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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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allmählich Gefallen an dem Kampf. Nun parierte sie nicht nur, sondern ging zum Gegenangriff über und drängte den Grigori zurück. In seinem schmalen, wilden Gesicht erkannte sie einen Ausdruck verwirrter Verzweiflung. Er konnte es nicht fassen, dass sie ihm ebenbürtig war … ja ihn sogar in die Defensive drängte.
    Mit einem Täuschungsmanöver zog er sich zurück, und einen Augenblick lang musterten sie sich. Ihr keuchender Atem war wie weißer Dampf in der kalten Luft der Nacht.
    »Wer sind Sie?«, fauchte er. »Was für ein Teufel sind Sie?«
    Sie antwortete nicht, sondern wartete stumm auf den nächsten Angriff, die Klinge zum Gesicht des Grigori erhoben.
    Dann hörten sie, wie in der Ferne eine Trillerpfeife die kalte Nachtluft zerriss. Der Grigori, den sie angeschossen hatte, stand schwankend auf. »Semiazaz, suda idet policya i uzhe svetaet. Poshli!« , rief er seinem Kumpel zu.
    Semiazaz, das ist die Polizei, und es wird bald hell. Du musst weg.
    Einen Augenblick sah es so aus, als wollte Semiazaz weiterkämpfen, doch dann zog er sich Schritt für Schritt in die Gasse zurück, ohne die Lady auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen. »Merk dir das, du Hexe!«, rief er. »Eines Tages treffen wir uns wieder, und dann werde ich wissen, wer du bist. Und an dem Tag bringe ich dich um. So wahr ich Semiazaz vom Mond bin.«
    Damit machte er kehrt, schleppte seinen verwundeten Kumpel mit und machte sich hastig aus dem Staub.
    Erschöpft sackte die Lady an einer Häuserwand in der Gasse zusammen. Sie war überrascht, wie gut sie sich auf den Kampf mit dem Degen verstand und wie deutlich sie sich an längst vergangene Zeiten erinnerte, als sie von allen Lilithi diejenige gewesen war, die am besten mit der Klinge hatte umgehen können.
    Zitternd vor Kälte hob sie ihren Umhang vom Boden auf und warf ihn sich über. Es gab Vieles, worüber sie nachdenken musste, doch im Moment hatte sie banalere Probleme zu lösen. Sie musste nach Venedig, und da mittlerweile nicht nur Zolotow, sondern auch die Grigori hinter ihr her waren, sollte sie Paris so schnell wie möglich verlassen. Wenn sie überleben wollte, musste sie einen sicheren Hafen finden, bloß wie? Es war spät, weit und breit waren weder Droschken noch Dampfwagen zu sehen, und obendrein hatte sie eine Horde von Killern am Hals.
    »Sie haben sich verdammt gut geschlagen.« Die kultivierte Stimme kam vom anderen Ende der Gasse.
    Instinktiv, wenn auch ein wenig matt, hob sie das Schwert und nahm wieder Kampfstellung ein, was mit einem spöttischen Lachen quittiert wurde. »Ich glaube nicht, dass ich für Sie eine ähnliche Bedrohung darstelle wie diese Burschen gerade.« Damit löste sich der Marquis de Sade aus dem Schatten. »Alle Achtung, Mylady. Diesen … Biestern haben Sie es aber gezeigt.«
    »Wollen Sie mir erzählen, dass Sie die ganze Zeit zugeschaut haben?«
    »Allerdings! Sie können doch nicht im Ernst erwarten, dass ich gleich zwei Mal in einer Nacht den Kopf für Sie hinhalte, oder? Zudem habe ich all meine Munition verschossen, als ich dem Kerl, der Ihnen ans Leder wollte, den Kopf weggepustet habe, und auf Schwerter verstehe ich mich nicht. Daher hielt ich es für ratsamer, mich bedeckt zu halten.«
    Um ein Haar hätte sie gelacht. Der Mann war wirklich dreist! Seine unverhüllte, schamlose Heuchelei war atemberaubend … und unter Umständen sehr nützlich.
    »Was ist mit Schwester Florence?«
    »Sie hat eine schmerzhafte Wunde davongetragen, aber ansonsten ist sie heil und gesund.«
    Sie nickte und grinste schief. Jetzt war die Zeit gekommen, um de Sade in ihr Netz zu locken. »Und nun nehme ich an, dass Sie dafür, dass sie mir im Maison d’Illusion aus der Patsche halfen, belohnt werden wollen.«
    »Belohnt?«
    »Nun, heute Abend wurde mein Appetit zwar geweckt, aber noch nicht gestillt.« Daraufhin zog die Lady ihren Rock hoch und offenbarte ihre Nacktheit. »Ich lege Wert darauf, meine Jünger für ihre guten Dienste zu belohnen.«
    »Es wird mir eine Ehre sein, Mylady«, entgegnete de Sade und knöpfte sich den Hosenbeutel auf.

TEIL III Venedig



21
    Das Weiße Haus: Washington DC
    Reale Welt, 15. September 2018
    Es ist unbestritten, dass das von Frank Kenton ins Leben gerufene Impfprogramm zur Bekämpfung der Plage, die im Frühling 1947 die Vereinigten Staaten heimsuchte, Millionen Amerikanern das Leben rettete. Deshalb galt es als sicher, dass der als »Retter Amerikas« gefeierte und mit untadeligen Empfehlungsschreiben der

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