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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Burlesque«, flüsterte er, so laut er sich traute.
    »Burlesque? L’Anglo? Qu’est-ce que tu veux? Il fait très tard!« (Burlesque? Der Anglo? Was willst du denn? Es ist schon spät.)
    Verblüfft über das Französisch und angetrieben von dem Schmerz in seinem Hinterteil wurde Burlesques Stimme etwas lauter und dringlicher. »Odette, lass mich rein, ich brauch Hilfe!«
    Er hörte ein Kichern hinter der Tür. »Oh, mon cher Burlesque, tu est un coquin!« (Oh, mein lieber Burlesque, was bist du für ein Schwerenöter.)
    »Verdammt noch mal, lass mich rein, du dummes Ding.«
    Lautes Kichern. »Tu est venu ici pour coucher avec moi?« (Bist du gekommen, um mit mir zu schlafen?)
    »Leck mich, Odette. Hör endlich mit den Albernheiten auf und mach die verdammte Tür auf.«
    Es musste der Ausdruck »leck mich« gewesen sein, der Odette veranlasste, ihn hereinzulassen. Er hörte, wie ein uralter Riegel zurückgeschoben und ein Schlüssel in das uralte Schloss gesteckt wurde. Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, und Odette stand strahlend vor ihm, in einem scheußlich gelben Nachthemd, das sie vom Hals bis zu den Knöcheln verhüllte. Doch er hatte nicht viel Zeit, um diese Erscheinung französischer Weiblichkeit zu begutachten, denn schon hatte Odette ihn am Kragen gepackt, ins Haus gezerrt und ihn leidenschaftlich umarmt. Burlesque hätte protestiert, doch seine Einwände wurden zwischen ihren zwei vollen Brüsten erstickt. Und als er endlich den Mund aufmachte, glaubte Odette, dass er an ihnen nuckeln wollte, und drückte ihn noch fester an sich. In dem verzweifelten Versuch, Rivets ins Haus zu bugsieren und die Tür hinter sich zu schließen, ehe Zolotow und seine Leute ihn entdeckten oder er zwischen ihren Brüsten erstickte, drehte sich Burlesque um, damit er die Tür mit dem Bein zustoßen konnte. Es gelang ihm auch, allerdings löste die Kraftanstrengung einen stechenden Schmerz in seiner Wunde aus, und er schrie auf. Als Odette das hörte, erwachten ihre mütterlichen Instinkte. Sie lockerte ihren Griff um Burlesques Hals. Der schnappte nach Luft und taumelte einen Schritt zurück.
    »Tu est blessé?« (Bist du verletzt?), fragte sie aufrichtig besorgt, woraufhin er sich widerwillig umdrehte und auf seinen Hintern zeigte. Er war nicht gerade erbaut, als sie schon wieder loskicherte.
    »Un mari jaloux t’a tiré dessus, Burlesque? Tu n’as pas été sage, coquin anglais?« (Hat dich ein eifersüchtiger Ehemann in den Hintern geschossen, Burlesque? Das war aber dumm von dir, du englischer Schwerenöter.)
    Er hatte keine Ahnung, was sie sagte, konnte sich aber des Gefühls nicht erwehren, dass sie seine missliche Lage nicht ernst nahm. Erst da bemerkte Odette Rivets, der kleinlaut und nur mit einem Nachthemd bekleidet neben der Tür stand und sich in die kalten Hände blies. An ihrem Ausdruck war zu erkennen, dass sie nicht recht wusste, was er da verloren hatte und welche Rolle er bei ihrem Rendezvous mit Burlesque spielte.
    »Böse Menschen ham schossez moi und Rivets«, versuchte Burlesque ihr zu erklären. Er warf einen Blick auf seinen Kumpel. »Was zum Teufel heißt schießen auf Französisch?«, sagte er.
    »Wie soll ich das wissen?«, entgegnete Rivets wenig hilfreich. »Frag die Tussi lieber, ob’se irgendwelche Männersachen hat. In diesen Klamotten komm ich mir vor wie’n Hampelmann.«
    Burlesque unternahm einen weiteren Versuch. »Mal homs visitez l’apartement de mon ami, Rivets. Ils …« Er verstummte und runzelte die Stirn. Dann legte er Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand aneinander und ahmte eine Waffe nach wie damals, als er als kleines Kind Räuber und Gendarm gespielt hatte. »Peng, peng«, sagte er und zeigte mit den Fingern auf Odette.
    Odette zog die Brauen hoch und konzentrierte sich. Ihr erhitztes Gesicht war angespannt, während sie versuchte zu ergründen, was Burlesque ihr mitteilen wollte. »Des scélérats? Lesquels?« (Böse Männer? Welche bösen Männer?)
    »Keine Ahnung, les UnFunDaMentalistes … les hommes dans l’armée de Reinhard Heydrich . Egal, haste vielleicht ein paar Klamotten für mein’ Kumpel Rivets?«
    Erstaunlicherweise schien Odette ihn verstanden zu haben. Sie verschwand im Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses und kehrte mit einer Handvoll Wäsche zurück, die sie Rivets zuwarf. »Voici quelques vieux vêtements de mon oncle. Lui aussi est nain, donc ils seront probablement à votre taille.« (Hier ein paar Sachen, die meinem Onkel gehören. Er

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