limite?« (» Das ist Lady IMmanual? Die Frau, die die Grenzschicht geöffnet hat?«)
    »Wih, wih, c’est vrai, Mon-Siu. Je suis elle’s manager. Elle est beaucoup le best physicaliste dans le Demi-Monde. Elle macht Kunst pour carant guineas pour une sorry.«
    Ella runzelte die Stirn. Ihr Preis war in die Höhe geschossen. Vierzig Guineen für eine Soiree war weitaus mehr als die zehn Guineen, die sie noch einige Wochen zuvor erhalten hatte.
    »Son agent, vous? Vous mentez, Monsieur. Comment une aussi belle créature peut-elle avoir pour agent le gros porc que vous êtes?« (»Ihr Manager? Sie lügen, Monsieur. Wie kann ein so hübsches Mädchen ein fettes Schwein wie Sie als Manager haben?«)
    Burlesque hielt kurz inne, um das, was der GenDarm gerade gesagt hatte, sacken zu lassen.

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