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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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schlank und sehnig, die Haut fast durchsichtig und bläulich von den Venen und Arterien, die darunter verliefen. Doch das auffallendste Merkmal waren ihre Augen. Sie waren so unmenschlich gelb wie die von gefräßigen Raubtieren.
    Das Licht aber war auch auf sie gefallen, woraufhin der eine Grigori zum anderen sagte:
    »Smotri, ona odieta kak Lilit. U neio znak zmei. Na sei simvol Lilit. Ty dumaesh …?«
    Lady IMmanual übersetzte im Geiste. »Sieh mal, sie ist wie Lilith gekleidet. Und sie trägt das Zeichen der Schlange. Liliths Symbol. Meinst du …?«
    »Halt den Mund«, fuhr der andere ihn an, und sogleich verstummte sein Partner. »Es wäre besser, wenn Sie vor dem Unvermeidlichen kapitulieren, Mylady«, sagte er einschmeichelnd. »Ihr Trick, uns mit Ihrem roten Umhang in die Irre zu führen, hat nicht lange funktioniert, wir haben ihn schnell durchschaut. Jeder Versuch, Widerstand zu leisten, wird genauso sinnlos sein. Mit dem Zahnstocher da werden Sie uns nicht aufhalten können. Ergeben Sie sich, sonst sind Sie des Todes.«
    Sie antwortete nicht. Ihr Tod war eine ausgemachte Sache, die Zeit für Diskussionen vorbei, jetzt kam die Stunde des Blutes.
    Die beiden deuteten ihr Schweigen als Zeichen dafür, dass sie ihnen den Fehdehandschuh hingeworfen hatte. Sie kamen näher und schwangen drohend ihre langen Säbel. »Mylady, ich bitte Sie, leisten Sie keinen Widerstand. Sie wissen nicht, mit wem Sie es zu tun haben.«
    Aber ihr auch nicht!
    Sie schlugen gleichzeitig zu, doch ihre allzu große Selbstsicherheit war gleichzeitig ihr Nachteil. Sie glaubten, eine einfache Frau vor sich zu haben, eine Zerbrechliche, unfähig, sich zu verteidigen, und unentschlossen in ihrem Angriff. Doch in beidem wurden sie enttäuscht.
    Der Grigori auf der rechten Seite machte ein Täuschungsmanöver, als wollte er sich auf sie stürzen, um sie von seinem Kumpel abzulenken, der im gleichen Augenblick blitzartig auf sie losging. Doch während sie von seinem schnellen Angriff überrascht war – die Zeit hatte ihre Erinnerung daran, wie schnell sich diese Kreaturen der Nacht bewegen konnten, getrübt –, war das Staunen auf dem Gesicht des Grigori umso größer, als sie ihre Klinge zückte, im Handumdrehen von Verteidigung auf Angriff schaltete und versuchte, seine Augen zu treffen, sodass er gezwungen war, ihren Angriff abzuwehren.
    Fluchend wich er einen Schritt zurück, aber im selben Augenblick schoss sein Partner so rasch auf sie zu, dass er sie am Arm gepackt hatte, ehe sie sich versah. Zu seinem Pech war es die Hand, in der sie die Pistole hielt. Als er sie an sich zog und sie spürte, wie der Lauf gegen seinen Bauch prallte, feuerte sie. Man hörte einen dumpfen Knall, der Grigori krümmte sich und taumelte zurück, wobei er sich den Bauch hielt, dort, wo der Schuss ihm den Mantel versengt hatte.
    »U etoi pistolet!« , keuchte er.
    Ja, genau, die Zicke hat eine Pistole.
    Jetzt griff der andere Grigori sie noch wütender an und schwang den Säbel mit rasender Geschwindigkeit. Er war viel schneller und viel, viel stärker als irgendein Mensch auf der Welt – aber er war ja kein Mensch.
    Als sich die Klingen kreuzten und sie versuchte, den Angriff des Grigori auf ihre Augen zu parieren, spürte sie einen stechenden Schmerz im Handgelenk. Sie musste all ihre Kraft aufbieten, um ihm standzuhalten, und eine Sekunde lang waren ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Sie konnte seinen stinkenden Atem riechen und die Angst in seinen Augen erkennen.
    Ja, er hatte Angst vor ihr, Angst vor ihrer Fähigkeit, mit der Klinge umzugehen.
    Mit einer enormen Kraftanstrengung stieß er sie zurück und stürzte sich sofort wieder auf sie, wobei er seinen Säbel mit unvorstellbarer Geschicklichkeit und Wucht schwang. Sie wich zurück, während sie seine Angriffe verzweifelt abwehrte. Arm und Handgelenk schmerzten von der Anstrengung, die sie aufbringen musste, um seine ungestümen Attacken zu parieren.
    Doch sie konnte mithalten!
    So unmenschlich schnell der Grigori auch war, sie war ihm ebenbürtig. Und als sie das erkannte, wurde sie von Klarheit überwältigt. Sie konnte plötzlich viel schärfer sehen und schneller reagieren. Wenn jetzt das Schwert des Grigori in der Dunkelheit auf sie zuflog, sah sie es glasklar vor sich und wusste sofort, wie sie zu ripostieren hatte. Auch ihre Bewegungen wurden schneller, sodass sie weniger Mühe hatte, ihn abzuwehren. Und obwohl ihr bewusst war, in welcher Gefahr sie war, fand sie

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